Club Cuffs And Whips. Margaux Navara. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Margaux Navara
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738049169
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auf mir, die mich berühren, meine Brüste, meinen Hintern, aber auch im Nacken, an den Hüften, den Beinen – einfach überall. Ein Finger in meinem Mund, widerstandslos aufgenommen, weil ich sowieso mit offenem Mund dastehe, keuche, beinahe hechele, hyperventiliere.

      „Ruhig!“ Eine Hand hat mein Kinn ergriffen, zieht mich ein wenig näher, bis ich ihm in die Augen sehe. Und nur noch ihn sehe. Braune Augen, umgeben von langen Wimpern. „Ruhig atmen. Beruhige dich!“

      Er hält mich mit seinem Blick fest, so lange, bis die Luft wieder in meine Lungen strömt und nicht im Hals stecken bleibt. Es ist derjenige, der mich aufgefordert hat, mich zu drehen. Ich nehme um ihn herum Bewegung wahr, aber ich sehe nur ihn. Männer kommen, andere gehen. Alle wollen fühlen, schauen, schmecken. Ich sehe, dass manche ihre Finger an mir benetzen, dann meinen Saft testen, als wäre ich eine Sahnetorte, deren Geschmack beurteilt werden muss. Ich produziere genug Feuchtigkeit für alle, wobei noch niemand tiefer eingedrungen ist, bisher waren die Berührungen nur oberflächlich.

      So langsam fängt mein Hirn wieder an, zu arbeiten. Das ist die Kennenlernrunde. Jedem Mann soll Gelegenheit gegeben werden, die Frauen zu beurteilen, sich ein Bild zu machen, vielleicht schon eine Auswahl zu treffen. Frauen haben bis hierher keine Wahl. Ich habe mit dem Betreten dieses Raums mein Einverständnis gegeben, so berührt, befühlt, befingert, getestet zu werden. Es gibt Grenzen, zu denen sich die Männer verpflichtet haben, aber diese sind sehr hoch angesetzt. Erniedrigung ist erlaubt. Domination ist erlaubt, und damit ist mehr als Herumkommandieren gemeint. Es dürfen Paddel, Gerten und Flogger eingesetzt werden. Jede Menge Toys stehen zur Verfügung.

      Frauen dürfen Nein sagen. Genau genommen dürfen sie nur Rot oder Gelb oder Grün sagen. Grün heißt: Mach weiter, am besten härter. Gelb heißt: Gönn mir eine Pause zum Durchschnaufen und überlege, ob du vielleicht etwas anderes ausprobieren möchtest. Nur bei Rot muss der Mann aufhören, mit was auch immer er gerade tut. Dafür sorgen zur Not die Angestellten.

      Und wie immer gibt es Ausnahmen, aber das kommt erst später. Ich weiß noch nicht, ob ich das ausprobieren möchte. Ich werde sehen, wohin der Abend mich führt.

      Eine Glocke ertönt, und das heißt, dass es Zeit ist für das erste „Spiel“. Frauen können sich zur Verfügung stellen zur Verlosung. Sie dürfen eine Zahl sagen. Genau so viele Gewinnerlose werden in die Lostrommel geworfen. Wer von den Männern Interesse hat, darf ein Los ziehen. Haben alle gezogen, werden die Lose geöffnet. Die Gewinner verschwinden mit der „Lady“ in einem der Séparées. Die erste Frau ist die etwa fünfzigjährige. Sie sagt laut und deutlich zwei. Es treten drei Männer vor. Ein Angestellter wirft drei Lose in einen silbernen Kelch, und die Männer greifen beherzt zu. Ein älterer, grauhaariger Mann und ein unscheinbarer, kleinerer, sind die Gewinner. Sie ziehen mit der Frau im Schlepptau von dannen.

      Ich habe gebannt zugeschaut. Will ich das auch? Noch nicht. Vielleicht später. Es gibt noch mehr Auswahl. Eine weitere Frau nennt die Zahl eins. Zwei Männer treten gegeneinander an. Ich wende mich ab und schaue mir die Zuschauer genauer an. Mein Blick fällt auf den Mann von der Bar. Er schüttelt sein Handgelenk, so dass seine vermutlich teure Uhr darunter zum Vorschein kommt. Oh Gott!

      Ich muss nicht die Zeiger erkennen können, um zu wissen, was die Stunde geschlagen hat. Sein Blick sagt alles. Ich gehe zu ihm, und ich muss aufpassen, dass ich nicht stolpere vor Eifer, zu ihm zu gelangen. Er ist nicht ganz mein Typ, aber seine Anweisung übt einen unwiderstehlichen Zwang aus. Ich muss zu ihm gehen. Ich muss gehorchen. Ich werde tun, was er verlangt, egal, was es ist.

      Er dreht sich um und geht ein paar Schritte zu einer Gruppe von Loungesesseln, lässt sich in einem unbesetzten nieder und spreizt herausfordernd die Beine. Ich stelle mich dazwischen und versuche, nicht allzu eifrig zu wirken. Noch weiß ich nicht, ob er das will, was ich auch will.

      „Hinknien! Und nun bedank dich für den Champagner.“

      Oh, ja, er erfüllt meinen Wunsch. Ich öffne den Hosenschlitz und sein Gerät springt mir entgegen wie ein Springteufel aus der Dose. Er ist durchschnittlich groß und dick – zum Glück. Mit dem werde ich fertig. Womit ich nicht so leicht fertig werde, sind die Geräusche um mich herum, die mir sagen, dass wir gerade im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen.

