Gut leben mit Arthrose. Dr. Alexander Rümelin. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Dr. Alexander Rümelin
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783738033007
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nachgehen, in dem die Gelenke kontinuierlich belastet werden, z. B. wenn Sie viel tragen, auf den Knien arbeiten, viel sitzen müssen oder einseitigen Belastungen ausgesetzt sind. Nehmen Sie sich regelmäßig einige Minuten, in denen Sie Ihren Gelenken Entlastung und Ausgleich ermöglichen.

       Gelatine – „Kraftnahrung“ für den Knorpel. Gelatine ist das Nah- rungsmittel mit dem größten Anteil an Kollagenfasern. Kollagen ist ein wesentlicher Bestandteil des Knorpels, aber auch von Haut, Haaren und Nägeln. Die Kosmetikindustrie kennt die Wirksamkeit des Kollagens für schöne Fingernägel, straffe Haut und feste Haare. Mittlerweile konnte in Tierversuchen aber auch nachgewiesen werden, dass durch die Aufnahme von Gelatine Kollagen auch im Knorpel angelagert wird. Viele Hochleistungssportler, die ihre Gelenke extrem beanspruchen, setzen deshalb auf den präventiven Effekt der Gelatine. Bei einem langfristigen und regelmäßigen Verzehr von einer empfohlenen Tagesdosis von 10 g Gelatine pro Tag kann die Stabilität und mechanische Belastbarkeit des Knorpels verbessert werden. Gelatine zur Nahrungsergänzung gibt es als Pulver, trinkfertig oder in Kapselform.

      Checkliste zur Vorbeugung

      1 Beginnen Sie mit der Gelenkpflege so früh wie möglich – am Besten im Kindesalter

      2 Treiben Sie regelmäßig Sport

      3 Bei vorhandener Arthrose regelmäßige Bewegung ohne Belastung

      4 Stärken Sie Ihre Muskulatur zum Schutz Ihrer Gelenke

      5 Achten Sie auf ein gesundes Körpergewicht

      6 Achten Sie auf einen ergonomischen Arbeitsplatz

      7 Nutzen Sie bei Bedarf Hilfsmittel, die Ihre Gelenke schützen

      8 Gönnen Sie Ihren Gelenken regelmäßige Pausen

      9 Stärken Sie Ihren Knorpel durch regelmäßigen Gelatineverzehr

       Wann soll ich zum Arzt gehen?

      Wenn Sie das erste Mal Schmerzen oder eine Steifigkeit in den Gelenken verspüren, werden Sie nicht genau wissen, wo das Problem liegt. Tatsächlich können eine Reihe von Faktoren diese Symptome an den Gelenken auslösen. Sportverletzungen, rheumatische Erkrankungen oder Erkrankungen des aktiven Bewegungsapparates wie Muskeln, Bänder und Sehnen können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen an den Gelenken verursachen, die denen einer Arthrose ähneln. Es ist daher wichtig, dass Sie einen Arzt aufsuchen, der eine fundierte Diagnose stellt. Je früher Sie zum Arzt gehen, desto früher kann im Fall einer Arthrose mit der Therapie begonnen werden.

      Als Faustregel gilt: Wenn Sie Schmerzen in den Gelenken haben, die über zwei Wochen oder länger anhalten, gehen Sie zum Arzt!

      Wer ist nun der richtige „Arthrose-Arzt“? Der Fachmann für Erkrankungen des Bewegungsapparates ist der Orthopäde. Die medizinische Fachrichtung

      „Orthopädie“ umfasst die Prävention, die Erkennung (Diagnose) und Behandlung von Erkrankungen, Funktionsstörungen, Verletzungen und Formveränderungen des aktiven (Muskeln, Sehnen, Bänder) und passiven (Knochen und Gelenke) Bewegungsapparates.

      Der Orthopäde ist der Experte, wenn es um Ihre Gelenke geht. Er hat neben der allgemeinen medizinischen Ausbildung eine zusätzliche Facharztausbildung, die ihn besonders für Ihre Probleme mit den Gelenken qualifiziert. Gerade bei chronischen Krankheiten wie der Arthrose sollten Sie sich in die Hände eines Spezialisten begeben – der richtige „Arthrose-Arzt“ ist daher ein Orthopäde.

      Arzt als Partner

      In Ihrem Umgang mit der Arthrose ist der Arzt Ihr wichtigster Partner. Gemeinsam werden Sie den Verlauf Ihrer Erkrankung beobachten und den besten Behandlungsplan finden, damit Sie trotz Ihrer Erkrankung ein aktives und beschwerdefreies Leben führen können. Um eine solch gewinnbringende Arzt-Patienten-Verbindung aufzubauen, müssen Sie den richtigen Arzt finden.

