Nala wurde von den Ästen ergriffen, eingewickelt und hoch gehoben. Der Sturm heulte auf und traf mit Gewalt auf die Bäume, sie bogen sich im Wind und schwankten bedenklich hin und her, waren kurz vor dem Entwurzeln...
„Interrumpirse! Calma detaxa karra!“, schrie Magor gegen den Sturm an. Abrupt herrschte absolute Stille und sämtliche Elemente brachen in sich zusammen.
Nala fiel zu Boden und fluchte lautstark. Fassungslos starrten Emma und Ben auf das angerichtete Chaos. Der schöne Garten war ruiniert. Schuldbewusst sah John sich um und überlegte, wie er den angerichteten Schaden wieder gut machen konnte.
„Deraxa inverse todos terraxa y ven ta!“ Sofort gerieten Erde, Bäume und Gras in Bewegung und fügten sich zusammen, der ursprüngliche Zustand war halbwegs wieder hergestellt.
Magor richtete seinen Blick auf Nala und John.
„Das war gut.“ Ein großes Lob von Magor. Vor Stolz glühten Nalas Wangen, John freute sich verhaltener.
„Nun zu euch beiden.“ Magor nahm Ben und Emma ins Visier. Emma zuckte zurück, Ben schluckte.
„Das ist doch nur eine Übung. Und ihr müsst üben“, beschwichtigte der Magier.
„Ich will Ben aber nicht weh tun“, sagte Emma trotzig. Ben legte den Arm schützend um Emma und zog sie näher an sich heran. „Ich kämpfe nicht gegen Emma.“ Fest sah Ben Magor in die Augen.
Der Magier blieb gelassen. „Ihr sollt euch nicht umbringen, sondern nur trainieren. Ihr fangt langsam an und steigert dann Tempo und Druck, so dass der andere folgen kann und nichts passieren wird. Ben, erzeuge das Feuer, wie du es gestern gelernt hast.“
Dieser nickte und sammelte seine Gedanken, ließ sein ganzes Bewusstsein in die Fingerspitzen fließen. Ein zartes Prickeln durchströmte seine Finger. Dieses Gefühl kannte Ben, er war auf dem richtigen Weg.
In der Zwischenzeit blickte Emma sich um und bemerkte den kleinen Bach, der die abgeschiedene Ecke streifte. Dieses Wasser würde sie einsetzen, und sie verband ihr Inneres mit den einzelnen Wassertropfen, rief sie, bat sie, zu kommen. Das Wasser antwortete, reagierte, bewegte sich in ihre Richtung, bog sich hoch, sammelte sich und rollte als aufgebäumte Woge in ihre Richtung.
An Bens Fingerspitzen züngelten zarte Flämmchen, wuchsen, loderten höher. Vorsichtig warf er einen Feuerball in Emmas Richtung, sie parierte mit Wasser und das Feuer erlosch. So ging es eine Weile zaghaft hin und her und Magor begann sich zu langweilen. Ohne Vorankündigung warf er je einen großen Feuerball in Emmas und Bens Richtung.
Beide reagierten überrascht, parierten aber die Bälle. Magor setzte nach und eine neue Dynamik nahm ihren Lauf. Der Magier agierte mit Feuer und Wasser zugleich, die beiden Freunde schlossen sich zusammen und bekämpften Magor nun gemeinsam. Endlich hatte der Zauberer sie in der Angriffsposition und er erhöhte den Druck. Er brachte die Freunde in echte Bedrängnis, zwangsweise mussten sie sich noch aggressiver wehren. Doch gegen Magor waren sie nahezu machtlos.
Mit einer unauffälligen Geste bedeutete John Nala, dass sie sich einklinken würden in das „Spiel“ und sie stimmte mit einem Nicken zu. Die beiden wechselten die Position und kesselten den Magier ein. Bevor dieser registrierte, was geschah, donnerte Nala ihm eine Windböe in den Rücken und er schwankte. Mit einer Schnelligkeit, die sie ihm nicht zugetraut hatten, drehte er sich um seine Achse, konterte ebenfalls mit einem Windstoß und Nala flog mit großer Wucht zu Boden.
Das machte die anderen drei wütend und zu dritt attackierten sie den Magier. Nala sprang auf und klinkte sich wieder ein. Die Luft knisterte vor geballter Magie, der Kampf nahm nun ernstere Formen an, weil Emotionen den Kampf bestimmten. Zorn, Ehrgeiz und auch der Spaß am Kampf prägten nun die Handlungen.
Magor war unglaublich schnell und wendig, er war überall gleichzeitig und wehrte sämtliche Attacken ab, es war für die vier Elemente nicht möglich, ihn zu besiegen. Dabei konterte er hauptsächlich, griff nicht einmal intensiv an.
Als Magor das Gefühl hatte, jetzt sei es genug, schleuderte er in alle Richtungen gleichzeitig einen gewaltigen Windstoß, weil ihm das noch am sanftesten erschien. Die vier stürzten zu Boden und bevor sie sich wieder aufrappeln konnten, gebot er den Elementen Ruhe. Stille senkte sich über die Verwüstung.
Magor lachte, als er die völlig verdreckten, nassen Freunde sah und lobte: „Das war großartig! Ihr seid gut, ihr ward eine Einheit, habt zusammengehalten und genauso muss es sein. Doch ihr müsst noch viel lernen.“
Mit einem Zauberspruch sorgte er dafür, dass die Ordnung halbwegs wiederhergestellt wurde. „Den Rest erledigen die Blumenelfen. Der Kampf hat mir Spaß gemacht. Duscht euch, wir sehen uns später.“ Gut gelaunt ging er davon.
Die vier Elemente standen wie Matschhaufen herum und hatten gemischte Gefühle. Ben fand das Ganze cool, Emma eher nicht und verzog angeekelt das Gesicht: „Was für eine Sauerei.“
„Stimmt. Aber jetzt ist es sowieso egal!“, rief Ben, griff sich eine Ladung Erde und schmiss sie auf Emma. Die kreischte entsetzt und sah geschockt an sich herunter.
Nala bekam einen Lachflash und bewarf Ben mit einem Haufen Erde, der sich sofort revanchierte. Und dann machten alle vier mit und bematschten sich, eine Schlammschlacht entbrannte, die darin mündete, dass Ben wie ein Rammbock auf John zu rannte und ihn zu Boden warf. Die beiden wälzten sich im Modder und Ben schrie: „Schlammcatchen!“
Nach einer ausgiebigen Rauferei schlichen sie erschöpft zum Schloss zurück. Dort angekommen, schüttelte Migune entsetzt den Kopf. „Ihr habt euch verlaufen, der Schweinestall ist hinten links. Erst abspritzen mit dem Schlauch, sonst esst ihr bei euren Artgenossen im Stall.“
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