Neuland-England. Monika Murmann. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Monika Murmann
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783742763402
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er seine Mutter an und fragte sie dasselbe. Sie wusste nicht wo Lotti war, allerdings wusste sie, dass Lotti mit Emily zur Frauenärztin gegangen war. Rupert fackelte nicht lange und fuhr mit dem Auto bei seiner Schwester vorbei und stellte sie zur Rede. Emily wollte erst nichts sagen, aber Rupert wurde schrecklich wütend. Also erzählte sie ihm, was sie wusste. Allerdings hatte auch sie keine Ahnung wo Lotti jetzt war.

      Ruperts Überraschung

      „Sie ist schwanger?“ Rupert bekam weiche Knie. „Von mir?“ „Na, von Freddy bestimmt nicht!“ kam es etwas bissig von Emily. „Aber wie kann das denn sein? Gloria war doch beim Arzt?“ „Entweder Wunderheilung oder du kapierst endlich das dich das Miststück von vorne bis hinten angelogen hat.“ kam es wütend von Emily zurück. „Du weißt schon, dass Lotti von der Schwangerschaft nicht begeistert ist!“ fuhr ihn seine Schwester ruppig an. „Sieh zu, dass Du sie findest, bevor sie eine Dummheit macht.“ Mit diesen Worten seiner Schwester im Ohr machte sich Rupert schnell auf den Weg, um Lotti zu suchen. Er rief Freddy auf dem Handy an und dieser fuhr in Cheltenham umher. Langsam wurde es dunkel und Rupert fuhr mit dem Auto in Tewkesbury umher und suchte verzweifelt. Endlich entdeckte er ihr Auto auf dem Parkplatz am Bahnhof. „Wo wollte sie denn mit der Bahn hin?“ fragte sich Rupert irritiert. „Natürlich nach Deutschland!“ kam ihm bald die logische Erklärung. Lotti traute sich immer noch nicht den Londoner Verkehr und das Chaos am Flughafen zu. Er rief Lottis Kinder an und fragte nach ihrer Mutter. Verwundert erklärten sie ihm, dass sie keine Ahnung hatten, dass sie kommen wollte. Er fragte nach Katjas Adresse und schrieb sie auf die Rückseite eines Kuverts. Die Telefonnummer kannte Julia auch nicht. Über die Auskunft bekam er sie dann doch noch. Als Rupert bei Katja anrief, konnte er in ihrer Stimme keine Überraschung hören. Bingo, nun wusste er wo seine Geliebte war. Aber Lotti wollte nicht mit ihm reden. Er versprach Katja am nächsten Morgen zum Frühstück da zu sein. Rupert fuhr nach Hause, packte eine Tasche und erkundigte sich nach einem sehr frühen Flug, den er auch gleich buchte. Er gab noch seinen Eltern und Freddy über die Neuigkeiten Bescheid.

      Als er dann, nach einer kurzen unruhigen Nacht, am nächsten Morgen nach Flug und Taxifahrt bei Katja vor der Türe stand, klopfte sein Herz doch sehr stark. Er sah seine Zukünftige bei einer Tasse Kaffee und einem Marmeladenbrötchen in Katjas Wohnzimmer sitzen. Ihm wurde das Herz schwer, sie sah übernächtigt und sorgenvoll aus. „Lotti meine Liebste! Wir machen uns alle so große Sorgen um Dich! Lass uns miteinander reden! Ich liebe Dich und wir finden eine Lösung!“ Lotti fing an zu weinen und Rupert zog sie in seine Arme. „Es tut mir leid, dass ich mich auf eine falsche Auskunft verlassen habe und dich in diese Lage gebracht habe. Ich wusste das doch nicht.“ Er drückte seine schniefende Frau und hielt sie lange fest. Sein Herz schnürte sich zusammen, als er ihre Verzweiflung spürte. Er könnte sich ohrfeigen dafür, dass er Gloria geglaubt hatte und es nicht selbst beim Arzt bestätigen lies. Katja schnauzte ihn ungerührt an: „Vielleicht verklagst du Gloria auf Unterhalt, wie ist denn die Idee?“ Da war Rupert doch etwas verwirrt. Eine Tasse Kaffee tat auch ihm gut und nach dem Frühstück machten er und Lotti sich auf einen langen Spaziergang. Er ließ sie reden und sie teilte ihm ihre Bedenken mit. „ Wenn das Baby 20 Jahre alt ist, sind wir Anfang 60! Was ist, wenn wir sterben oder schwer krank werden?“ klagte Lotti. Rupert spürte ihre Verzweiflung deutlich, aber er sah sein Baby in seiner Vorstellung schon in seinen Armen liegen. Es war wahrscheinlich seine einzige Chance auf eigenen Nachwuchs. Niemals zuvor in seinem ganzen Leben hatte er sich etwas mehr gewünscht als dieses Baby.

