Satirische Sketche. Paul Lammers. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Paul Lammers
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783844262698
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ist genau auf das Paket gerichtet. Und genau dort steht der zweite Mann nach Kommissar Meyer: Polizeimeister Herbert Funke.

      "Sieh mal … es bewegt sich in Richtung der Sträucher", sagt Funke zu einem Polizisten.

      "Wo bleibt eigentlich unseren Chef?", fragt ihn ein anderer.

      "Was … ?" Funke starrt auf das Paket. "Ach, er klang irgendwie besoffen am Telefon, da wird er so schnell nicht hier sein."

      Aber Funke irrt sich, denn gerade in diesem Moment kommt ein großer Wagen mit quietschenden Bremsen um die Ecke.

      "Aha, da ist er ja schon … der Bacchus persönlich!", sagt Funke, als Kommissar Meyer aus seinem Auto steigt und etwas forsch auf die beiden zugelaufen kommt.

      "Abend Chef!", rufen beide Polizisten.

      "Ist das das Paket?", fragt Kommissar Meyer und will hingehen.

      "Ho, ho Chef … das würde ich nicht machen", sagt Funke zu ihm.

      "Hören Sie nur … es macht einen bestimmten Summton", meint ein anderer Polizist.

      "Was denkt ihr … was ist es?", fragt der Kommissar.

      "Vielleicht eine Bombe", antwortet Funke.

      "EINE BOMBE!", ruft Kommissar Meyer.

      Zum gleichen Zeitpunkt versuchen mehrere Polizisten, die neugierig gewordene Menschenmenge weiter von der Unglücksstätte wegzudrängen.

      "Habt ihr das Bomben-Entschärfungs-Kommando schon angerufen?", fragt der Kommissar.

      "Die werden jeden Moment da sein", antwortet ihm Funke.

      "Gut, gut."

      Einige Journalisten machen in der Zwischenzeit Fotos von der Unglücksstätte. Auch ein Krankenwagen ist angekündigt.

      Während Kommissar Meyer einem Journalisten Rede und Antwort steht, ruft Funke: "Das Bomben-Entschärfungs-Kommando ist da, Herr Kommissar."

      Es ist bereits 13 Uhr, als zwei Männer in so richtiger Astronauten-Kleidung auf das Paket zugehen und einer von ihnen anfängt, Fotos zu machen. Der andere dagegen legt sich hin und hört sich den Summton genauer an.

      Ein Kameramann von einer Sendeanstalt macht gerade seine Aufnahmen, als die beiden Männer in ihrer Astronauten-Kleidung das Paket auf einmal aufheben. Kommissar Meyer, Funke und alle anderen machen schnell einen Schritt zurück. Vorsichtig nehmen die beiden Männer das Paket mit zu einem bereitstehenden Wagen.

      Die Menschenmenge ist mittlerweile explosiv angewachsen. Außerdem sind ein paar Polizisten dabei, mit mehreren Zäunen das Gebiet weiter abzusperren.

      "Nun werden wir es gleich wissen", sagt Funke.

      "Hoffen wir es", antwortet Kommissar Meyer, als ein Mann aus dem Wagen steigt und fröhlich das bereits geöffnete Paket hin und her schüttelt.

      Kommissar Meyer und Funke machen Anstalten sehr schnell wegzulaufen.

      "Nichts los", lacht der Mann in seiner Astronauten-Kleidung, während sein Kollege das Paket, das noch immer einen Summton von sich gibt, den beiden Polizisten unter die Nase hält.

      Äußerst neugierig geworden, schauen Kommissar Meyer und Funke in das geöffnete Paket und sehen statt etwas Gefährlichem, einen brummenden und sich bewegenden Vibrator liegen. Funke muss vor Lachen prusten und Kommissar Meyer guckt verbissen.

      "Nichts wie weg hier!", brummt er, steigt in seinen Wagen und rast davon, während sich die Menschenmenge um Funke und das Paket schließt.

      Ein Mann geht zum Psychiater

      Auf einem Sofa beim Psychiater liegt ein Mann und starrt an die Decke. Der Psychiater sitzt hinter ihm, mit einer Schreibmappe in den Händen.

      "So, da kam vor Kurzem ein Versicherungsagent zu ihnen?", fragt der Psychiater.

