TANZFLUR MASTER. Mave O'Rick. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Mave O'Rick
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783738044638
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      Mave O'Rick

      TANZFLUR MASTER

      ... wo ist nur mein Ghettoblaster?

      Dieses ebook wurde erstellt bei

       Verlagslogo

      Inhaltsverzeichnis

       Titel

       01 Ich bin kein Krimineller

       02 ING! ONG!

       03 MOTHER SUPERIOR (ICH BRAUCH’ DEN BEAT)

       04 SWAGGERS ... WAS GEHT?

       05 TANGO 3000

       06 KEINE

       07 EINE NACHT

       08 TATÜTATA ... POLICE ARE COMING (RAZZIA)

       09 HER(T)Z

       10 ICH HAB’ GETRÄUMT, DASS DU MICH LIEBST

       11 Sanyo

       12 U-Bahn-Unterschicht

       13 Boritz‘ Loft

       14 DURCH DIE WAND

       15 Büro

       16 Pizza „Haschisch“ mit extra Gedanken

       17 Wonderboy

       18 KINGS & QUEENS

       19 DANCIN’

       20 BEBEN

       21 CHILL AUS

       22 Mailbox

       23 Drogenpolitik

       DANKESCHÖN

       Impressum neobooks

      01 Ich bin kein Krimineller

       geschrieben am Sonntagabend, 23.11.2014

      Ich bin kein Krimineller. Ich klaue nicht, ich betrüge nicht, ich bringe keine Leute um und sonst habe ich eigentlich auch nicht vor, irgendetwas zu tun, das gegen das Gesetz verstößt. Außer Drogen nehmen. Aber das ist nicht gegen die Gesetze, zumindest nicht gegen meine. Und die Gesetze vom Staat zum Thema Drogen sind halt einfach für den Arsch. Also, ich bin kein Krimineller, aber drauf wie ein Moped von der gestrigen Nacht.

      Ich bin politisch inkorrekt und ich habe einen Scheiß-Humor. Ich nenne einen Schwarzen oft Neger, aber das ist nicht rassistisch, das ist einfach so. Als ich ein Kind war, wurde mir das so beigebracht, und da war es einfach nur eine sachliche Beschreibung eines schwarzen Menschen: Neger. Fertig, völlig wertfrei. Ich sage Neger und meine das nicht böse, der nächste sagt Schwarzer und denkt sich „Nigger“, da bin ich lieber politisch inkorrekt, aber mit innerer reiner Weste.

      Schwule nenne ich Tunten, Frauen sind Bitches, Chinesen Reisfresser, Briten Inselaffen, Franzosen Froschfresser, Ossis sind Ossis, Österreicher und Schweizer Schluchtenscheißer, und wenn ich denn nur wüsste, was und wer ich eigentlich bin, dann würde ich mich selber wohl noch wesentlich schlimmer betiteln, als alle hier Aufgezählten. Das ist nicht rassistisch, sexistisch oder homophob, das ist einfach mein Scheiß-Humor. Die einen wissen ihn zu würdigen und sie verstehen ihn, die anderen halt nicht. Die Hauptsache ist doch, man lacht über sich selber noch lauter als über die anderen.

      Diese ganze „Political Correctness“-Scheiße ist für mich eh das größte Übel der westlichen Zivilisation und der Ursprung aller Konflikte und Kämpfe, und Gewalt lehne ich grundsätzlich ab. Nicht zuletzt, weil ich einfach keine Lust auf physischen Schmerz habe, es sei denn, er ist Teil einer sexuellen Spielart, da kann das ganz geil sein.

      Das ist natürlich alles sehr kurzgefasst, aber ich habe gar keine Lust, das differenzierter zu betrachten. Ich habe das lange mit mir ausdiskutiert und bin zu dem Schluss gekommen, recht zu haben.

      Das andere große Übel dieser Welt sind die Religionen. Warum hat die eigentlich noch keiner verboten? Jeder, der eine Religion und den damit verbundenen Glauben in den Mittelpunkt seines täglichen Lebens stellt, hat für mich gelinde gesagt nicht alle Tassen im Schrank. Und da ist es mir ziemlich egal, ob diese Idioten ihren Kopf mit dem Schwachsinn aus der Bibel, dem Koran oder der Tora füllen. Es ist mir ein Rätsel, warum wir Kinder ab einem gewissen Alter dafür auslachen, an den Weihnachtsmann zu glauben, während wir den Glauben an einen Gott ernst nehmen, ihm Raum in der Politik lassen, Talkshows dazu veranstalten, Menschen, die diesen Irrsinn predigen, überhaupt seriös behandeln, warum wir dieser Idiotie ein eigenes Schulfach widmen und was weiß ich noch alles. Die Existenz des Weihnachtsmannes ist wahrscheinlich wahrscheinlicher als die irgendeines Gottes, also bitte liebe Welt, was soll das?

      Aber darum geht es hier ja gar nicht. Eigentlich wollte ich nur festhalten, dass ich kein Krimineller bin, auch wenn ich diesen Ghettoblaster mitgenommen habe, der mir eigentlich nicht gehört. Also nicht nur eigentlich nicht, er gehört mir definitiv nicht, aber mittlerweile ist er mir eh schon wieder abhanden gekommen.

      Meine Drogen finanziere ich mit redlichen Mitteln. Ich gehe arbeiten, ich habe eine schönes, konsumgesteuertes, kapitalistisches Leben und eine stilvoll eingerichtete Wohnung und ich liebe es, auf der richtigen Seite dieser Welt geboren worden zu sein. Ich habe genug Mittel, meine Drogen mit ehrlich erarbeitetem Geld zu kaufen. Ich liebe den Vorzug, reich zu sein. Also reich gegenüber 95 % der restlichen Weltbevölkerung. Ich spende nicht und ich gucke mit Vorliebe die Breaking News von Katastrophen in der Live-Schalte. Und ich habe auch kein Mitgefühl, wenn wieder irgendwo auf der Welt irgendetwas Schlimmes passiert ist.

      Empathie ist auch so etwas Schlimmes. Da nennt man sich empathisch, weil man sich selber natürlich nicht als oberflächlich beschreiben möchte, aber im Prinzip haben beide Adjektive die gleiche Bedeutung. Während manche dann auf Facebook und Twitter ihr Beileid und Entsetzen zu dem gerade Passierten bekunden, fange ich an, Popcorn zu machen. Dann lösche ich die Gutmenschen-Idioten aus meinen virtuellen Freundeslisten und gucke, auf welchem Kanal gerade am meisten Elend zu beobachten ist.