Der Lehrling. Gabriele D`Amori. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Gabriele D`Amori
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738058895
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auf den Lichtschacht zu, als ginge es um das nackte Überleben. Ein Getümmel entstand vor dem Aufstieg, das alle nur behinderte, wo doch ein geordnetes Vorgehen notwendig war. Alles wurde noch verschlimmert durch Geräusche im Hintergrund, die ahnen ließen, dass die Polizei oder wer auch immer hinter ihnen her war, bereits in die Kellerräume eingedrungen sein musste. Es war Rufen und erneutes Trillerpfeifen zu hören, was näher zu kommen schien. Nun hörte man die kräftige Stimme des älteren Jungen von oben durch den Lichtschacht rufen: „Aufhören zu drängeln! Der Reihe nach! Jeder kommt raus! Keine Angst, die sind noch weit weg!“ Und oh Wunder, man beruhigte sich durch die Wirkung seiner Stimme und begann jetzt geordnet nach oben zu steigen, ohne zu drängeln und einander zu behindern. Paul dachte bewundernd, der ist nicht einfach abgehauen, wie es möglich gewesen wäre. Der beweist Verantwortung für uns Zurückgebliebene. Ein wahrer Führer! Pauls Gedankengänge wurden unterbrochen, da er an der Reihe war, aufzusteigen. Dies gelang ihm trotz aller Bedenken, indem er die Löcher in der Außenwand nutzte, um sich bis zum Beginn des Schachtes hoch zu arbeiten. Als er sich in diesem aufgerichtet hatte, sah er, wie sich ihm von oben mehrere Arme entgegenstreckten, die er ergriff. Fast mühelos gelangte er nach oben ins Freie, in die Oberwelt, der Unterwelt entronnen. Alle kamen auf diesem Wege frei und als der Letzte draußen war, stoben sie wie auf Kommando auseinander, ohne, dass ihnen jemand folgte. Wie Paul später erfuhr, hatten umliegende Anwohner, welche die Kinder und Jugendlichen auf dem Gelände der ehemaligen Berufsschule beobachteten hatten, tatsächlich die Polizei verständigt. Mit einem Mannschaftswagen und vier Mann waren sie vorgefahren und zwei davon waren mit einer Leiter von oben in den Heizungsraum eingestiegen. Einen Hund hatten sie auch dabei, der jedoch nicht zum Einsatz kam, sondern nur an der Leine befestigt, kräftig bellen durfte. Die Polizei war erleichtert, in den Kellerräumen niemanden vorgefunden zu haben.

      Die nachfolgenden Tage und Wochen wurde das Gelände intensiv beobachtet, bis zu jenem Tag, als ein Bagger ankam und ein Kran aufgebaut, kurz, eine Baustelle eingerichtet wurde. Der Rat der Stadt Ludwigshafen hatte beschlossen, die Berufsschule wieder aufzubauen. Und dieser Baubeschluss wurde jetzt umgesetzt. Mit dem Abenteuerspielplatz war es vorbei! Von diesem Erlebnis in der Berufsschule an, oder genauer gesagt, von dieser Todesangst im Kriechkanal ausgehend, verfolgten Paul hinfort in unregelmäßigen Abständen von Wochen oder Monaten des Nachts Albträume, die stets zum Gegenstand hatten, dass es beklemmend eng um ihn herum wurde, mit dem Gefühl verbunden, es gäbe hieraus kein Entkommen und keine Rettung im Ernstfall einer Störung oder eines Vorfalls. Er träumte einmal, er wohne im vierten Stock eines Hauses, in welchem ein Aufzug vorhanden war, er jedoch nur in die Wohnung gelangen konnte, wenn er vom Aufzug aus über eine enge Passage hindurchkroch. Dieses Hindurchkriechen war von den zuvor geschilderten Ängsten begleitet. Die Wohnung selbst war ganz üblich gestaltet und geräumig. Wenn er jedoch an das Ausgehen dachte oder, von außerhalb, an die Rückkehr in die Wohnung, dann brach in ihm eine Art von Panik aus und er erwachte dementsprechend in Schweiß gebadet. Ein anderes Mal steckte Paul im Traum in einer engen Röhre. Dicht an dicht mit anderen Personen in direktem Körperkontakt, versuchten alle sich langsam nach oben zu arbeiten. Pauls Gedanken dabei waren ängstlich mit der Frage beschäftigt, was wenn es nicht mehr vorwärts ginge, wenn eine Stockung einträte? Nach rückwärts gab es kein Entkommen, da drängten schließlich die anderen nach. Es gab nur die eine Rettung, nach oben; dort wo sich die Röhre erweiterte; hoffentlich! Nach dem Aufwachen aus solch einem Traum war Paul mit diesem eine ganze Weile lang beschäftigt, so dass er erst in den frühen Morgenstunden wieder Schlaf fand. Ein Traum, der durch das Aufwachen unterbrochen wird, ist meist noch länger in Erinnerung. Erst recht, wenn es sich um einen solchen Albtraum handelt. Paul erzählte niemand davon. Aber er hätte gerne die Meinung anderer dazu gehört. Wurden die Träume ausgelöst durch Ereignisse, die in der Vergangenheit lagen? War er im Krieg vielleicht als Kind verschüttet gewesen? Oder waren es einfach nur die kindlichen Ängste in den Luftschutzräumen, damals? Er wagte jedenfalls keine Frage dazu zu stellen.

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