Wie ist die Prognose?
Eisenüberschuss durch die Ernährung?
Eine Extraportion Eisen
Strategien für einen gesunden Eisenhaushalt
Ausgewogene Ernährung: die Basis für Ihre Gesundheit
Welche Lebensmittel sind besonders reich an Eisen?
Köstliche Rezepte
Was fördert die Eisenaufnahme, was hemmt sie?
Eisensubstitution durch Nahrungsergänzungsmittel?
Wann ist eine Mikronährstofftherapie mit Eisen angezeigt?
Die wichtigsten Fragen und Antworten vom Bundesinstitut für Risikobewertung
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Einführung
Eisen ist ein ganz zentrales und lebenswichtiges Element, das im Körper essenzielle Aufgaben erfüllt. So ist Eisen beispielsweise für den Sauerstofftransport im Blut verantwortlich. Der Sauerstoff, den wir mit jedem Atemzug in unseren Körper aufnehmen, wird in den roten Blutkörperchen an Eisen gebunden und kann so durch den gesamten Blutkreislauf bis zu jeder Zelle transportiert werden. Eisen hat aber noch viele andere Funktionen, es stärkt Abwehrkräfte, Leistungsfähigkeit und Vitalität, es sorgt für eine gesunde Haut sowie gesunde Haare und Nägel. Der Organismus kann Eisen nicht selbst bilden, deshalb muss das metallische Element mit der Nahrung aufgenommen werden.
Eisenmangel kann fatale Folgen haben und sich mit schweren körperlichen und seelisch-geistigen Einschränkungen zeigen. Ein ganz typisches Symptom eines Eisendefizits ist Blutarmut, die sich mit Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Leistungsabfall, Konzentrationsstörungen, Abwehrschwäche und Blässe im Organismus niederschlägt. Doch auch zahlreiche andere Krankheiten und Störungen, die Betroffene und auch viele Ärzte zunächst gar nicht in Zusammenhang mit Eisenmangel bringen, können zu chronischen seelischen und körperlichen Leiden führen und die Lebensqualität enorm beeinträchtigen:
Energielosigkeit ist ein typisches Zeichen für einen Eisenmangel.
▶ Depressive Verstimmungen, Ängste, Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit, Erschöpfung bis hin zum Burn-out sind häufiger als gedacht auf ein Eisendefizit zurückzuführen!
▶ Schwindel, Schlafstörungen, allgemeine Schwäche sowie Kreislaufstörungen und Herzbeschwerden treten häufig in Zusammenhang mit Eisenmangel auf!
▶ Zappeligkeit, Unruhe bis hin zum handfesten ADHS sowie Wachstumsstörungen bei Kindern und Jugendlichen haben oft mit einem aus der Balance geratenen Eisenhaushalt zu tun!
▶ Die Funktionen der Schilddrüse hängen nicht nur in existenzieller Weise von Jod, sondern auch von Eisen ab. Schilddrüsenfunktionsstörungen sowie die gefürchtete Hashimoto-Thyreoiditis, eine Autoimmunerkrankung der Schilddrüse, hängen – für viele Menschen völlig unbekannt – ganz oft mit einem Eisenmangel zusammen!
Aber nicht nur ein Zuwenig an Eisen, sondern auch ein Zuviel, das beispielsweise durch erblich bedingte Stoffwechselkrankheiten hervorgerufen wird, können vielfältige Auswirkungen auf den Organismus haben.
Welche Rolle spielt Eisen im Körper? Wer hat ein erhöhtes Risiko für einen Eisenmangel und welche Symptome zeigen sich dann? Wie können Eisenmangel- oder
Eisenüberschusskrankheiten vom Arzt diagnostiziert und behandelt werden? Wie lässt sich der Eisenbedarf mit der Ernährung decken, und welche Nahrungsmittel sind besonders eisenreich? Diese und andere wichtige Fragen werden in diesem Ratgeber beantwortet. Sie erhalten viele wertvolle Tipps zu einer ausgewogenen Ernährung und zu den Möglichkeiten einer gezielten Substitution mit Nahrungsergänzungsmitteln. Außerdem erfahren Sie, wie der Arzt Störungen des Eisenhaushalts auf die Spur kommen und welche therapeutischen Maßnahmen er ergreifen kann. Die gute Nachricht: Störungen des Eisenhaushalts lassen sich sehr gut diagnostizieren und behandeln. Ein Eisenmangel beispielsweise kann durch die Messung weniger Blutparameter festgestellt und mit wirkungsvollen Medikamenten ausgeglichen werden.
INFO
MASSEINHEITEN KURZ ERKLÄRT
Gebräuchliche Maßeinheiten in der Labormedizin sind Gramm (g), Milligramm (mg), Mikrogramm (µg), Liter (l), Deziliter (dl) und Milliliter (ml).
Dabei sind:
1 g = 1000 mg
1 mg = 1000 µg
1 l = 1000 ml
1 dl = 100 ml
1 ml = 1000 µl
Die Konzentrationen in der Labormedizin sind oft sehr niedrig, deshalb werden häufig die dezimalen Vorsätze verwendet:
Milli = 10 –3
Mikro = 10 –6
Nano = 10 –9
Pico = 10 –12
Diese Mengen sind so winzig, dass sie unsere Vorstellungskraft übersteigen. Dennoch lassen sie sich mit modernen labormedizinischen Methoden genau messen.
Wunderwirkstoff Eisen
Wer meint, dass das metallische Element Eisen nur im Gestein vorkommt, irrt . Eisen zirkuliert auch im menschlichen Körper, wenngleich nur in winzigen Mengen. Im Organismus hat das Metall wichtige Funktionen und wirkt bei ungefähr 180 Körperprozessen mit.
Das Element Eisen
Eisen ist eines der chemischen Elemente des Periodensystems. Es hat die Abkürzung Fe, die für das lateinische Wort Ferrum steht. In Bezug auf den Massenanteil ist Eisen nach Sauerstoff, Silizium und Aluminium das vierthäufigste Element in der Erdkruste und das zweithäufigste Metall – nur Aluminium kommt noch häufiger vor.
Eisenvorkommen in der Natur
Am häufigsten kommt Eisen in Erzgesteinen vor. Selten kann man das Metall auch in Meteoriten entdecken. Bevor die Menschen lernten, Eisen aus Erzen zu gewinnen, nutzten sie das Meteorit-Eisen, das im alten Ägypten als ›Eisen des Himmels‹ bezeichnet wurde. Da es von großer Seltenheit war, galt es als besonders wertvoll und wurde bevorzugt zu Schmuck verarbeitet. Die ältesten Fundstücke stammen aus Mesopotamien und wurden von den dort damals ansässigen Sumerern hergestellt. In der Stadt Ur fanden Archäologen einen Dolch mit einer Klinge aus Gestirn-Eisen sowie einem bronzenen Griff, der um 3100 v. Chr. geschmiedet worden war. Weltweit gibt es unterschiedliche Eisenerzvorkommen. Besonders reich an Eisenerzen sind Australien, Brasilien und China.
Eisen im Körper: die wichtigsten Aufgaben und Funktionen
Eisen wird als Spurenelement bezeichnet, weil die Mengen des metallischen Elements nur verschwindend gering sind und sich im Mikrogrammbereich bewegen. Der Körper kann Eisen nicht selbst bilden, deshalb muss das Spurenelement über die Nahrung aufgenommen werden. Welche große Bedeutung Eisen für den Organismus hat, ist schon seit Jahrtausenden bekannt. Der griechische Gelehrte Herodot (ungefähr 490–430 v. Chr.) empfahl bereits, rostige