Heilung aus dem Jenseits. Tim Braun. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Tim Braun
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Зарубежная психология
Год издания: 0
isbn: 9783907210871
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werde ich erschossen, verbrannt, erwürgt und nehme eine Überdosis Schlaftabletten. Dann fahre ich heim und mache einen Spaziergang mit meinen Hunden.

      Glauben Sie mir, es ist keine Gabe wie jede andere, und sie als Teil meines Lebens anzunehmen war eine Reise für sich! Ich habe nicht um diese Fähigkeit gebeten oder danach gestrebt, ich bin damit geboren. Manche Leute können kochen, andere zeichnen …, ich rede mit den Toten.

      Inzwischen kann ich anderen auf ihrem eigenen Pfad helfen – besonders auf dem Weg von tiefer Trauer zu tiefer Erleichterung.

      Ich werde mit meinem persönlichen Weg mit dieser Gabe beginnen. Der beinhaltet die wertvollen Lektionen, die ein normaler Typ lernen musste, um sich mit seiner Fähigkeit, mit den Toten zu kommunizieren, zu arrangieren. Diese Aufgaben sind zu wichtig, um sie nicht zu teilen; und sie können durchaus mit parallelen Erfahrungen aus Ihrem Leben in Verbindung stehen.

      Wir werden, wenn wir erwachen und dieser inneren Stimme vertrauen, lebendig – das war meine wichtigste Lektion, die mir von einem Tag auf den nächsten klar wurde. Auch habe ich gelernt, dass es tatsächlich ein Leben nach dem Tod gibt, und dass es den Menschen, die wir lieben, in der geistigen Welt gut geht. Und, ja, dass wir Verbindung zu ihnen aufnehmen können!

      Ich werde auf alle diese großen Fragen nach dem Leben etwas Licht werfen und Ihnen dann ein paar klare, bodenständige Antworten geben. Ich sammelte über die Jahre des Hörens, Übersetzens und Überbringens von über 13 000 Botschaften aus der geistigen Welt viel Wissen und ich habe viel von den Leuten gelernt, die auch diese Botschaften empfingen. Wenn Sie mein Buch lesen, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die Trauer wie ein Mahlstrom durch Ihr Leben gefegt ist. Der Kummer hat seinen eigenen, bestimmten Zeitplan und der Umgang damit ist eine Fähigkeit für sich. Niemand trauert auf dieselbe Art und Weise, also habe ich in diesem Buch eine Reihe von Techniken vorgestellt, die Sie sich ansehen können.

      Als Teil Ihrer Reise durch die Trauer werde ich Sie dazu anleiten, sich mit Ihrer inneren Stimme zu verbinden. Ob Sie jetzt darüber nachdenken, eine Sitzung zu machen, um sich mit dem Verstorbenen, den Sie lieben, zu verbinden, oder nicht, die Mittel der Intuition, Meditation, Musik und Kreativität verschaffen Ihnen nicht nur Erleichterung, sie werden Ihnen auch helfen, über den Schmerz hinauszuwachsen. Sie können sogar lernen, auf die Zeichen Ihrer Verstorbenen zu achten, die Sie stets umgeben.

      Die Geschichten aus den Sitzungen sind faszinierend und erzählen von jeder Art Verlust, von engen Familienangehörigen über Freunde, Eltern und Kinder. Die Leute, die geliebte Menschen verloren haben, erhielten während unserer Sitzungen wertvolle Botschaften. Alle diese Geschichten sind unterschiedlich, so machtvoll, ergreifend und überzeugend und manche sind unaussprechlich tragisch.

      Aber mehr als alles andere werden diese Geschichten zeigen, wie die Leute, die mit Trauer kämpfen, geistigen Frieden gefunden haben und sogar in der Lage sind, trotz ihres ungeheuren Verlustes aufzublühen. Das, mehr alles andere, ist wunderbar und gibt mir den höchsten Daseinszweck.

       Ziel

      Das Gefühl, das zu tun, wofür wir hier sind, gibt uns ein ungeheures Erleben von Frieden und ich danke jeden Tag dafür, dass ich meinen Daseinszweck gefunden habe.

      Der Botschaft der geistigen Welt zufolge haben wir alle etwas zu lernen. Darum sind wir hier. Jeder von uns hat einen individuellen Pfad, dem er folgen muss. Die geistige Welt spricht beständig von der Wichtigkeit der Erhöhung der Schwingung auf diesem Planeten, sie will, dass wir unsere Augen für das öffnen, was echt und wirklich wichtig ist.

      Mein Ziel beim Schreiben dieses Buches ist dasselbe, weshalb ich ein Medium geworden bin – um anderen zu helfen, Heilung zu finden, indem sie Verbindung zu ihren lieben Verstorbenen in der geistigen Welt aufnehmen, und indem ich meine Geschichten und Erfahrungen mit ihnen teile.

