Blutspur in Locronan. Jean-Pierre Kermanchec. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Jean-Pierre Kermanchec
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742785985
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wurde sie als notorische Nörglerin bezeichnet, die sich mit jedem anlegte. Nicht umsonst galt sie als eine Kébén, eine böse Frau. Wie die ursprüngliche Kébén, so sprach auch sie in ihren Äußerungen eher gegen den Heiligen Ronan als für ihn. Sie kannte den Schimpfnamen, den man ihr gegeben hatte, was ihr herzlich wenig ausmachte.

      „Kümmert euch um eure Angelegenheiten und nicht um die meinigen“, pflegte sie zu antworten. Freunde hatte sie nur wenige im Ort. Ein alter, eigenbrötlerischer Mann, als Druide bekannt, und den alten keltischen Rieten und Bräuchen absolut zugetan, gehörte zu ihren Freunden. Er führte ein beinahe so einsiedlerisches Leben wie der Heilige Ronan, ohne jedoch dem christlichen Glauben verbunden zu sein.

      Azilis Gwenn war katholisch getauft, aber das letzte Mal, dass man sie in der Kirche gesehen hatte, lag bestimmt 30 Jahre zurück.

      Für die Bewohner passte das alles zusammen. Ungläubig, bösartig, mürrisch, unverheiratet und bestimmt mit dem Teufel im Bunde, eben eine Kébén.

      Azilis stand vor der Kapelle und betrachtete das kleine Gotteshaus. Sollten die Menschen über sie denken was sie wollten, sie erfreute sich an den Kapellen und den Calvaires der Region. Sie brauchte nicht jeden Sonntag in die Kirche zu gehen, um allen zu zeigen, dass sie eine Christin war. Sie besuchte die Gotteshäuser lieber im Stillen und alleine. Sie betrat die kleine Kapelle und ging bis an den Altar vor, faltete ihre knöchrigen Hände und sprach ein stilles Gebet. Ihre langen, grauen, teilweise schon weißen Haare hingen ihr bis zur Schulter und rahmten das faltige, sonnengegerbte Gesicht ein. Ihre blauen Augen strahlten in diesen Momenten eine Zufriedenheit aus, die sicherlich nur wenige bis jetzt an ihr kennengelernt hatten.

      Nach einigen Minuten der Andacht verließ sie die Kapelle und trat wieder in das gleißende Sonnenlicht. Sie wollte sich langsam auf den Rückweg machen. Von Weitem sah sie den Druiden kommen, wie sie ihren Freund, Gérard Tydou, liebevoll nannte. Sie blieb stehen und wartete, bis er die Kapelle erreicht hatte.

      „Bonjour Gérard, brauchst du auch ein wenig Bewegung?“

      „Bonjour Azilis, es geht weniger um Bewegung. Ich bin auf der Suche nach einigen Kräutern, die mir ausgegangen sind. Du weißt, für meinen Zaubertrank!“

      Azilis musste lachen. Gérard mixte sich seit Jahrzehnten eine Kräutermischung für seine allabendliche Tisane. Eine Mischung, die er in seiner mehr als zwanzigjährigen Ausbildungszeit zum Druiden von seinem Lehrer mitgeteilt bekommen hatte. Genau wie Azilis, so pflegte auch er vor dem Schlaf eine Tasse Kräutertee zu trinken, was den Schlaf vertiefen und die Erholung verbessern sollte.

      „Ich mache mich bereits wieder auf den Weg zurück. Ich wünsche dir noch gutes Gelingen, mein Freund“, sagte Azilis, verabschiedete sich von Gérard Tydou und folgte der Straße hinunter ins Ortszentrum, während Gérard Tydou im Wald hinter der Kapelle verschwand.

      Azilis Gwenn war noch keine zehn Minuten von der Kapelle entfernt, als sie ein Geräusch hinter sich vernahm. Sie hatte niemanden gesehen, seitdem sie von der Kapelle weggegangen war. Azilis blieb stehen und wollte sich umdrehen, um einen Blick auf die Stelle zu werfen, von der das Geräusch gekommen sein musste. Sie kam nicht mehr dazu. Sie spürte nur noch, dass sich ein scharfer Gegenstand in ihren Rücken bohrte und ein stechender Schmerz in ihrer Lunge das Atmen verhinderte. Dann blitzte ein weißer, einzigartiger Lichtpunkt vor ihrem inneren Auge auf. Azilis ging in die Knie und sackte auf den Boden. Ihren Aufprall spürte sie nicht mehr. Blut rann aus der Öffnung in ihrem Rücken und verfärbte ihre weiße, leichte Leinenbluse rot.

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