      Vergessen Sie die alten Vorstellungen des „Halbgotts in Weiß“, dem Sie blind folgen müssen. Sie tragen die führende Rolle im Umgang mit der Arthrose und ein guter Arzt wird Sie immer aktiv in die Therapie einbeziehen. Ein guter

      „Arthrose-Arzt“ ist nicht nur auf einem hohen medizinischen Wissensstand, sondern geht auch auf Sie persönlich ein. Eine gute Arzt-Patientenbeziehung basiert auf Vertrauen und offener Kommunikation. Ein Arzt muss bereit sein, alle Ihre Fragen umfassend und verständlich zu beantworten und darf sich nicht hinter seinem Fachjargon verstecken. Sie müssen aber auch den Mut haben, immer wieder nachzufragen, wenn Ihnen etwas unklar ist. Und Sie müssen Ihrem Arzt detailliert alle Ihre Beschwerden, Probleme und Veränderungen schildern. Beide Seiten – Sie und Ihr Arzt – verfügen über entscheidendes Wissen über Ihre Erkrankung, die der andere benötigt, um eine optimale Therapie durchzuführen.

      Hier einige Tipps, wie Sie einen guten Arzt-Patienten-Kontakt aufbauen können:

       Tauschen Sie Informationen aus: Betrachten Sie Ihre Arzttermine als Chance, sich gegenseitig auf den aktuellen Stand der Krankheitsentwicklung zu bringen. Informieren Sie Ihren Arzt über alle Veränderungen Ihrer Symptome oder Maßnahmen, die Sie ergriffen haben. Berichten Sie, welche Maßnahmen Wirkung gezeigt haben und welche nichts gebracht haben oder sogar Verschlechterungen bewirkten. Vergessen Sie dabei nichts, denn man weiß nie, wie verschiedene Maßnahmen miteinander interagieren.

       Fragen Sie: Das lateinische Wort für „Doktor“ bedeutet auch Lehrer. Ihr Arzt ist der Fachmann in Ihrem „Arthrose-Team“ und die Weitergabe seines Wissens an Sie eine seiner Aufgaben. Ihr Arzt will Ihnen verständlich machen, wie Sie Ihre Gelenke am wirksamsten schützen können. Wenn Sie etwas nicht verstehen oder nicht wissen, warum Sie etwas tun sollen, fragen Sie so lange, bis Sie es verstanden haben. Ärzte sind heutzutage unter enormen Zeitdruck und haben in der Sprechstunde vielleicht nicht immer die Zeit, wie Sie es sich wünschen würden. Sollten Sie in dieser Zeit nicht alle Fragen klären können, bitten Sie um einen weiteren Termin oder fragen Sie, an wen Sie sich mit Ihren Fragen richten können. In vielen Arztpraxen sind auch die Sprechstundenhilfen für viele Fragen so gut ausgebildet, dass der Arzt auf sie verweisen kann.

       Beobachten Sie Ihre Symptome: Beobachten Sie Ihre Symptome möglichst genau und registrieren Sie Veränderungen. Das heißt nicht, dass Sie jetzt nur noch auf Ihre Beschwerden fokussiert sein müssen. Veränderungen im Verlauf geben dem Arzt aber wichtige Hinweise, ob die eingeschlagenen Maßnahmen erfolgreich sind, ob weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen und wie die Krankheit voranschreitet. Damit Sie sich bei Ihrem Arztbesuch auch an Ihre Beobachtungen erinnern, kann es hilfreich sein, ein „Arthrose-Tagebuch“ zu führen, in das die Symptome und Ihre Fragen an den Arzt eingetragen werden. Bevor Sie dann zum nächsten Arzttermin gehen, lesen Sie Ihre Notizen noch mal durch und besprechen die wichtigsten Punkte mit Ihrem Arzt.

       Hören Sie zu: Genau wie Sie von Ihrem Arzt erwarten, dass er Ihnen zuhört, müssen auch Sie sehr aufmerksam auf das hören, was der Arzt Ihnen erzählt. Eine chronische Krankheit fordert von Ihnen, viele neue Dinge zu verstehen und zu tun, wie z. B. Medikamente einzunehmen, Übungen zu absolvieren oder auf Ihre Ernährung zu achten. Machen Sie sich ruhig Notizen während des Arztbesuches, damit Sie auch zu Hause noch wissen, was der Arzt Ihnen erzählt hat.

       Nehmen Sie den Partner mit zum Arzt: Wenn Sie sich unsicher fühlen, nehmen Sie Ihren Partner oder einen Freund mit zum Arzt. Dieser kann Sie unterstützen, wenn Sie sich unsicher fühlen und kann Ihnen helfen, sich