TRAANBECKS AUSNAHMEZUSTAND. Christian Schwetz. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Christian Schwetz
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738004830
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      Christian Schwetz

      TRAANBECKS AUSNAHMEZUSTAND

      WIR sind, also erzählen WIR.

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      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       Prolog

       Kapitel 1

       Kapitel 2

       Kapitel 3

       Kapitel 4

       Kapitel 5

       Kapitel 6

       Kapitel 7

       Kapitel 8

       Kapitel 9

       Kapitel 10

       Kapitel 11

       Kapitel 12

       Kapitel 13

       Kapitel 14

       Kapitel 15

       Kapitel 16

       Kapitel 17

       Kapitel 18

       Kapitel 19

       Kapitel 20

       Kapitel 21

       Kapitel 22

       Kapitel 23

       Kapitel 24

       Kapitel 25

       Epilog

       Christian Schwetz – der Autor und sein Werk

       Impressum neobooks

      Prolog

      WIR sind, also erzählen WIR.

      WIR wollen die Dinge ins rechte Licht rücken. Damit WIR über die Dinge sprechen, sie später lesen und uns erinnern können.

      WIR sind das Kollektiv. WIR werden das Kollektiv bleiben, auch wenn alle Protagonisten unserer Erzählung tot sein werden.

      Fjodor und Ruppert, Henk, Miriam, Sara, Paul und die anderen mögen vergehen. Aber WIR, das Kollektiv, WIR werden sein.

      WIR werden lesen, was WIR geschrieben haben. WIR werden sein, was WIR sind, weil WIR erinnern, was gelesen wird.

      WIR schreiben.

      Henk war der Erste. Er hat es als Erster entdeckt. Henk saß vor dem Computer, schrieb einen Text und war müde. Damals waren sie alle müde. Eine müde Generation in einer müden Stadt.

      Heute sind WIR stark, voller Energie, die WIR empfangen und senden. Wach. Lebendig.

      Henks Kopf fühlt sich dumpf und schwer an, seine Augen brennen, es fällt ihm schwer, sich auf die Geschichte, die er schreiben will, zu konzentrieren.

      Er erinnert sich an Tricks, die er in Esoterik-Kursen gelernt hat. Autogenes Training. Er starrt auf den Bildschirm. Starrt auf eines der Worte, das er geschrieben hat. Sein Blick und das Wort und der Bildschirm. Etwas von ihm wird in das Wort gezogen, während etwas in ihm an dem Wort zerrt. Etwas fließt, dick und zäh und langsam und neben der Zeit.

      Henk starrt auf die Buchstaben. Die Buchstaben bestehen aus Lichtpunkten. Er starrt, und Licht, und zwischen den Punkten ist Raum, und im Raum ist Energie. Er nimmt den Raum ein und fließt in die Energie und die Energie nimmt ihn auf und saugt ihn auf. Etwas fließt aus seinen Armen, seinen Beinen, zerrt an jedem Muskel, jedem Gelenk. Buchstaben und das Weiß dazwischen. Lichtpunkte, Energiepunkte, Zeichen und ihre Bedeutung. Alles fließt, alles reißt und zerrt an ihm.

      Henk ist zwischen den Bits und Bytes, ist Teil davon. Henk ist Teil, Teil einer großen Masse, die wächst und sinkt, um ihn, in ihm, in die Tiefe der Datenbänke.

      Das war das erste Mal.

      WIR wissen, wie viel Glück und Zufall im Spiel waren. WIR wissen, warum ihm der Ausnahme-Zustand zugefallen ist. WIR wissen es, aber WIR wollen uns erinnern. WIR sind die Summe unseres Bewusstseins. Das Sein ist die Summe der für wahr genommenen Erinnerung. WIR werden die Teile zusammenfügen, die damals noch getrennt waren. Und sich immer noch lösen können, wenn WIR sie nicht fixieren. Jetzt und immer wieder.

      Henk sah die Formen, die uns so vertraut sind, zum ersten Mal. Das Umfeld, das uns Glück und Erfüllung ist, war für ihn neu.

      So schön.

      So frisch, so Glück, so Weite.

      Dann Schrecken, Panik, Angst.

      Auch die Weite hat Gut und Böse, auch im Zwischenraum ist Liebe und Hass. Und die Formen sind um Henk zusammengefallen, in diesem Raum, diesem Zustand, diesem ...

      Angst, Angst, Angst.

      Panik. Flucht.

      Raus.

      WIR wissen nicht, ob Menschen davor den Ausnahme-Zustand erreicht haben und in die Welt neben den Daten eingetreten sind.

      Als Henk Teil von uns wurde, wurde seine Erfahrung Teil von uns. Wenn andere vor ihm die Ebene der Datenverschmelzung erlebt haben, ist davon nichts zu uns gelangt. Berichte über religiöse Ekstase klingen, als gäbe es Gemeinsamkeiten. WIR wissen nur, was Henk gefühlt hat, und was er anderen darüber erzählt hat.

      Er hat erzählt, er habe den Computer abgewürgt. Er hätte das Zimmer verlassen und sich in seinem Bett verkrochen. Die