Schlachtfelder, die dafür sorgen, dass die Soldaten jederzeit mit der schwarzen Brause versorgt
werden. Die US-Armee verleiht den Repräsentanten den pseudomilitärischen Rang als
uniformierte technische Beobachter und stellt Flugzeuge und Schiffe für den Transport des
Getränks zur Verfügung. Auf allen Kontinenten werden Abfüllanlagen eingerichtet, häufig auf
Regierungskosten. Bis Kriegsende konsumieren 11 Mio. Soldaten 10 Mia. Flaschen Coke und
verbreiten das Getränk, das seit 1929 kein Coca-Extrakt mehr enthält, in den eroberten Ländern.
Das Coca-Cola-Emblem ersetzt das Hakenkreuz und wird mit Freiheit assoziiert. Deshalb kann
The Economist den Coca-Cola-Index erfinden: Je mehr Coke in einem Land getrunken wird, desto
freier, gesünder, wohllhabender und gebildeter seien die Bürger. Es ist nicht bekannt, wieviel Geld
die englische Zeitschrift dafür von der Softdrinkfirma aus Atlanta erhielt.
Quellen : Davis (1994): 59-61, Behr: 171, Bradley, Chotjewitz: 1 5-20:1 5ff, Potter: 3, Drugwar (1): 1,
Best: 6, Ansom: 291 f, Callahan:129, Konkret Nr.7/1973: 49f, Bröckers, Pendergrast.
1942 USA und Frankreich top
Washington plant, nicht nur Deutschland, Italien und Japan, sondern auch Frankreich unter die
Protektoratsverwaltung der American Military Government of Occupied Territories (AMGOT) zu
stellen, um zu verhindern, dass Frankreich wieder als Störenfried auftreten könnte wie 1918/19, als
es sich gegen die amerikanische Deutschlandpolitik wehrte. Zudem würde Frankreich sein an
Rohstoffen und strategischen Stützpunkten reiches Empire nicht freiwillig öffnen, was die USA für
ihre Waren und ihr Kapital seit 1899 fordern. Deshalb bekämpft Washington Charles de Gaulle, vor
allem seit sich die Resistance unter seinem Namen vereinigte, und toleriert das Vichy-Regime, das
es für fügsamer hält als eine von der breiten Bevölkerung getragene Regierung.
Seit Dezember 1 940, ein Jahr vor dem Kriegseintritt, bereitet der Sonderbeauftragte Robert
Murphy die Eroberung Nordafrikas vor. Murphy gewinnt Admiral Frangois Darlan, der von Februar
1941 bis April 1942 an der Spitze des Vichy-Regimes stand, als Verbündeten. Drei Tage nach der
Landung der Amerikaner in Nordafrika lässt Petains Stellvertreter Darlan am 10.1 1 . alle
Kampfhandlungen auf Seiten Nazi-Deutschlands einstellen, worauf die Deutschen am nächsten
Tag Südfrankreich besetzen. Am 22.1 1 . lässt General Mark W. Clark den gewendeten Admiral ein
geheimes Abkommen unterschreiben, das Frankreich zu einem Vassallenstaat mit
Kapitulationsauflagen erklärt und den Allierten die Kontrolle der Häfen, Befestigungsanlagen,
Waffenlager und Kommunikations-einrichtungen und das Recht auf Beschlagnahmungen gestattet.
Andere Bereiche wie Verwaltung, öffentliche Ordnung, Wirtschaft und Zensur sollten "gemischten
Ausschüssen" übertragen werden. Am 27.1 1 . versenkte sich die französische Flotte vor Toulon
selbst.
Die Gaullisten sind an der Ermordung von Darlan am 24.12.42 beteiligt. Danach wendet sich
Washington an General Henri Giraud, der einflussreiche Figuren aus Wirtschaft und Politik hinter
sich hatte. Da er aber mit de Gaulle auf guten Fuss steht, präferieren die Amerikaner Pierre
Pucheu, die Symbolfigur des Vichy-Regimes: Industrie- und Innenminister unter Darlan, Vertreter
der Banken und der Schwerindustrie, Sponsor und Politiker der rechtsextremen Parti Populaire
Frangais, Befürworter der Kollaboration mit den Nazis und treibende Kraft der antikommunistischen
Repression. Giraud und de Gaulle schalten Pucheu aus: er wird zum Tod verurteilt und im März
1944 in Algier hingerichtet.
Das am 3.6.43 von de Gaulle gegründete Comite Frangais de Liberation Nationale kann dank
einem Freundschaftsvertrag mit Moskau verhindern, dass der Dollar in den befreiten Gebieten
eingeführt und die provisorische Regierung der französischen Republik von der Amerikanern und
Briten am 23.10.44 anerkannt werden muss. Obwohl Frankreich in Jalta nichts zu sagen hat, sorgt
Stalin dafür, dass es nicht zum Protektorat degradiert wird.
Quellen: Lacroix-Riz .
1943 Mafia, Roosevelt und Hollywood top
Die Polizei stellt Paul Ricca, Frank Nitti, Phil d'Andrea, Louis Campagna, Frank Maritote, Johnny
Roselli und Charlie Gioe im März 1943 unter Anklage. Drei Jahre zuvor untersuchte die Polizei die
Gewerkschaft von Willie Bioff und entlarvte die Korruption in Hollywood. Bioff und George Browne
wurden wegen Erpressung verurteilt, wonach Sydney Korshak zur Verbindung zwischen
Kinoindustrie und der Mafia von Chicago wird.
Auch ihr Komplize Joe Schenck, Produzent bei der Twentieth Century Fox, wurde verurteilt, weil er
die jährlichen $400'000 Kommission, die Chicago ihm bezahlte, nicht versteuerte. Schenck
steuerte über den Postminister Farley $500'000 an die Wahlkampagne Roosevelts bei, wofür
dieser den Boss der Bekleidungsgewerkschaft, Sydney Hillman, zu seinem Berater für
Arbeitsprobleme ernannte.
Zudem ernennt Roosevelt 1944 Harry Truman, den Giancana als "unseren Mann" bezeichnet, zum
US-Vizepräsidenten und zum Präsidenten des Democratic National Committee. Truman erfüllt im
wesentlichen Rpräsentationspflichten und stellt Roosevelts Machtanspruch nicht in Frage.
Hollywood bringt viel zu viel Geld ein, als dass Chicago sich zurückziehen würde. Johnny Roselli,
der Konzernchefs wie Harry Cohn von Columbia, Harry Warner von Warner Bros, oder Louis B.
Mayer von MGM in der Tasche hat, führte die Geschäfte in Hollywood weiter.
Obwohl anfangs die Verbindung zu Chicago nicht nachgewiesen werden konnte, erfolgt im März
1943 die Anklage wegen Erpressung von über $ 1 Mio. von verschiedenen Studios. Der Mafiaboss
Cjhicagos Paul Ricca verlangt von Frank Nitti, der in der Öffentlichkeit als Padrone gilt, die
Verantwortung für alle zu übernehmen. Aber Nitti bringt sich um, und Paul Ricca und Johnny
Roselli werden zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt.
Ricca ernennt Tony Accardo zum Stellvertreter, Murrey Humphreys und Jake Guzik zu dessen
Berater. Im April entführt Accardos Chauffeur Sam Giancana seinen Mentor und Freund Jake
Guzik, der Financier der Chicagoer Mafia, und stellt ihn vor die Alternative: $200'000 oder eine
Kugel. Guzik fügt sich, ebenso wie die anderen der Organisation, die vom Bioff-Browne-Prozess