21 Und als er von dort weiterging, sah er zwei andere Brüder, Jakobus, den Sohn des Zebedäus, und Johannes, seinen Bruder, im Boot mit ihrem Vater Zebedäus, wie sie ihre Netze flickten. Und er rief sie. 22 Sogleich verließen sie das Boot und ihren Vater und folgten ihm nach.
23 Und er zog umher in ganz Galiläa, lehrte in ihren Synagogen und predigte das Evangelium von dem Reich und heilte alle Krankheiten und alle Gebrechen im Volk. 24 Und die Kunde von ihm erscholl durch ganz Syrien. Und sie brachten zu ihm alle Kranken, mit mancherlei Leiden und Qualen behaftet, Besessene, Mondsüchtige und Gelähmte; und er machte sie gesund. 25 Und es folgte ihm eine große Menge aus Galiläa, aus den Zehn Städten, aus Jerusalem, aus Judäa und von jenseits des Jordans.
Mt 4,18–25 Die Berufung der ersten Jünger (Mk 1,16–20; Lk 5,1–11 ; Joh 1,35-51) 4,18 Simon, gr. Variante des hebr. Namens schim‘on, übers. „[Gott] hat gehört“. Petrus, gr. für „Stein“ (Mt 16,18). Es war für Jüdinnen und Juden jener Zeit nicht ungewöhnlich, sowohl einen hebräischen als auch einen griechischen (oder lateinischen) Namen zu führen (Apg 12,25). Andreas, der Name ist aus der gr. Wurzel für „mann-“ gebildet. Joh 1,44 gibt an, dass Petrus und Andreas aus Betsaida stammen. 4,23 Synagogen, Versammlungen, nicht zwangsläufig Gebäude (Mt 9,35; 10,17; 12,9; 13,54); vgl. „Die Synagoge“. Evangelium, gr. euangelion, die „gute Nachricht“. 4,24 Syrien, es gab dort einen großen jüdischen Bevölkerungsanteil (Jos.Bell. 2,461–68). Besessene, von einem dämonischen Geist ergriffen (Jos.Ant. 8,42–49). 4,25 Zehn Städte, gr. dekapolis; neun dieser Städte lagen östlich vom Jordan: Philadelphia, Gerasa, Gadara, Pella, Dion, Raphana, Damaskus, Kanatha, Hippos und Scythopolis; in bGit 7b wird dieses Gebiet als „Land der weltlichen Völker“ diskutiert.
1 Als er aber das Volk sah, ging er auf einen Berg. Und er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. 2 Und er tat seinen Mund auf, lehrte sie und sprach:
3 Selig sind, die da geistlich arm sind; denn ihrer ist das Himmelreich.
4 Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
5 Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen[*].
6 Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
7 Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
8 Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
9 Selig sind, die Frieden stiften[*]; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
10 Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
11 Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und allerlei Böses gegen euch reden und dabei lügen. 12 Seid fröhlich und jubelt; es wird euch im Himmel reichlich belohnt werden. Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.
Mt 5,1–12 Die Seligpreisungen Gr. makarios, übers. „gesegnet, glücklich“ (vgl. „Seligpreisungen und Antithesen“). Ähnliche Seligpreisungen mit der Einleitungsformel „Wohl dem/glücklich, wer“ und analogen Themen wie Arme und Demütige finden sich im Psalter (Ps 2,12; 32,1–2; 40,5; 41,1–2; 65,5; 84,5–6; 94,12; 112,1 u.a.); vgl. auch Hiob 5,17; Dan 12,12; Sir 14,1–2; 4Q525. 5,1–2 Analog zu Mose entrinnt Jesus dem Tod, flieht nach Ägypten, steigt in Wasser, geht in die Wüste und erklimmt einen Berg (Ex 2,15; 5,1; 14,26–29; 19,3). 5,3 Selig sind, gr. makarioi, vgl. hebr. aschrej (z.B. Ps 1,1). Geistlich arm, demütig (Jes 61,1; 66,2; Zef 2,3; 1QM 14,7 verkündet, dass Gott „die demütigen Geistes sind“ retten wird. 5,4 Die da Leid tragen, beschränkt sich nicht nur auf die Totentrauer, sondern könnte auch leidende Gerechte sowie diejenigen einschließen, die wegen der Sünden der Gemeinschaft in Trauer sind. Es handelt sich um ein matthäisches Motiv (Mt 5,10–12; 7,15–22; 10,23; 13,53–58; 16,24–25; 19,28; 21,12–13; 24,9–10), das aber allgemein im Judentum verbreitet ist (Jes 61,1–3; 66,10; Tob 13,14). 5,5 Sanftmütige […] werden das Erdreich besitzen, im Hintergrund steht Ps 36,11 (LXX); der MT bekundet, dass die Sanftmütigen das „Land“ (hebr. erez) erben werden (Ps 37,11). Sanftmütige, Menschen, die ihre Position nicht ausnutzen (Jes 49,13; Ps 22,27; Spr 16,19; bSchab 30b; bNed 38a; PesR 36; Jos.Ant. 19,330; Philo Mos. 2,279). 5,6 Vgl. Anm. 1,19. (vgl. Jes 51,1–5; äthHen 58,2–3). 5,7 Barmherzige, erinnert an hebr. chesed, eine hoch angesehene Eigenschaft und einer der beiden Hauptaspekte Gottes (zusammen mit der Gerechtigkeit, vgl. Ps 145,9; bSchab 151b; WaR 33). 5,8 Vgl. Ps 24,3–4;