Draussen
Die Kinder öffneten die schwere Holztüre, hielten den Kopf nach draussen und schauten, ob sie jetzt wohl raus gehen könnten. Dann wagten sie einen Schritt, dann zwei und dann noch ein paar. Sie versuchten möglichst unauffällig nach draussen, mitten in die Leute zu gehen. Niemand beachtete sie. Es kam ihnen vor, als wenn die Leute sie gar nicht sehen würden. Alles sah und roch hier anders als im Schachtelturm. Es hatte richtige Bäume und Blumen. Cassandra lief auf einen Baum zu und blieb staunend vor ihm stehen. Sie schaute ihn sich ganz genau von den Wurzeln bis in die Krone an. Wie gross der war? Sie hatte noch nie einen echten Baum gesehen. Sie tastete mit ihren Fingern die Rinde am Stamm ab, dann umarmte sie den Baum. Sie wusste auch nicht wieso, aber irgendwie musste sie einfach den Baum umarmen. Dann schaute sie sich wieder um. Sie ging ein paar Schritte auf einen Markstand zu. Dann kam ihr in den Sinn, dass sie ja mit Timbu da war. Sie blieb stehen und suchte mit den Augen nach ihm. Im selben Moment wurde sie von jemandem angerempelt, darauf folgte ein lauter Krach. Ein Junge, nicht viel älter als sie, zog einen Holzwagen, auf dem er Tontöpfe geladen hatte. Leider war er in seinen Gedanken versunken und achtete nicht auf seinen Weg. So lief er geradewegs in Cassandra hinein und alle Töpfe fielen vom Wagen auf den Boden und zerbrachen. Dem Jungen stand der Schock ins Gesicht geschrieben. "Entschuldigung, e... e... es tut mi... mir leid" stotterte der Junge Cassandra zu. Dann suchte er nach Töpfen, welche zwar hinunter gefallen waren, aber noch ganz waren. Er lud sie auf und wollte weiter laufen, doch Cassandra hielt ihn am Ärmel fest. „Bleib doch einen Moment hier. Weisst du, wir kommen von weit her und wollten dich fragen, wo wir hier sind“, erkundigte sich Cassandra. Der Junge sah jetzt nicht mehr geschockt, sondern durcheinander aus. Als wenn es ihn erstaunen würde, dass jemand mit ihm spricht. Er schaute lange Cassandra in die Augen und studierte etwas. Timbu hatte den Krach gehört und lief zu Cassandra. Er blieb neben ihr stehen und schaute dem Jungen ins Gesicht. Dieser schaute zu Cassandra und dann zu Timbu und wieder zurück und hin und her. Timbu und Cassandra bekamen fast ein wenig Angst und sie fragten sich, was mit dem Jungen wohl nicht in Ordnung sei. Cassandra fragte sich zugleich, ob dieser Junge sie vielleicht nicht verstehen könne oder noch schlimmer, ob er taub sei. Stumm konnte er ja nicht sein, denn sonst hätte er sich nicht bei ihr entschuldigen können, kombinierte Cassandra. Dann endlich bewegten sich seine Lippen und sein Mund ging auf. „Ihr seid doch nicht etwa aus Moab? Denn dann müsst ihr fliehen. Wir denken, dass unser König bald gegen die Moabiter einen Krieg anfangen wird“, sagte der Junge.
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