„Bist du vollkommen bescheuert?!“, schrie der Nachbar ihn an.
„Du treibst es mit meiner Freundin und ich soll bescheuert sein?!“, schrie Volker zurück. Dann hatte er endlich die Gestalt auf dem Bett enthüllt. Seine Vermieterin starrte ihn genauso entgeistert an, wie er sie.
„Verschwinde!“, fauchte der Nachbar und zerrte ihn aus dem Schlafzimmer. Volker war noch so perplex, dass er nicht reagierte. Erst an der Wohnungstür stotterte er eine Entschuldigung.
Wo war Luisa? Volker schüttelte sich bei dem Gedanken an die nackte Frau, die er gerade vor sich gehabt hatte. Wie konnte der Nachbar nur mit dieser alten Vettel in die Kiste steigen? Vielleicht hatte Luisa ja bei ihm geklingelt und er war da schon beschäftigt gewesen. Er musste sie finden, bevor sie noch weitere Dummheiten machte. Wo konnte sie nur hingegangen sein?
Stunden später kam Volker nach einer ergebnislosen Suche zurück nach Hause. Er hatte seine Freundin nirgendwo finden können, und war völlig verzweifelt. Mit hängenden Schultern betrat er die Wohnung.
„Wo kommst du denn her?!“, wurde er angefahren.
„Luisa!“, rief er erfreut und ging auf sie zu.
„Du hast gesagt, du hast keine Zeit und dann treibst du dich stundenlang in der Gegend herum!“, warf sie ihm vor, „wenn du bei der Anderen warst, dann sag es jetzt und wir machen Schluss!“
Volker war wie vor den Kopf geschlagen. Was glaubte Luisa denn eigentlich von ihm?
„Ich habe dich gesucht!“, schrie er.
„Ich war die ganze Zeit hier!“, rief sie zurück.
Das konnte doch nicht wahr sein!
„Ich habe gesehen, wie du weggegangen bist“, blieb Volker stur.
„Und ich habe gesehen, wie du weggegangen bist!“, hielt Luisa dagegen. Das verstand er nicht.
„Ich bin dich suchen gegangen“, erklärte er schließlich mit zusammengebissenen Zähnen.
„Ist doch klar, dass du das jetzt behauptest“, gab sie zurück. Es war zwecklos. Mit dieser Frau konnte man einfach nicht diskutieren. Sie hatte immer das letzte Wort. Angriffslustig blitzte sie ihn von der Couch her an. Sie trug immer noch die Dessous und sah zum Anbeißen aus.
Volker entschied sich zum Angriff überzugehen. Jedes weitere Wort war verschwendet. Sie standen sich gegenüber, wütend und aufgebracht. Dann griff Volker in Luisas langes Haar, zog ihren Kopf zu sich heran und küsste sie so leidenschaftlich wie lange nicht mehr. Sofort merkte er, wie sie weicher wurde, ihre starre Haltung aufgab. Während sie sich küssten, als wäre es das letzte Mal, begann Luisa ihn auszuziehen. Lachend und albernd landeten sie auf der Couch.
„Es ist so schön mit dir zu streiten“, hauchte Luisa ihrem Freund ins Ohr, bevor sie ihn zärtlich ins Ohrläppchen biss.
Trag mich zum Himmel
Bitte trag mich zum Himmel,
bring mich ans Licht.
Ich will hier nicht bleiben,
ich schaffe das nicht.
Zeig mir die Sterne,
zeig mir den Mond.
Zeig mir den Mann
der angeblich dort wohnt.
Bitte trag mich zum Himmel
in das schöne Blau.
Ich hab solche Sehnsucht,
will mich spüren als Frau.
Zeig mir die Wolken,
zeig mir die Sonne,
zeig mir die Vöglein,
ach welche Wonne.
Ich bade im Mondlicht
und im Sonnenstrahl.
Lass mich vergessen,
die Welt, düster und kahl.
Zeig mir die Freuden,
zeig mir wie man lacht.
Zeig mir die Liebe,
die die Herzen entfacht.
Ich liege auf Wolken,
ich bade im Regen.
Es ist so schön,
das mir dir zu erleben.
Der Einbrecher
"Hände hoch du Mistkerl oder ich knall dich ab!"
Die Frau in dem kurzen, fast durchsichtigen Nachthemd hatte ihn überrascht, als er gerade in ihrem Nachttisch nach Wertsachen suchte. Sofort hob er die Hände, denn sie zielte tatsächlich auf ihn.
"Dreh dich zu mir und nimm die Maske vom Gesicht", kommandierte sie mit rauer Stimme. Er gehorchte.
"Noch so jung?", stellte sie überrascht aber auch erfreut fest.
"Bitte. Ich wollte Ihnen nichts tun. Ich habe auch nichts gestohlen. Lassen Sie mich einfach gehen und wir tun so, als wäre nie etwas passiert."
Die Frau lachte: "Na, du bist ja gut. Erst brichst du bei mir ein und dann soll ich so tun, als wenn nichts wäre. Nein mein Hübscher, so läuft das nicht".
"Was wollen Sie denn? Die Bullen rufen?", fragte er nervös. Sie musterte ihn eingehend und kam etwas näher.
"Zieh die Jacke aus", verlangte sie, anstatt zu antworten.
"Die Jacke?", fragte er verunsichert, machte sich aber bereits daran den Reißverschluss aufzuziehen.
"Kein Problem, Mam."
"Jetzt den Pulli!"
Er zog die Stirn in ungläubige Falten. Da er nicht gehorchte, fuchtelte sie mit der Waffe vor seinem Gesicht herum.
"Zier dich nicht so. Du kannst dich doch sehen lassen", meinte sie amüsiert.
Er griff den Bund seines schwarzen Pullovers und zog ihn sich über den Kopf. Die Frau seufzte zufrieden.
"Dreh dich um", befahl sie, als sein Oberkörper nackt war. Ihre Stimme war jetzt weicher, dennoch ließ sie ihn schaudern.
Er drehte sich langsam um, sodass er ihr den Rücken zuwandte. Geheuer war ihm das nicht. Es wäre ihm lieber gewesen, zu sehen, was vor sich ging, statt die Gefahr im Nacken zu haben. Eine Weile geschah nichts und er wollte schon einen Blick über die Schulter riskieren, als er ihre kühle Hand auf seiner Schulter spürte. Erschreckt zuckte er zusammen.
"Was soll das werden?", fragte er mit trockenem Mund und räusperte sich. Sie hielt ihm die Waffe direkt an die Schläfe.
"Wenn du schön mitspielst, rufe ich die Bullen nicht", flüsterte sie in sein Ohr, was ihm Gänsehaut bescherte.
"Sie könnten meine Mutter sein", keuchte er.
"So?“ Sie fasste ihm an den Po und kniff leicht in das feste Fleisch.
„Ist das ein Problem für dich?“, hakte sie nach.
Er überlegte fieberhaft, wie er aus dieser Situation wieder herauskommen konnte.
"Nun stell dich mal nicht so an. Ich will dich doch nur ein bisschen ansehen und berühren", sagte sie.
"Und dann