Reise Know-How ReiseSplitter: Im Schatten – Mit dem Buschtaxi durch Westafrika. Thomas Bering. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Thomas Bering
Издательство: Bookwire
Серия: ReiseSplitter
Жанр произведения: Книги о Путешествиях
Год издания: 0
isbn: 9783831752362
Скачать книгу

       Inhalt

       VORWORT

       PROLOG

       Geborgenheit in Weite

       CÁDIZ/SPANIEN

       Der Aufbruch: El viaje perfecto?

       CEUTA/SPANIEN

       Schon in Afrika – noch in Spanien

       TÉTOUAN & CHEFCHAOUEN/MAROKKO

       Endlich Afrika

       MARRAKESCH/MAROKKO

       Zum Tee bei einer alten Liebe

       LAÂYOUNE & DAKHLA/MAROKKO, DARS

       Brennend heißer Wüstensand

       NOUAKCHOTT/MAURETANIEN

       Apocalypse now!

       SAINT-LOUIS/SENEGAL

       Das Boot ist voll

       DAKAR/SENEGAL

       Too many beats per minute in Dakar!

       ÎLE DE GORÉE/SENEGAL

       Endstation Hoffnung

       DAKAR/SENEGAL

       Auf der Suche nach der Seele

       MAR LODJ/SENEGAL

       Beschauliches Insel- (oder) Landleben im Sine-Saloum-Delta

       THE GAMBIA

       Dieser Fluss soll britisch sein!

       CASAMANCE

       Ein letztes Stück Senegal

       GUINEA-BISSAU

       Versuchslabor für NGOs

       GUINEA PARADOX

       Unermesslich reich, doch bettelarm

       DOUCKI/GUINEA

       Pain mayonnaise à la Doucki

       CONAKRY/GUINEA

       Welcome to Hell’s kitchen

       CASABLANCA/MAROKKO

       Integrationskurs & Epilog

       Vorwort

      Meine Sorge beim Schreiben dieses Reiseberichts war es, dass manche humorvoll gemeinte Passage zu sarkastisch klingt, meine Sicht auf diesen fremden Planeten Westafrika überheblich und respektlos erscheint. Denn gerade Respekt ist ein bedeutsames Wort in dieser faszinierenden Weltgegend und wohl das Wichtigste, was Menschen bei der Begegnung mit mir erwarten können. Noch nie haben mich so viele Menschen mit ihrer bescheidenen, ehrlichen Art so tief beeindruckt und bereichert. Und ich habe größten Respekt davor, wie sie ihr Leben unter widrigen Umständen meistern. Keinen Respekt habe ich dagegen vor den herrschenden Klassen. Sie haben dieses verrückte Afrika geschaffen, halten es in Armut und sorgen dafür, dass man es oft nur noch mit finsterem Humor und Sarkasmus ertragen kann. Manchmal packt mich dann einfach nur die blanke Wut …

      Davon bekommt der Rest der Welt oft wenig mit. Westafrika liegt meist im Schatten der großen Ereignisse des Weltgeschehens. Es scheint, als würde hier selten wirklich Bedeutsames geschehen. Politiker, Regierungen, Geschäftsleute und oft sogar die Hilfsorganisationen agieren gern in diesem Schatten, einem Darknet des Politik- und Wirtschaftslebens. Westafrika mit seinen wenigen, undurchsichtigen, oft nicht durchgesetzten Regeln, mangelhaft ausgeprägten Kontrollmechanismen und schwacher Justiz ist wie geschaffen für das Handeln im Verborgenen. Eine kleine Oberschicht bereichert sich in diesem behaglichen Dunkel. Nur selten fällt ein schwaches Licht des medialen Interesses auf diese Gegebenheiten. Das erstaunte Publikum hört dann meist von Korruption, Bürgerkrieg, Natur- oder Umweltkatastrophen, Seuchen oder Hungersnöten. Der Potentat – oder ein rücksichtsloser Geschäftsmann, profitgetriebener Konzern, skrupelloser Warlord, selbstsüchtiger Religionsstifter – sitzt dann kurz auf der Anklagebank, erhellt vom Blitzlicht investigativer Journalisten, mutiger Menschenrechtsaktivisten, den wenigen idealistischen Politikern oder kritischen Wissenschaftlern. Entspannt kann sich der Missetäter darauf verlassen, dass schon morgen die nächste Schlagzeile die Empörung vergessen lässt, der Medientross weiterzieht. Klingt nicht verheißungsvoll. Vielleicht gibt es aber gerade da, wo viel Dunkelheit herrscht, auch ein besonders helles Licht? Ich sollte es herausfinden.

      Die Bevölkerung plagt sich derweil weiterhin unter der erbarmungslosen Sonne. Wenn sie nicht Linderung beim geografischen Nachbarn oder gleich im wohlhabenden Norden sucht. Schon bald sehne auch ich mich nach kühlendem Schatten – nach dem Komfort und dem körperlichen Wohlbehagen, den er in diesen Breitengraden verspricht, als einziger Schutz vor einer alles versengenden Hitze.

image

      PROLOG

       Geborgenheit