Alegra Cassano
Kurzgeschichten für Erwachsene
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Inhaltsverzeichnis
Dann geh ich eben zum Nachbarn
Ein Bett aus Rosen
Ich bette dich auf Rosen, weil du es verdient hast …
die Dornen zu spüren, die sich tief in dein verdorbenes Fleisch graben. Tiefer noch, wenn ich dir das Gewicht deiner Sünden auflege und dein abgrundtief falsches Herz dich nach unten zieht …
Liebster.
Dann geh ich eben zum Nachbarn
„Entweder besorgst du es mir jetzt richtig, oder ich gehe zu unserem Nachbarn!“
Luisa war sauer. Wieder mal hatte ihr Freund Volker keinen Bock auf richtigen Sex.
„Ach nee, ich hab noch so viel für die Uni zu tun. Wenn du magst, kannst du mir ja einen blasen“, hatte er gesagt.
Da konnte er aber lange drauf warten. Was bitte hatte sie denn davon?
Den ganzen Tag hatte Luisa schon unbändige Lust auf Sex. Sie hätte es sich selbst machen können, wie so oft, aber sie hatte gehofft, dass Volker sie mal wieder so schön verwöhnen würde, wie früher. Ob er eine Andere hatte? Es war schon auffällig, wie wenig Lust er zurzeit auf Sex hatte. Jedenfalls auf Sex mit ihr.
„Hast du eine Andere?“, sprach Luisa ihre Befürchtung aus. Sie hatte sich so hübsch gemacht, trug den weißen Spitzenbody, den er ihr geschenkt hatte und dazu High Heels, weil er das sexy fand. Die Haare hatte sie sich frisch gewaschen, geföhnt und zu einer wilden Mähne gestylt. Alles wie Volker es gern hatte. Und nun diese Enttäuschung. Sie hätte heulen können, wäre sie nicht zu stolz dafür gewesen.
„Wie kommst du denn darauf?“, fragte er zurück, ohne richtig ja oder nein zu sagen.
Luisa schnaufte: „Du willst nicht mit mir poppen, also wirst du das wohl mit einer Anderen tun“, stellte sie fest. Frauenlogik.
Volker suchte nach Worten.
„Wenn du mir schon zu viel bist, werde ich mir doch nicht noch eine Andere ans Bein binden“, meinte er schließlich.
„Ich? Zu viel?“, brauste Luisa auf, „Wir machen es doch kaum noch zusammen. Immer muss ich selbst Hand anlegen. Was kann dir denn da bitte zu viel sein?“
„Ich habe echt viel Stress zurzeit. Da habe ich Anderes im Kopf. Du willst ja drei Mal am Tag. Wie soll ein Mann das denn schaffen?“
„Da gibt’s bestimmt welche, die sich darüber freuen würden“, meinte Luisa schnippisch. Sie ging zur Garderobe und zog ihren Mantel vom Bügel.
„Wo willst du denn hin?“, fragte Volker alarmiert.
„Zu unserem Nachbarn“, gab Luisa wie selbstverständlich zurück. Volker sprang auf: „Das kannst du doch nicht machen!“, rief er aufgebracht.
„Das wirst du gleich sehen, ob ich das machen kann“, entgegnete Luisa kalt. Volker gab die Tür frei. Sollte sie doch rüber gehen. Dann würde sie schon sehen, was sie davon hatte. Als wenn der Nachbar sie gleich flachlegen würde! Was dacht die sich denn?
„Bis später“, fauchte Luisa und verschwand aus der Wohnung.
„Viel Spaß!“, rief Volker ihr nach und knallte die Tür zu. Würde sie das wirklich machen? Er wusste, welchen Nachbarn sie meinte. Der hatte sie schon öfter angesprochen und auf einer Party mit ihr getanzt. Eifersucht loderte in Volker auf. Sollte er ihr hinterher laufen? Aber das wollte sie wahrscheinlich nur. Vermutlich würde sie gar nicht bei dem Nachbarn klingeln, sondern eine Runde um den Block laufen. Aber in Unterwäsche und Mantel? Und selbst wenn sie dort klingelte und rein gelassen wurde. Das hieß doch noch lange nicht, dass zwischen den beiden was laufen musste.
Volker setzte sich an den PC und rief seinen Unterlagen auf, mit denen er heute fertig werden musste. Warum konnte Luisa nicht verstehen, dass er lernen musste, um einen guten Abschluss zu machen? Leider konnte er sich jetzt überhaupt nicht auf den Text konzentrieren. Da wäre er noch schneller vorangekommen, hätte er sie kurz rangenommen. Verdammt!
Volker griff sich seine Jacke und verließ kurzentschlossen die Wohnung.
An der Tür des Nachbarhauses klingelt er Sturm. Wenn Luisa jetzt wirklich hier war, wusste er nicht, was er tun würde. Es dauerte eine Weile, bis geöffnet wurde. Der Nachbar spähte durch den kleinen Spalt, den er die Tür geöffnet hatte. Volker sah, dass er nur ein Handtuch umgebunden hatte.
„Was gibt’s denn so Dringendes?“, fragte der halbnackte Mann. Volker sah Rot. Er stürmte so heftig gegen die Tür, dass sein