Achtung, MÄNNERABEND!. Mick Rainer. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Mick Rainer
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783847696346
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I Was Made for Lovin' You 4:31 - Kiss

      17 Should I Stay or Should I Go 3:08 - The Clash

      18 La Grange 3:52 - ZZ Top

      19 Paranoid 2:49 - Black Sabbath

      20 T.N.T. 3:34 - AC/DC

      21 Smoke on the Water 7:32 - Deep Purple

      22 Empty Rooms 4:17 - Gary Moore

      23 Rock 'n' Roll Rebel 5:28 - Ozzy Osbourne

      24 Mannish Boy 2:54 - Muddy Waters

      25 Paint It Black 3:46 - The Rolling Stones

      26 My Generation 3:19 - The Who

      27 When I Was Young 3:00 - Eric Burdon & The Animals

      28 Boom, Boom 2:27 - The Yardbirds

      29 Break On Through 2:28 - The Doors

      30 Gotta Move 2:32 - Alexis Korner & Blues Incorporated

      Nach drei Bier machten wir uns gut gelaunt auf den Weg zu Friederike, die etwa eine Viertelstunde fußläufig von Andy entfernt wohnte.

      „Ich bin mal gespannt, was das heute für ‘n Abend mit den beiden Mädels wird“, meinte Andy mit einer gewissen Vorfreude.

      Wir bogen in die Straße ein, in der Friederike wohnte.

      Nach etwa hundert Metern kamen wir bei Hausnummer 48 an. „So, da sind wir auch schon!“, sagte ich erleichtert, weil es etwas zu regnen begann.

      Wir standen vor einem schlichten Einfamilienhaus, das nicht besonders groß wirkte und wahrscheinlich irgendwann in den sechziger Jahren mehr oder weniger in Eigenregie gebaut wurde.

      „Dann lass uns mal klingeln“, regte ich an, nachdem wir die Gartenpforte hinter uns ließen und nach 15 Metern eine schmale kurze Treppe hinaufschritten.

      „Hier wohnt Familie Jahn“, stand auf dem selbstgebastelten Türschild über der Klingel. Andy drückte den Klingelknopf und nach knapp einer halben Minute öffnete sich die Tür. Vor uns stand eine Frau von etwa 45 Jahren und begrüßte uns freundlich.

      „Hallo, ihr seid also Andreas und Rene aus Friederikes Klasse.“

      „Ja hallo, ich bin der Rene“, sagte ich etwas schüchtern und Andy stellte sich ebenfalls kurz vor.

      „Ich werde Friederike gleich mal holen. Sie hat sicherlich das Läuten nicht gehört. Marion ist auch schon da. Aber nehmt doch erst einmal Platz, Jungs.“

      Sie führte uns in ein kleines Wohnzimmer, wo bereits Friederikes Vater saß und uns argwöhnisch beäugte. Wir schüttelten ihm die Hand und stellten uns höflich vor. Andy und ich fühlten uns ein wenig deplatziert. Der kleine Raum erdrückte uns förmlich mit der dunklen im Gelsenkirchener Barock gehaltenen Einrichtung, die zudem völlig mit Nippes überladen war. Soviel schlechter Geschmack überforderte uns total. Ich dachte nur: „Hoffentlich kommt Friederike gleich runter und befreit uns aus dieser Situation.“

      Ihr Vater war auch nicht gerade gesprächig und verspürte, nach meiner Einschätzung, ebenso ein Unbehagen, dass plötzlich zwei wildfremde Jungs in sein spießiges Refugium eindrangen und durch ihre bloße Anwesenheit seinen Feierabend störten. Schließlich lief gerade die Tagesschau und er wollte sicherlich in Ruhe Nachrichten schauen. Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit, bis Friederike mit ihrer Mutter im Wohnzimmer auftauchte und uns überschwänglich mit Umarmung und Küsschen begrüßte. Andy und ich wussten gar nicht, wie uns geschah. Sie roch ausgesprochen gut, nach Aprikose oder Pfirsich. Ich zerlief, wie Wachs, in ihren Armen und hätte für den restlichen Abend in dieser Position verharren können. Nach der herzlichen Begrüßung warfen Andy und ich uns ein kurzes Grinsen zu.