      "Ja, in einem UFO", antwortet der Mann.

      "In einem UFO", wiederholt der Psychiater und macht Notizen in seiner Schreibmappe.

      "Ja, er sagte zu mir, dies sei eine neue Art die Kunden zu besuchen … und ich war der Erste", antwortet der Mann.

      "Hm, und der Versicherungsagent, wo ist er gelandet?"

      "Bei mir im Garten."

      "Bei ihnen im Garten", wiederholt der Psychiater und macht weitere Notizen in seiner Schreibmappe.

      Der Mann erhebt sich und fragt: "Entschuldigung Herr Doktor … aber warum reagieren Sie bei meinen Antworten so, ja … wie soll ich sagen — so normal? Weil … mir gab die Geschichte mit dem UFO das Gefühl, dass ich dabei war meinen Verstand zu verlieren."

      "Haben Sie das UFO auch wirklich gesehen?", fragt ihn der Psychiater.

      "Ja", antwortet der Mann und legt sich wieder hin.

      "Und der Versicherungsagent, flog der auch wieder in diesem UFO davon?", fragt ihn der Psychiater.

      "Ja, nachdem er mir sehr billige Versicherungen verkauft hat."

      "Billige Versicherungen?", ruft der Psychiater erschrocken.

      "Ja."

      "Aha, das sagt aber viel über ihren geistigen Zustand aus … ich würde deshalb empfehlen, Sie zur Beobachtung in eine Klinik zu überweisen."

      "In eine Klinik … zur Beobachtung?" Ziemlich erschrocken erhebt der Mann sich.

      "Bitte legen Sie sich wieder hin … und dann werde ich ihnen zuerst ein starkes Beruhigungsmittel verschreiben, das sie beim Apotheker abholen können."

      "Und das alles wegen des UFOs, Herr Doktor?"

      "Nee, das mit dem UFO, das glaube ich ihnen wohl … aber das mit den billigen Versicherungen … ?!"

      Kommissar Meyer und eine schöne Bescherung

      Kommissar Meyer von der Gemeinde Osselröde ist schon längere Zeit sauer und das ist auch gut zu merken. Während er an einem warmen Sommerabend zusammen mit seiner Frau Monopoly spielt, verliert er andauernd sein Geld und landet ständig im Knast. Außerdem hat er in letzter Zeit einen spastischen Darm entwickelt. Und als ob dies alles zusammen noch nicht genug wäre, ist in letzter Zeit im kriminellen Bereich auch wenig Aktivität zu spüren. Kurz und gut: Es sind für Kommissar Meyer keine rosigen Zeiten.

      "Ich habe die Schnauze voll … ich geh ins Bett", gähnt Kommissar Meyer.

      "Du hättest — bei deinen Problemen — die Bohnensuppe nicht essen sollen", antwortet seine Frau.

      Auf einem Tisch stehen die leeren Suppenteller.

      "Jaja, weiß ja schon, aber es schmeckt mir einfach so gut", murrt der Kommissar.

      Seine Frau fängt an, alles aufzuräumen.

      Ziemlich müde geworden läuft Kommissar Meyer die Treppe hinauf zum Schlafzimmer, als dort das Telefon klingelt — gerade als sein Darm anfängt, spastische Neigungen zu zeigen.

      Er nimmt den Hörer ab: "Meyer", antwortet er und zieht dabei ein schmerzhaftes Gesicht, während seine Hand über den Bauch streichelt. "Funke, du? Was ist los?"

      Zu diesem Zeitpunkt kommt seine Frau ins Schlaf-zimmer: "Schon wieder Funke, was hat der denn nun schon wieder?"

      "Ich brauche einen Krankenwagen", schreit auf einmal der Kommissar und fällt mit dem Hörer, aus dem nur noch Geräusche zu hören sind, auf den Boden.

      "Oh Gott, Liebster!", schreit seine Frau.

      Der zweite Mann nach Kommissar Meyer, Polizeimeister Funke hat den Hörer noch am Ohr und ruft: "Kommissar, Krankenwagen! Oh Gott, Straßensperren", während hinter ihm durch das Fenster einige Lausbuben zu sehen sind, die dabei sind, die Luft aus den Reifen seines Streifenwagens zu lassen.

      Es ist kurz nach