Kinder werden so erzogen, als ob es kein Morgen gäbe, als ob sich das Leben nur zwischen den eigenen vier Wänden der Wohnung oder des Hauses abspielen würde, ja, als ob da draußen keine reale Welt wäre. Man erzieht die Kinder, ohne ihnen das zu geben, was sie benötigen werden, um in der realen Welt zurechtkommen zu können. Spätestens im Erwachsenenalter wird dann die reale Welt zum echten Feind, denn das, was das Kind dort erlebt, was das Kind dort erwartet, ist total anders als das, was die Eltern ihm zu Hause gegeben und gezeigt haben. Es hat nicht die geeigneten Werkzeuge und Waffen, um gegen Stress, Druck, Konkurrenzkampf, Erwartungen in der Schule, im Sport, im Beruf, in der Beziehung, um gegen Mobbing, gegen die Konsumgesellschaft, gegen Rassismus und Diskriminierung zu kämpfen. Alles wird ihm dann langsam zu viel. Es fängt an zu brennen und weiß nicht, wie es das stoppen kann, wie es sich definieren kann, wie es die Grenzen definieren kann, wie es „Stopp, es reicht“, sagen kann. Es weiß nicht, wer es ist, was es will, wie es etwas will. Es ist verwirrt, wenn selbst die Eltern ihm, außer mit lieben Worten und vielleicht materiellen Unterstützungen, nicht wirklich helfen können. Es fühlt sich total verloren und überfordert. Und letztendlich brennt es aus.
Es brennt aus, nicht weil alles zu viel ist, sondern weil es nicht damit klarkommen kann, weil es keine geeigneten Waffen und Werkzeuge gefunden hat, um gegen die Angriffe von außen und innen zu kämpfen. Das Programm, das es in seiner Kindheit installiert bekommen hat, macht aus ihm ein Opfer der unbarmherzigen Welt.
Immer mehr junge Menschen brennen aus: Viele Jugendliche leiden unter dem Burnout-Syndrom
Nicht die viele Arbeit am Arbeitsplatz oder in der Familie bringt Menschen zur totalen Erschöpfung, sondern diese falsche Erziehung, die an der Realität vorbeigeht. Sie führt zu einer Unfähigkeit, die Prozesse, die zur totalen Erschöpfung führen, zu stoppen, eine Unfähigkeit, auf sich selber zu achten, die eigenen Grenzen zu kennen und zu respektieren, aber auch eine Unfähigkeit, bei Bedarf über sich hinauswachsen zu können. Das verdeutlicht die Tatsache, dass immer mehr junge Menschen, sogar schon Schulkinder und Kleinkinder, ausbrennen. Fachleute nennen die steigenden Herausforderungen, denen sich Kinder gegenübersehen, als Ursache des Problems. Aber die Frage ist dann, welche Herausforderungen sind es?
Das Leben war noch nie so einfach wie heute!
A Burnout nach der DantseLOGIK
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1. Definition: Wenn man nicht mehr kann, weil der Akku leer ist
Burnout ist eher ein Zustand als eine Krankheit, aber Burnout kann zu schlimmen Krankheiten führen
In diesem Sinne definiere ich Burnout nicht
als Krankheit, sondern als einen Zustand
der totalen Erschöpfung und Frustration,
der durch hohe und nicht zu bewältigende (unrealistische) Erwartungen oder durch
die Unfähigkeit Lebensanforderungen
und Herausforderungen zu meistern, verursacht wird.
Man kann ihn sogar als Symptom unbewältigter Herausforderungen bezeichnen. Die Energie wird so lange aufgebraucht, bis die Person irgendwann keine Kraft mehr findet, um den ihr gestellten Anforderungen gerecht zu werden. Dabei können diese Anforderungen von der Person selbst oder von ihrem Umfeld, dem Job, dem Ehepartner, den Kindern, den Freunden, dem Sport, der Denkweise, den Lebenseinstellungen, den auferlegten Werten der Gesellschaft oder des Systems stammen.
Burnout ist ein emotionaler und/oder physischer Zustand, der von starkem Stress begleitet wird und sich negativ auf die Motivation, die Einstellung, die Denkweise und das Verhalten auswirkt.