      „Na, dann lass uns mal nach oben gehen. Ich zeig euch mal mein Zimmer. Marion wartet auch schon“, lud uns Friederike ein und wir trotteten hinter ihr die Treppe hoch. Dabei war es mir gelungen, die Pole Position direkt hinter ihr einzunehmen, um die unverbaute Sicht auf ihre weibliche Silhouette zu genießen. Oben angekommen, begrüßte uns Marion in gleicher Weise, wie Friederike zuvor, allerdings war der Erlebnisfaktor nicht annähernd so stimulierend.

      „Ihr seid ja schon gut dabei“, meinte Andy mit einem Blick auf die schon zu drei Vierteln geleerte Sektflasche. Beide Mädchen grinsten und Marion erwiderte frech: „Wir müssen uns ja auch in die richtige Stimmung bringen!“

      „Habt ihr denn auch einen kleinen Stimmungsaufheller für uns oder müssen uns Andy und ich die Restpfütze von eurer süßen Puffbrause teilen?“

      „Nein, nein, Marion und ich machen das schon. Wollt ihr ein Bier? Ich habe sonst noch ‘ne Flasche Wodka versteckt und Orangensaft hier oben.“

      Unsere Augen fingen an, zu leuchten und wir waren uns ohne Worte einig, nach drei Bierchen die nächste Stufe zu zünden. Andy freute sich besonders über diese Wahlmöglichkeit.

      „Oh man, ich bin aber auch wieder nah am Wodka gebaut!“, scherzte er.

      „Mach mal ‘ne schöne Drei-Finger-Mische!“

      Friederike schaute mich ganz irritiert an. „Was ist das denn?“

      „Na, ganz einfach!“, meinte ich. „Drei Finger hoch Wodka ins Glas und danach mit O-Saft aufgießen.“

      „Ach so, das sollte ich hinkriegen!“

      Marion schien aufgrund unserer Bestellung etwas besorgt. „Wann wollen wir denn los?“

      „Ich würde sagen, wir sollten die S-Bahn um halb zehn kriegen. Vor zehn wird in dem Laden eh nichts los sein“, äußerte sich Andy und tat dabei so selbstverständlich, als ob er dort Stammgast wäre.

      „Wir können hier um viertel nach den Bus zum Bahnhof nehmen!“, informierte uns Friederike über die Optionen des abendlichen Fahrplans.

      „Wo das nun klar ist, können wir ja mal auf unseren ersten gemeinsamen Partyabend anstoßen“, ließ eine jetzt sehr entspannte Marion verlautbaren und hob ihr Glas.

      Ich reckte ihr meinen Longdrink entgegen. „Na, dann Prost, auf einen bunten Abend!“

      „Prost!“

      Auch Friederike war die Vorfreude anzusehen. „Stößchen!“

      Die verbliebene Zeit bis zu unserem Aufbruch verging wie im Fluge. Wir unterhielten uns sehr angeregt, scherzten und lachten. Der Abend lief bis dahin unheimlich entspannt. Andy und ich tankten jeweils drei Longdrinks und die Mädchen köpften eine weitere Flasche Sekt. Wir lästerten über das riesige Plakat von Boy George an Friederikes Zimmertür.

      „Wieso, der ist doch süß!“, schwärmte sie. „Und die Musik ist echt toll!“

      Selbst Marion rümpfte die Nase, sie hörte lieber Prince, Michael Jackson und solche Sachen.

      „Da ist ja nicht mal ‘ne ordentliche E-Gitarre zu hören“, echauffierte sich Andy, nachdem er an diesem Abend erstmals Auszüge von meinem Mixtape gehört hatte.

      „Ich hab da ‘n echt geiles Tape, das kann ich dir gerne mal kopieren!“, bot er großspurig an und zwinkerte mir zu.

      „Nö, lass mal!“, entgegnete Friederike ihm völlig desinteressiert an weiteren Ausführungen zu diesem Thema.

      Gegen zehn standen wir im Valentinskamp in der Hamburger Innenstadt vor der Disco „Madhouse“. Zur damaligen Zeit war der Laden ziemlich angesagt.

      „Rückt mal eure Vorzüge ins rechte Licht!“, meinte ich scherzhaft zu den Mädchen mit einem Blick auf die Menschentraube vor der Tür und fügte hinzu: „Ich frage mal den Türsteher, wie die Einlass-Situation aussieht und wie lange wir hier in der Kälte warten müssen?“

      Ich marschierte aus der Menge der Wartenden heraus in Richtung Tür und sprach den nächststehenden Typen vom Reinlasskommando höflich von der Seite an.

      „Hallo, eine Frage, ist der Laden schon voll und wie lange müssen wir ungefähr