      Viele Versprechen

      Vorsichtig zeigt er ihr die schönen Seiten auf. Er sprach über seine Schwester Emily und ihre süßen Jungs. Sicherlich würden sie ihnen mit ihrer Erfahrung helfen, ebenso sein Schwager Bradley. „Das Kind wird niemals allein sein. Lass uns Bradley und Freddy als Paten nehmen. Ganz bestimmt lässt niemand das Kind im Stich, wenn so ein schlimmer Fall kommen sollte!“ kam es von Rupert. Auch Lottis große Kinder wären sicherlich begeistert. Rupert kam langsam in Fahrt. Er versprach Lotti so ziemlich das Blaue vom Himmel herunter. Was ihr ganz wichtig war, war ihre Selbständigkeit. Rupert versprach seine Stundenzahl in der Kanzlei zu drücken und für eine Putzfrau zu sorgen. Er konnte ihre Bedenken durchaus verstehen, aber die Schwangerschaft war doch für ihn so unglaublich toll. Er würde sich ganz viel um das Kind kümmern und auch auf jeden Elternabend gehen. Ebenso zum Fußball oder zum Ballett oder zur Geigenstunde, was immer auch kommen würde. Lotti hatte sich etwas beruhigt, weil sie sah wie viel Mühe und Gedanken Rupert sich machte. Ihre größte Sorge war vor allem, dass sie das alles was kommen würde, alleine durchstehen müsste. Aber sie hätte eigentlich wissen müssen, dass Rupert einfach nur lieb ist. Nun ging ihr schon viel besser. Wieder zurück bei Katja, kuschelte sie sich auf der Couch an Rupert und schlief sofort ein. Rupert unterhielt sich weiter mit Katja und fand ihre Idee gut, in ein deutsches Krankenhaus zu fahren und dort nochmal alles untersuchen zu lassen. Das würde Lotti etwas mehr Sicherheit geben. Aufgrund ihres Alters war sie eine Risikoschwangere. Katja brachte auch vorsichtig den Gedanken auf den Tisch, dass es durchaus sein könnte, dass die Schwangerschaft aus natürlichen Gründen spontan endet. Die ersten drei, vier Monate sind immer ein Risiko.

      Daran wollte der zukünftige Supervater gar nicht denken. Rupert konnte Lottis Zimmer auf ein Doppelzimmer umbuchen. Er war so froh, sie nachts wieder in seinen Armen halten zu können. Am nächsten Tag fuhren Lotti und Rupert ins Krankenhaus und ließen nochmal alle Untersuchungen wiederholen.

      Lottis Gesundheit war richtig gut. Der Arzt war sehr zufrieden und machte den Ultraschall mit einem offensichtlich neueren Gerät. Er sah verdutzt auf den Bildschirm und sah nochmal genauer hin. Dann verkündigte er den zukünftigen Eltern, dass er zwei kleine Herzen auf dem Bildschirm schlagen sehen könne. Lotti hatte das Gefühl im Liegen ohnmächtig zu werden und Rupert stand der Mund offen. „Mein Gott erst heißt es keine Kinder und jetzt sogar Zwillinge.“ dachte Rupert. Als der Arzt für Lotti einen Mutterpass ausstellte, wie in Deutschland üblich, trug ihn Rupert voller Stolz zum Auto. Später bei Katja bekam diese einen Hustenanfall vor Schreck. Dann musste sie herzhaft lachen und sagte zu Lotti: „Das ist einfach Schicksal! Du kannst nur im Doppelpack Kinder kriegen!“ Inzwischen hatte Rupert seine Eltern angerufen und die Neuigkeit erzählt. Sie würden gleich Emily anrufen, die sich ebenfalls Sorgen machte. Lotti rief ihre Kinder an und erzählte ihnen von ihren im Werden begriffenen Halbgeschwistern. Julia und Fabian nahmen es altersgemäß locker und machten sich gleich Gedanken um etwaige Namen. Sie würden ja gerne Babysitten, sagten sie, allerdings gäbe das dann einen dicken Fahrtkostenzuschlag.

      Am nächsten Tag flogen beide zurück nach London. Beide bedankten sich von Herzen bei Katja. Wieder zurück freute sich Lutz sehr über sein Frauchen und Lisa bekam frische Möhren. Lotti rief bei Freddy an und bedankte sich ebenfalls für seine Hilfe. Dann lies sie die Bombe platzen. Freddy war total aus dem Häuschen und fühlte sich bereits als Onkel. Langsam freundete sich Lotti ebenfalls mit dem Gedanken an zwei neue Leben an und fing wieder an vorwärts zu blicken. Nun beichtete sie auch bei Mrs. Peterson, was da so auf sie zukam. Sie würde so lange arbeiten, wie es ging. Und auch gerne bald danach wieder. Ihre Chefin wünschte ihr viel Glück und erwartete, dass sie am nächsten Tag wieder arbeiten kommen würde. Als sie abends endlich in Ruhe und alleine war, saß sie auf ihrer Mauer im Garten und betrachtete ihr Reich. Bald würde es aus sein mit der Ruhe, dachte sie so, aber als vor ihrem geistigen Auge zwei muntere Kleinkinder im Garten spielen sah, fand sie den Gedanken wundervoll. Allerdings muss jetzt beim Neubau Gas gegeben werden, damit auch der Umzug fertig ist, bevor die Babys da sind.

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