Himmel und Hölle. Alexandre Dumas. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Alexandre Dumas
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783966511971
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an der Hand; jede erhielt den Namen, welcher ihr in dem Reigen zukam; sie wiegten die Arme auf und ab, drehten sich langsam im Kreise und die wohlklingende Stimme Katharinens begann das nachstehende Liebchen mit reizender Melodie, die wir leider nicht auch mitteilen können:

      Wir waren zehn Mädchen auf einem Plan

      Und jede konnt nehmen wohl einen Mann.

      Es war Christine

      und die Carline,

      Es waren Susanne und Martha,

      Ah! Ah!

      Kathrinchen auch und Katharine,

      Es war dabei die Lison,

      Die Gräfin von Montbazon,

      Es war da Madelaine,

      Wie auch noch die du Maine.

      Der Königssohn zu uns gekommen ist,

      Der hat uns gar freundlich gewinkt, gegrüßt,

      Gegrüßt Christine,

      Gegrüßt Carline,

      Gegrüßt auch Susanne und Martha,

      Ah! Ah!'

      Kathrinchen auch und Katharine,

      Gegrüßt hat er die Lison,

      Die Gräfin von Montbazon,

      Gegrüßt die Madelaine,

      Geküßt nur die du Maine.

      Und wie er so freundlich den Hut geschwenkt,

      Da hat er auch jeder 'n Ring geschenkt,

      Einen Christinen,

      Einen Carlinen,

      'n Ring der Susanne und Martha,

      Ah! Ah!

      Kathrinchen auch und Katharinen,

      ’n Ring gab er der Lison,

      Der Gräfin von Montbazon,

      Einen der Madelaine,

      Demanten der du Maine.

      Er schenkte die Ringe und lud dann fein

      Zum Essen uns Alle im Schlosse ein.

      Birn' für Christine,

      Birn' für Carline,

      Wie auch für Susanne und Martha,

      Ah! Ah!

      Kathrinchen auch und Katharine,

      Nur Birnen für die Lison,

      Die Gräfin von Montbazon.

      Und für die Madelaine,

      Pfirsich für die du Maine.

      Und als wir gegessen, wie sich's gebührt,

      Da hat er uns alle zum Schlafen geführt,

      Auf Stroh Christine,

      Auf Stroh Carline,

      Auf Stroh die Susanne und Martha,

      Ah! Ah!

      Kathrinchen auch und Katharine,

      Auf Stroh führt er die Lison,

      Die Gräfin von Montbazon,

      Auf Stroh die Madelaine,

      Ins Bettchen die du Maine.

      Zum Schlafen? Hat jede von uns gedacht,

      Er hat aber alle davon gejagt,

      Fort mit Christine,

      Fort mit Carline,

      Fort mit der Susanne und Martha,

      Ah! Ah!

      Kathrinchen auch und Katharine,

      Fort jagt er auch die Lison,

      Die Gräfin von Montbazon,

      Fort, fort die Madelaine,

      Behielt nur die du Maine.

      Der Rundgesang gefiel den jungen Burschen und Mädchen ganz außerordentlich, viel weniger dem Bernhard, der, gleichsam als wolle er gegen die Leichtfertigkeit der beiden legten Strophen protestieren, den Kopf empor richtete, besorgt nach der Tür hinsah und ein lang gedehnte Geheul ausstieß.

      Wie sich von selbst versteht, wurde diese Art Protestation von der heitern Gesellschaft sehr übel aufgenommen, die dem Hunde Schweigen gebot und einmütig ein zweites Lied verlangt.

      Man legte also zum zweiten Male die Namen aller Anwesenden in einen Hut, in welchen Ehrlich griff, auf den das Geheul Bernharde einen ganz besonderen Eindruck gemacht zu haben schien.

      Er zog diesmal den Namen Bastian heraus.

      Bastian scheute sich nun nicht im mindesten ein Lied zu singen; er kannte sehr viele aufwendig, freilich ganz eigentümliche und selbst die Mädchen, welche nicht so leicht durch ein Lied zu erschrecken waren, sahen mit einiger Ängstlichkeit dem entgegen, welches der Husar singen werde.

      »Ich soll also ein Lied singen?« sagte dieser, indem er sich den Schnurrbart strich.

      »Ja,« fielen die Mädchen ein, »aber ein schönes, nicht wahr?«

      »Wie so ein schönes?« fragte Bastian. »Ich kenne nur schöne.«

      Es lief ein ungläubiges Lächeln durch die Gesellschaft und gleich darauf stimmte Bastian, um die Anwesenden zu beruhigen, laut das Lied an:

      Im Felde die Husaren stehn,

      Schnetterdeng!

      Im Felde die Husaren stehn,

      Schnetterdeng!

      Husar, Husar, Du armer Mann,

      Hast ja nur einen Stiefel an!

      Schnetterdeng!

      Aber in diesem Augenblicke brach die Opposition aus, die sich gleich nach den ersten Versen kundgegeben hatte.

      »Ach, Herr Bastian,« baten die Mädchen mit gefalteten Händen. »ein anderes!«

      »Warum ein anderes?«

      »Ach ja, ein anderes. Wir bitten schön.«

      »Warum denn aber ein anderes?« fragte Bastian.

      »Weil wir das schon kennen,« sagten die jungen Bursche; »Du hast es uns schon zehnmal vorgesungen.«

      Bastian drehte sich stirnrunzelnd zu ihnen um und antwortete:

      »Wenn es mir nun aber beliebt, Euch das Lied nochmals zu singen?«

      »Das steht Dir frei, Bastian, uns steht es aber auch frei fortzugehen, um es nicht zu hören.«

      Einige stellten sich als wollten sie wirklich gehen.

      Bernhard schien der Ansicht derer zu sein, welche protestierten, denn er hob zum zweitenmale den Kopf empor und er heulte nochmals, aber noch länger und schauerlicher als das erste mal.

      Alle überlief es eiskalt.

      »Mein Gott,« sagte Mariechen, »stirbt denn jemand in der Nähe?«

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