Voodoo, Hoodoo & Santería – Band 1 Afro-brasilianisch-karibisch-amerikanischen Religionen, das Santería-System & Orishas. Frater LYSIR. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Frater LYSIR
Издательство: Bookwire
Серия: Voodoo, Hoodoo und Santería
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783753183169
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ist der Ahnenkult eine sehr wichtige, religiöse Säule im Catimbó. Speziell die Energien bzw. die Entitäten, die man als „Caboclos da Jurema“ bezeichnet, sind sehr wichtig, da es sich hierbei um große Schamanen bzw. um große Krieger handelt, die in der Riege der Ahnen einen besonderen Platz innehaben. In diesem Kontext ist noch einmal sehr wichtig, zu reflektieren, dass die Religion Catimbó keine hierarchischen Strukturen wie die katholische Kirche besitzt. Wenn man so will, dann leben die Geister, die Energien, die Entitäten zwar in Gemeinschaften zusammen, in Dörfern, in Städten, welche auch wieder eine gewisse Struktur beinhalten, doch sind diese eigentlich alle parallel zu den Menschen zu sehen. Es gibt also nicht „DEN Himmel“ und auch nicht „DIE Hölle bzw. Unterwelt“. Dennoch ist die Struktur einer Trinität wichtig, da in den Riten und Ritualen sehr oft drei verschiedene Entitäten bzw. Meister angerufen werden. Dies zeigt sich auch bei dem hierarchischen Gedanken, wie die jenseitige Welt strukturiert ist. So heißt es, dass jedes „Geisterdorf“ drei Meister besitzt, und ein „Geisterstaat“ aus insgesamt zwölf Dörfern besteht. Dieser „Geisterstadt“ erstreckt sich dann über Berge, Wälder und Flüsse, wobei es im Glauben der Catimbozeiro insgesamt sieben Staaten gibt (manchmal wird auch nur von fünf Staaten gesprochen), die den Namen Cadindé, Fundo do Mar, Josafá, Juremal, Tigre, Urubá und Vajucá tragen.

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      Macumba

      Die nächste Religion, die ich näher beleuchten will, trägt den Namen Macumba, wobei man sie auch unter der Bezeichnung „Makumba“ findet. Auch hier ist es wieder eine klassische afro-brasilianische Religion, die ihre Wurzeln vermehrt in Afrika hat. Dennoch gibt es hierbei eine kleine Besonderheit, denn diese Religion ist nicht so klar definiert und umrissen wie die Religion Candomblé. Dies liegt vielleicht daran, dass die Verbreitung nicht so stark war, wie es der Fall beim Candomblé. ist. Während die religiösen Ideen des Candomblé aus Westafrika kamen, bezieht sich der Begriff „Macumba“ auf eine Pflanze, bzw. auf einen Baum, welcher auf Madagaskar oder auch in Mosambik zu finden ist, sodass hier primär die Ostküste von Afrika in Betracht gezogen werden muss. Manchmal wird unter dem Begriff „Macumba“ auch einfach eine Zusammenballung der verschiedenen afro-brasilianischen Religionen tituliert, was in dem Kontext nicht vollkommen falsch ist, da der Baum, der der Religion Macumba als Namenspate zur Seite stand, als Ort der Versammlung gilt. Somit ist der Macumba-Baum als ein heiliger Baum zu sehen, ähnlich wie in Mittel- und Nordeuropa die Eichen, die Erlen oder die Eschen. Heutzutage ist die Religion Macumba natürlich auch wieder synkretistisch mit anderen Religionen vermischt, sodass auch hier wieder der katholische Glaube tiefe Einschnitte vollzogen hat, sodass christliche Komponenten in die Religion Macumba Einzug hielten. So gibt es auch im Macumba den Glauben an Geister, an Energien, an Naturwesen, wobei auch hier der klassische „Hexenglauben“ existiert, sodass man mit der Hilfe von magischen Praktiken den einzelnen Menschen schaden kann. Ferner existiert im Macumba eine enge Verbindung zu verschiedenen Fetischen, die dann als Energieträger fungieren. So findet man hier also wieder sehr klare Verbindungen zum Voodoo, wobei natürlich auch eben im Macumba die Trance, der Tanz und die Ekstase essenziell sind. Die Ekstase und die Trance werden meistens von den sogenannten „Söhnen und Töchtern der Heiligen“ eingenommen, welche unter der Anleitung von entsprechenden Priestern agieren, um als Gefäße zu dienen, sodass eine klassische Invokation stattfinden kann. Bei diesen Invokationen finden dann auch wieder entsprechende Gespräche statt, sodass man hier die Geister alles fragen kann, dass man Wünsche übermitteln kann, oder dass man auch um einen Blick in seine Zukunft bitten kann. Leider gilt die Religion Macumba als sehr negativ behaftet, wobei dies für die Religion Voodoo meistens auch gilt, da eben der Irrglaube existiert, dass mit der Hilfe der Magie primär Schaden herbeigeführt wird, sodass gerade die christlichen Menschen Angst vor den Geistern des Macumba haben.

