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Der 90igste Geburtstag
Eine rabenschwarze Kriminalkomödie
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Jörn Kolder
Published by: epubli GmbH, Berlin
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Henriette und Klaus-Rüdiger von Schwarzbach
Zweiter Anlauf zum E-Auto-Kauf
Dritter Anlauf zum E-Auto-Kauf
Die Vorbereitung der Geburtstagsansprache
Mechanische Feinarbeiten, 6 Wochen vor dem Treffen
Immer noch auf der Anreise aus Niedersachen
Polizeiliche Ermittlungsarbeit
Erste Erkenntnisse zum Todesfall
Renate und Jürgen Fuchs
"Gottverdammte Scheiße, ich habe es geahnt, dass wir diesem alten Trottel nicht entkommen können. Der bestimmt unser Leben noch bis zu unserem letzten geheimen Furz in der hintersten Ecke unseres Klos! Ich werde dorthin nicht mitfahren, ich bin eben krank oder mir fällt noch was anderes ein. Ich ertrage diese Unterwürfigkeit und diesen Personenkult nicht mehr. Das ist doch schlimmer als bei Stalin damals. Oder wie bei der Murksel heute. Ohne mich, ich lehne die Teilnahme an dieser verlogenen Jubelorgie ab!"
"Das wird dir nicht gelingen, Jürgen" sagte Renate Fuchs zu ihrem Mann "wir haben ihm immerhin einiges zu verdanken. Und wenn wir uns nicht zu blöd anstellen, kann für uns später noch einiges rausspringen. Mein Vater ist ein sehr vermögender Mann, vergiss das nicht."
" Aber das verpflichtet mich nicht, ihm meine untertänigste Huldigung vorzutragen. Du weißt, dass ich mit ihm keinen guten Faden spinnen kann. Um bei diesem Bild zu bleiben, ich würde ihm gern einen Strick drehen. Mit großer Freude!"
"Jetzt reiß dich mal zusammen und bleib' auf dem Teppich. Vater feiert seinen 90igsten Geburtstag. So wie er momentan aufgestellt ist, kann er durchaus 100 werden."
"Davor bewahre uns der liebe Gott. Wir sind beide jetzt 65. Ich bin vor zwei Jahren aus dem Job rausgegangen und hatte eigentlich vor, mit dir dann unser Rentnerleben zu genießen. Aber der Alte hat ja schon öfter anklingen lassen, dass er das wechselseitige Erscheinen der Sippe an seinem Fürstenthron erwartet. Nicht erwartet, voraussetzt. Gut, dass du drei Geschwister hast. Da sind wir ja bloß aller vier Wochen dran. Ich bin ein sehr friedfertiger Mensch, aber wenn ich diesen arroganten alten Gockel mehr als zweimal im Jahr sehen muss, kann ich für nichts mehr garantieren. Ich meine es ernst. Todernst!"
"Du bist und bleibst ein Sprücheklopfer Jürgen. Bei den Begegnungen der Sippe bist du ja immer schön in der Deckung geblieben. Nur der Katie hast du schöne Augen gemacht. Ich verstehe gar nicht, was du an dieser alten Schlampe mit den Hängetitten so findest. Aber das ist nicht so wichtig. Ich möchte dich nur noch einmal daran erinnern, dass Vater in den vielen Jahren höchstwahrscheinlich doch schon einiges zusammengetragen hat. Vermutlich weiß er das nur allein. Und der Notar. Oder sein Anwalt. Mutter