      Der Kerl fängt sogar eine Unterhaltung an mit einem der Männer.

      „Sie scheint recht folgsam. Bin mal gespannt, wie sie sich macht.“

      Ich muss abschalten. Mich nur auf ihn konzentrieren. Wenn ich genauer über das Bild nachdenke, das ich hier abgebe, nimmt vielleicht mein Fluchttrieb überhand. Adrenalin und andere Hormone streiten um die Vorherrschaft. Die Anderen gewinnen.

      Ich schiebe die Haut nach unten, und seine Eichel präsentiert sich mir, dunkel, glänzend, glatt und geschmeidig. Ich brauche keine Spucke zu sammeln, sie ist mir schon längst im Mund zusammengelaufen, genau so viel, wie ich zwischen meinen Beinen produziere. Nur mit einem Unterschied – im Mund kann ich die überflüssige Menge herunterschlucken, dort unten läuft sie ungebremst aus mir.

      Ja, ich weiß, dass man nicht ungeschützt mit Fremden Sex haben sollte, auch keinen Blowjob. Aber eine Bedingung für die Teilnahme war eine ärztliche Bescheinigung, die nicht älter als eine Woche sein durfte. Ich muss mich darauf verlassen, dass das genügt. Bezweifelte ich die Sicherheit einer solchen Bescheinigung, wäre ich nicht hier.

      Ich entschließe mich zu einer Breitseite. Über den Punkt des Zögerns bin ich längst hinaus. Also stülpe ich meinen Mund über seine Erektion und lasse ihn bis zum Anschlag vordringen. Meine Lippen berühren den Bauch. Es rauscht in meinen Ohren. Nein, kein Rauschen. Applaus vermischt mit bewundernden Bemerkungen und einem heiseren Stöhnen des Schwanzanhängsels. Ich stelle mir einen Moment vor, wie die Männer hinter mir stehen. Wie sie aussehen. Wie ihre Organe anschwellen hinter dem feinen Stoff ihrer Hosen, wie ihre Nippel sich aufstellen unter den weißen Hemden. Genug, um mich so anzumachen, dass ich alles in diesen Blowjob stecke, einen Enthusiasmus, den ich sonst selten an den Tag lege.

      Ich habe Erfolg. Schneller als erwartet explodiert er in mir, verteilt seinen Saft über meine Zunge, füllt den gesamten Mundraum, spült sich mit meinen krampfhaften Schlucken durch die Kehle nach unten. Sein erdiger Geschmack berauscht mich. Oder sind es die Geräusche um mich herum? Die hochglanzpolierten Schuhe, die goldglänzenden Uhren und Manschettenknöpfe?

      Ich lehne mich zurück und er übernimmt es selbst, seinen nun erschlafften Penis in der Hose zu verstauen. Während ich mir noch die Lippen lecke, erscheint ein Glas vor meinen Augen. Es sieht zu perfekt aus, um echt zu sein, weshalb ich zögere, zuzugreifen. Glitzernde Tautropfen zieren das feine Kristall, drinnen steigen feinste Bläschen an die Oberfläche der blassgelben Füllung, winzigste Eruptionen dort, wo die Bläschen platzen und das Gas entweichen lassen. Ein zarter, blumiger Geruch mit einem Hauch von Vanille.

      Eine Hand packt mich an der Kehle, genauso wie der Uhrträger mich gehalten hat. Dann wird mir das Glas an die Lippen gehalten und ich trinke durstig. Es ist vermutlich Champagner. Besserer als vorhin, vielleicht bin ich auch nur durstiger. Ich schaue auf und erkenne die braunen Augen. Mein dankbares Blinzeln wird mit einem Zwinkern beantwortet.

      Was jetzt? Erneut ertönt der Gong und eine Frau posaunt ein provozierendes: „Drei!“ Sehr fordernd, die Rubenssche. Es finden sich zwei, so dass die Auslosung nur der Form halber passiert. Sie scheint enttäuscht und wirft mir einen bösen Blick zu. Ich? Was habe ich damit zu tun? Ich bin die mit dem Hüftspeck und dem großen Hintern! Da hilft auch die Bräune nicht drüber hinweg. Und die drei Kilo, die ich mehr vor Aufregung und Appetitlosigkeit abgenommen habe, reichen nicht, um aus mir eine Barbie zu machen.

      Ein Stöhnen aus einer anderen Ecke zieht mich an. Eine blonde, kurzhaarige junge Frau kniet auf einem niedrigen Tisch, ihren Hintern hochgestreckt, und lässt sich von einem Mann befingern. Sie hat ein grünes Band an ihrem Strumpf, ein gleiches hat der Mann an seinem Handgelenk. Ah, ein Paar. Nur zum Schauen gekommen, und zum Gesehenwerden, aber nicht zum Mitspielen. Ich habe bisher noch gar nicht darauf geachtet. Nun sehe ich noch mehrere Bänder, jeweils in anderen Farben, so dass die Paare gut zuzuordnen sind. Nun, es gibt viele Interessensrichtungen im Bereich BDSM, und auch ein solches Event dient der Befriedigung aller möglichen Gelüste.

      Der