Dr. Carlo Zumstein
29. März 2007
Gründer und Leiter der Foundation for Living Shamanism and Spirituality,
jetzt: The Art of Bridging TAOB Foundation
Prolog
»Wie bist Du zum Schamanismus gekommen?« »Durch’s Essen,« antworte ich.
Ich sitze mit einer Kollegin im »Pro«, und noch vor der Suppe berichtet mir Monika Haslhofer begeistert, dass sie an einem schamanischen Seminar teilgenommen habe. Eine Woche später war ich schon auf dem Grundkurs und bald darauf auf dem Seminar über »Extraktion«.
Ich war fasziniert von der Tatsache, dass ich viele Heilungspraktiken unter anderen Namen bereits seit vielen Jahren kannte und (wenn auch nicht in identischer Form) praktizierte.
Und je weiter meine Ausbildung in der Foundation for Shamanic Studies voranschritt, umso sicherer war ich, nicht nur – aufbauend auf meinen bisherigen Ausbildungen und Erfahrungen – eine wesentliche Erweiterung meiner Heilmethoden, sondern auch eine neue Heimat gefunden zu haben.
Da ich mich aber auch im Christentum beheimatet fühle und von Herzen Psychotherapeut bin, musste ich diese drei, auf den ersten Blick doch sehr unterschiedlich erscheinenden Richtungen auf Kompatibilität prüfen – schon, um innere Konflikte zu vermeiden.
Gibt es – geheime – Verbindungen zwischen den dreien? Was ist ihre Schnittmenge? Sind es am Ende drei verschiedene Sprachen, vom Selben zu reden, dieselben Erfahrungen zu beschreiben? So begann ich darüber zu forschen, zu referieren und zu schreiben. Ein paar Aufsätze finden sich auf unserer Homepage:
www.thalhamer-haase.at.
Angeregt durch Karl M. Fischer habe ich nun in diesem Buch zusammengefasst, wie das alles zusammenpassen könnte. So habe ich versucht, den Wissenden zu bestärken, indem er seine Erfahrungen hier wiederfinden und sie vielleicht in einem neuen Licht wertschätzen kann. Schamanischen Greenhorns wollte ich eine Einführung bescheren, durch die sie vielleicht Verbindungen zu ihrer vertrauten Weltsicht herstellen können. Einerseits sollte das Buch persönlich und verständlich geschrieben sein, andererseits auch wissenschaftlichen Kriterien entsprechen.
Sollten Sie theoretische Überlegungen anöden, frage ich mich, wozu Sie dieses Buch gekauft haben. Aber extra für Sie habe ich Geschichten und anschauliche Berichte, ob selbst erlebt oder zitiert, in Schrägschrift dargestellt, sodass Sie ungehemmt (und unbemerkt) von Geschichte zu Geschichte hüpfen können.
Im Gegensatz zu katholischen Priestern, deren Berufung ja kirchenamtlicherseits auf Männer beschränkt wird, ist die Berufung bei SchamanInnen und PsychotherapeutInnen auf Männer und Frauen etwa gleich verteilt. Daher wechsle ich männliche und weibliche Formen ab und gelegentlich finden Sie wie hier das berühmte »Innen«. Es sind in jedem Fall beide Geschlechter gemeint.
Ich danke meinen KlientInnen, die mir so viele Erfahrungen ermöglicht haben, und meinen Freunden, die die Entstehung dieses Buches kritisch begleitet haben.
Da ich geschichtlich sehr interessiert bin, habe ich es nicht lassen können, zur leichteren Einordnung hinter jeden Autor das Todesjahr anzufügen, außer Sie sehen den Namen in Großbuchstaben geschrieben: dann finden Sie daneben das Erscheinungsjahr eines Buches, das hinten in der Literaturliste aufgelistet ist.
So berichte ich von meinen schamanischen Erfahrungen (Namen wurden verändert) und zeige auf, wie sie aus psychologischer und christlicher Sicht erklärt werden könnten.
Eine Einladung, auf seine Eingebungen zu hören, ihnen zu vertrauen und ihnen zu folgen – gleich, ob Sie sie als Botschaften der Spirits, der Weisheit des Unbewussten oder als göttlich bezeichnen.
August Thalhamer
Theologe, Psychologe und Stadtschamane
Linz an der Donau, im Februar 2007
Vorwort zur zweiten Auflage
Es strebt das Herz gern himmelwärts.
Jedoch der Bauch, jedoch der Bauch, der liebt die Erde auch.
Brigitte Heidebrecht
Es geht, so könnte man sagen, in dem Buch um das alte Bemühen des Menschen, seine himmlische und seine irdische Existenz in Einklang zu bringen.
Ich bin dankbar für die vielen positiven Rückmeldungen. Offensichtlich bin ich auf Fragen eingegangen, die sich viele stellen, und es ist nach wie vor das einzige Buch, in dem Schamanismus, Psychologie und christlicher Glaube zusammen in den Blick genommen werden.
Ich danke dem Ennsthaler-Verlag, dass er meine Darlegungen – ergänzt mit gelegentlichen Erweiterungen – neu auflegt.
Und es würde mich freuen, wenn ich ein wenig dazu beitragen könnte, dass Sie sich dem Leben anvertrauen (oder wie immer Sie es nennen) und sich fallen lassen in der Gewissheit, die Rainer Maria Rilke (†1926) so ausdrückte: » ... und doch ist Einer, welcher dieses Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.«
August Thalhamer am 28. August 2013 im 40. Jahr meiner Laufbahn als Trainer und Psychotherapeut
1. Schamanismus
Wenn du die Gärten der Einweihung betreten willst
Wenn du die Schwelle nie überschreiten willst,
wird die Tür nie aufgehen.
Wenn du die Gärten der Einweihung betreten willst,
geht dein Weg am Hüter der Schwelle vorbei.
Es kann vieles sein.
Die Projektion deiner Angst.
Die Emanation deiner Sehnsucht.
Das Spiegelbild deines Egos.
Dein innerer Lehrer.
Dein Schutzengel. Begleiter in das Licht.
Geh vorbei an der Schwelle
und lass dich führen.
Sonia Emilia Roppele
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