      Doch eigentlich ist diese Angst wie immer unbegründet, was sogar sehr einfach und logisch erklärt werden kann, da eben die Religion Macumba sehr starke christliche Einflüsse erhalten hat, und sämtliche Gebete, Lieder und Anrufungen in portugiesischer Sprache gemacht werden, sodass man hier klar und deutlich sieht, dass die afrikanischen Wurzeln kaum noch vorhanden sind. Ferner wird davon ausgegangen, dass Macumba, auch wenn der Baum in Mosambik und auf Madagaskar vorkommt, eigentlich eine Weiterentwicklung der Religion Batuque ist, welche dann wiederum im Westen Afrikas beheimatet war. Doch natürlich gibt es hier keine klaren Aufzeichnungen, und auch wenn der Sklavenhandel primär aus dem westlichen Afrika gestartet wurde, gab es natürlich auch Verschleppungen aus dem Osten. Auffällig ist jedoch, dass es in der Religion Macumba eine oberste Gottheit gibt, die den Namen „Zumbi“ trägt. Zumbi? Das hört sich ja fast wie „Zombie“ an! Richtig! Richtig? Ja, denn das Wort „Zumbi“ stammt aus der afrikanischen Sprache der Bantus, wo man hier die grobe Übersetzung „versklavter Geist“ verwenden kann, wobei man hieran sehen kann, dass das Schöpfungsprinzip der Macumba negativiert wurde. Da auch eine sehr besondere Verbindung zu den Toten gepflegt wird, wird zusätzlich die Religion Macumba negativ gesehen, da hier die Verehrung, und auch die Geselligkeit mit den Toten ganz andere Züge trägt, als in den anderen afro-brasilianisch-karibisch-amerikanischen Religionen.

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      María Lionza

      Die Religion „María Lionza“ kann man eher als Kult bezeichnen, da es hier um einen Personenkult geht, der sich auf eine mystische Person bezieht, die selbstverständlich „Maria“ heißt. Hierbei geht es aber nicht um „die Mutter von Jesus - Mutter Maria“, es geht auch nicht um die „Geliebte Jesus - Maria Magdalena“, nein, es geht um die venezolanische Königin „María Lionza“. Der primäre Augenmerk ist hier eine energetische Übertragung, die sich auf Heilungsenergien bezieht, sodass man auch hier wieder eine Mischung finden kann, aus den verschiedenen afro-brasilianisch-karibisch-amerikanischen Religionen und dem Katholizismus. Daher hat man also auch hier wieder einen klassischen Synkretismus, sodass die verschiedenen religiösen Merkmale in einem einzigen Kult vereinigt wurden. Der eigentliche Name dieser ominösen Königin, die eben klassisch als „María Lionza“ betitelt wird, lautet „María de la Onza“, was man grob mit „María vom Jaguar“ übersetzen kann.

      Dies zeigt also, dass es hier um eine Person geht, die sich zu einem Kultobjekt verwandelt hat, wodurch verschiedene Mythen, Legenden und Geschichten ersonnen wurden, um einen entsprechenden Kult bzw. um eine Religion zu gründen. So gibt es zum Beispiel die Legende, dass sie die Tochter eines machtvollen Häuptlings war, die im Jahr 1502 geboren wurde, wobei eine andere Legende sagt, dass ihr Vater eigentlich ein machtvoller spanischer Konquistador war, der sich bewusst für die indigenen Völker einsetzte. Da kultische Handlungen meistens auch immer auf Bilder angewiesen sind, wird María Lionza als reife Frau dargestellt, die in diesem Kontext „wohl proportioniert“, hierbei aber auch sich nackt zeigt, und auf einen Brillenbären oder manchmal auch auf einen Tapir reitet, was in diesem Kontext ohne weiteres möglich ist, wenn María Lionza eine Körpergröße von ca. 1,50 m hatte. Natürlich ist dies einfach nur eine Metapher, dass gezeigt wird, dass sie die Macht über die Natur hat, so wie sie auch die Macht über wilde Tiere besitzt. Da die Brillenbären Raubtiere sind, die Tapire aber Pflanzenfresser, zeigt dies wieder, dass die Königin, die Göttin, María Lionza, wahrlich Macht über die Natur hat, wobei es in diesem Kontext interessant ist, dass die Tapire in ihrer Evolution, also in ihrem charakteristischen Körperbau, schon seit über 14.000.000 Jahren keine große Veränderung erlebt haben. Natürlich gibt