Menschen, die ausgebrannt sind, erleiden einen Zusammenbruch, der dazu führt, dass sie sich leer, kraftlos, ideenlos, antriebslos und motivationslos fühlen. Sie haben ein Gefühl der Hilflosigkeit und Verzweiflung und entwickeln eine negative Einstellung sich selbst gegenüber, gegenüber der Umwelt und dem gesamten Umfeld.
Wut, Gereiztheit, Unfähigkeit bzw. Schwierigkeiten, mit Stresssituationen und neuen Situationen umzugehen und das Gefühl, dass man Energie verliert, sind oft die ersten Symptome.
2. Ursachen: Warum brennt man aus?
Man brennt aus, weil man nicht fähig ist, den Prozess, der zur totalen Erschöpfung führt zu stoppen, dazu gehört, den Prozess gar nicht zu erkennen
Man brennt nicht plötzlich aus. Es ist ein langer, manchmal auch kürzerer, Prozess von langsamem – oder aber auch schnellerem – Einbrennen. Wenn der Körper in Flammen gerät und das Feuer nicht gelöscht wird, brennt er aus und kann sogar verkohlen, in einem solchen Fall sind die Folgen irreversibel.
Was führt dazu, dass der Körper in Flammen gerät?
Anhaltender und nicht verarbeiteter Stress, Überforderung, Unterforderung, Druck und Leistungsdruck in allem, was wir tun. Es kann in Zusammenhang mit dem Job, dem Haushalt, der Familie, den Freundschaften und der Partnerschaft, dem Hobby und der Freizeit, aber auch den Gedanken stehen. Eine negative und falsche Lebenseinstellung stresst den Körper viel mehr als harte körperliche Arbeit und kann somit zum Ausbrennen führen.
Man brennt nicht aus, weil alles zu viel ist, sondern weil die Anforderungen ständig als nicht zu bewältigende Herausforderungen wahrgenommen oder erlebt werden, egal ob sie klein oder groß sind, egal ob sie tatsächlich übermächtig oder eigentlich gar nicht der Rede wert sind.
Man brennt aus, wenn man den Kontakt zu sich selbst verliert und diesen Kontakt nicht wiederherstellen kann, wenn man keine gesunde Beziehung zu sich selbst und zu seiner Welt hat, wenn man keine Einheit findet zwischen seinem Verstand, seinem Gefühl und der realen Welt, wenn alles in einem falsch verschaltet ist. So spürt man nicht mehr, wann etwas zu viel ist, wann man nicht mehr kann, wann man sich zurückziehen soll und muss, wann man „ja“ oder „nein“ sagen muss, wann man ein Leben lebt, dass der eigenen Identität nicht entspricht, was bedeutet, dass man eine Erziehung in sich trägt, die der Realität fremd ist, eine Fallschirmerziehung.
Man kann ausbrennen, weil man sich fortwährend schlecht ernährt und sich nicht bewegt. Schlechte Ernährung ist eine wichtige, aber leider sehr unterschätzte Ursache von Burnout, genauso wie langanhaltendes negatives Denken und negative Lebenseinstellungen. Leider übersehen viele Fachleute diese beiden Faktoren bei der Behandlung von Burnout-Patienten. Viele Kunden von mir, die erschöpft waren, bei denen Burnout diagnostiziert und die als nicht heilbar abgestempelt worden waren, haben allein durch adäquate Ernährungsumstellung mit gezielten Lebensmitteln und durch Umstellungen ihrer Denkweise eine völlige Genesung erlebt – und dies in nur wenigen Wochen!
Auch Nichtstun, Faulheit, Antriebslosigkeit, Unterforderung können zu Burnout führen. Man kann ausbrennen, weil alles zu viel ist (zu heiß) oder weil alles zu wenig ist (zu kalt).
3. Burnout wegen Unterforderung, Faulheit und Langeweile: Coldout
Auch wenn es paradox klingt, können Unterforderung, Langeweile, Faulheit, Müdigkeit tatsächlich zu Burnout führen
Nicht nur Hitze verbrennt, auch Kälte kann zu heftigen Verbrennungen führen. Diese Wahrheit aus der Chemie und der Physik ist auch gültig, wenn es um Burnout geht. Wenn der Körper zu kalt ist, hiermit meine ich, wenn man extrem unterfordert oder extrem faul ist, kann der Körper genauso wie beim Burnout reagieren, bzw. Burnout-ähnliche Symptome auslösen.