      Meine Reise begann in Whittier, Kalifornien – eine sonnige Jugend in der Vorstadt, aber durchbrochen von mehr als genug Dramen für einen heranwachsenden Sechsjährigen. In diesem frühen Alter sah ich Verstorbene in Form von Lichtern, die um die Leute zu tanzen schienen. – Ich finde, sie sahen fast ein wenig aus wie die fliegenden Untertassen in einem Horrorfilm, wie sie da über meinem sechsjährigen Körper schwebten. Damals kam mir meine Gabe fast mehr wie ein Fluch vor, aber so verwirrend das auch für meinen jungen Verstand war, es wurde von einer sogar noch größeren und dramatischeren Angelegenheit überschattet: Bei meinem großen Bruder Tom wurde paranoide Schizophrenie diagnostiziert. Tom hörte Stimmen, halluzinierte und hatte durchschnittlich drei psychotische Anfälle pro Woche.

      Ein normales Abendritual, wie das Fernsehen mit meiner Schwester Cindy, konnte plötzlich unterbrochen werden, wenn Tom aufsprang, uns zur Tür hinauszog und schrie: »Wir müssen hier raus! Sie sind hinter uns her!« Oft mussten wir uns eine Stunde lang in Kälte und Dunkelheit draußen hinter den Mülltonnen mit ihm verstecken, um darauf zu warten, dass »die Luft rein war«. Ich saß dann da wie versteinert vor Angst und betete darum, dass meine Eltern heimkamen. Schließlich bogen sie in die Einfahrt und taten ihr Bestes, um Tom zu beruhigen, aber ich konnte ihre Besorgnis und Verzweiflung deutlich sehen. Das nahm mit jeder weiteren Episode zu, immer und immer wieder. In der Zwischenzeit saßen wir alle auf Kohlen bis zu Toms nächster »Episode«.

      Das allein war für einen sechsjährigen Jungen schon so verwirrend und Furcht einflößend, und gleichzeitig begann ich selbst, Dinge zu hören und zu fühlen. Ich erzählte meiner Familie nichts davon, weil ich fürchtete, auch als »verrückt« abgestempelt zu werden. Meine Besorgnis, ich würde dasselbe Leiden entwickeln wie mein Bruder, wuchs! Diese Erfahrungen waren sehr verwirrend und erschreckend für einen sechsjährigen Jungen, besonders weil sich die Krankheit meines Bruders und meine Medialität etwa zu dem gleichen Zeitpunkt entwickelten.

      Zusätzlich waren meine Eltern Altardiener in der katholischen Kirche. Es hieß also Gottesdienst – jeden Sonntag für uns alle –, plus eine ganze Liste von »tu dies«- und »lass das«- Sprüchen. Fluchen war komplett verboten, und als wir heranwuchsen, kam noch mehr hinzu: schwul, lesbisch, Kondom (und natürlich die Heerscharen von unreinen Gedanken, die mit ihnen einhergingen) etc.

      Jegliche Diskussion übersinnlicher oder okkulter Natur (Tarot, Astrologie, Hellseherei, Ouija-Bretter) waren ebenfalls mit einem großen, fetten Verbot belegt. Tatsächlich war schon die Erwähnung von etwas, was auch nur annähernd damit zu tun hatte, verboten.

      Es ist kaum überraschend, dass bereits mein kleiner, sechsjähriger Verstand auf einer bestimmten Ebene begriff, dass ich nie in diese Familie passen würde. Ein Kind braucht Stabilität und diese »Kombination« aus orthodoxer Religion und totalem Chaos war einfach zu unvorhersehbar. Ich fühlte mich, als stünde ich auf einem rollenden Fass, niemals sicher, ob ich den Halt verlieren, meine Welt um mich zusammenbrechen und mich überrollen würde.

      Also flüchtete ich mich in meine eigene kleine Welt. Auf einem Hügel hinter unserem Haus war ein Baumhaus, das mein anderer Bruder für mich gebaut hatte; ich ging jeden Tag nach der Schule dorthin, um daran zu arbeiten, tat so, als wäre es mein eigenes Haus, das ich renovierte.

      Als ich eines Tages draußen im Baumhaus war, hörte ich Schritte. Ich sah hinaus und entdeckte ein Kind, das mich anblickte: Weiß mit hellbraunem Haar. Ich wusste automatisch, wie es hieß. Der Gedanke kam mir einfach so in den Sinn – Joey.

      Joey war nicht in verkörperter Form da. Er war wir ein »imaginärer Freund«, aber doch mehr, denn ich sah ihn deutlich vor mir. Wir kommunizierten, ohne zu reden. Es war, als würden wir uns in Gedanken unterhalten. Joey wurde mein bester Kumpel.

      Wir gingen hinaus und spielten mit Spielzeugautos, redeten dabei nicht viel. Das mussten wir auch nicht – wir verstanden einander wunderbar. Einmal, an Weihnachten, machte ich ihm einen Strumpf und bestand darauf, dass meine Mutter ihn mit den anderen zusammen an den Kaminsims hängte. Das war das einzige Mal, dass sie nachgab, und ich liebte sie dafür. Sie dachte, ich wäre einfach nur ein Kind mit einer gewaltigen Fantasie.

      Als ich heranwuchs, wurde es schwieriger, einen besten Freund zu