Mit der geforderten „Aufgeschlossenheit" kann dieses Buch Ihr bisheriges Leben verändern. Nicht nur dass Sie ein lästiges Übel loswerden, sondern Sie bekommen auch noch etwas sehr Wertvolles dafür: eine höhere Lebensqualität. Zwar werden Sie erfahren, dass wir für alles, was wir bekommen, auch einen Preis zu zahlen haben. Doch ist dieser geringer, wenn wir etwas absichtlich loslassen, als wenn wir aufgrund eines hohen Leidensdrucks dazu gezwungen werden.
Das bedeutet: Es ist besser, sich freiwillig von Ihrem Laster zu verabschieden, als zu warten, bis Sie selbst „am Ende" sind. Dieses Buch zeigt Ihnen, wie man das Rauchen loslässt.
Und nun stellen Sie sich bitte einmal für einen Moment vor, Sie wären vom Rauchen befreit. Was wäre Ihnen das in Euro wert? Vergleichen Sie diese Zahl bitte mit dem Kaufpreis des Buches, den paar Stunden Zeit, die Sie für das Lesen benötigen werden, und Ihren jährlichen Ausgaben für Zigaretten. Nun überlegen Sie bitte, ob es sich für Sie lohnt, weiterzulesen.
Sie lesen weiter? Herzlich willkommen!
Sie werden im Laufe dieses Buches erfahren, warum Sie tatsächlich rauchen. Mit diesem Wissen werden Sie Ihr künftiges Verhalten plötzlich bewusst steuern können. Damit hat das Verlangen dann keine Macht mehr über Sie. Sie bekommen die bewusste Kontrolle über Ihren Zigarettenkonsum zurück. Am Ende des Buches finden Sie eine etwa 15-minütige Audio-CD. Hören Sie sich diese bitte erst nach der Lektüre des Buches an.
Machen Sie es sich bequem, wir beginnen ...
Wichtiger Hinweis für E-Book-Leser
Dem E-Book liegt – im Gegensatz zum gedruckten Psychocoach-Ratgeber – aus technischen Gründen keine Starthilfe-CD bei. Die Audio-CDs mit den entsprechenden Coaching-Programmen von Andreas Winter können jedoch einzeln als Downloads erworben werden.
Weitere Informationen und Bestellmöglichkeit: www.mankau-verlag.de
I. Einführung
Viele Fragen – eine Antwort
Vielleicht haben Sie sich eine der folgenden Fragen schon einmal selbst gestellt:
• Wieso werden Passivraucher eigentlich nicht süchtig?
• Warum gibt es so viele Methoden der Nikotinentwöhnung, doch keine davon ist zuverlässig?
Vielleicht haben Sie bereits von Menschen gehört, die jahrelang geraucht haben und von jetzt auf gleich damit aufgehört haben, ohne Entzugserscheinungen zu bekommen. Wie soll das gehen, wenn Rauchen doch süchtig macht?
Noch ein paar Fragen gefällig?
• Wieso geben die Hersteller von Zigaretten derzeit in Deutschland mehr als 300 Millionen Euro für Werbung aus; für einen Artikel, der knapp 5 Euro kostet und nur etwa 60 Cent an Reingewinn bringt?
• Wieso befriedigt das bloße Einatmen von Zigarettenqualm keinen Raucher und warum spürt ein Passivraucher nicht ebenso die angeblich so angenehme und suchterzeugende Wirkung von Nikotin?
• Warum kann ein jeder Kettenraucher stundenlang ruhig schlafen, ohne durch Entzugserscheinungen wach zu werden?
• Warum wirkt eine Zigarette auf die einen Raucher beruhigend, auf die anderen anregend und auf viele Nichtraucher abstoßend?
• Warum wird mancher Raucher gereizt und nervös, wenn er einige Zeit nicht raucht – außer er befindet sich in einer Situation, in der er sich ausgesprochen wohl fühlt?
• Warum entwickeln in Laborversuchen einige Ratten Suchtverhalten, andere nicht?
• Wie kann es sein, dass ich in meiner Praxis in Dortmund seit dem Jahr 2002 Hunderte von langjährigen Rauchern nach einem zwei- bis dreistündigen Analyse- und Aufklärungsgespräch als Nichtraucher wieder entlasse, obwohl diese vorher felsenfest glaubten, sie wären süchtig?
Meine Antwort wird Sie überraschen: weil Rauchen gar nicht süchtig macht.
So erklärt sich plötzlich das Unerklärliche. Alle Paradoxa lösen sich quasi in Luft auf – etwa warum kein Raucher nachts durch Entzugserscheinungen wach wird, warum das bloße Einatmen von Tabakqualm (etwa als Passivraucher in einer Kneipe) nicht die Sucht befriedigt und auch warum die herkömmlichen Methoden zur Raucherentwöhnung allesamt auf Abstinenz (Enthaltsamkeit) angewiesen sind.
Der vermeintliche Zwang zum Rauchen ist angelernt; eine reine „Kopfsache", die von jedem Raucher sofort rückfallfrei beendet werden kann – wenn er weiß, warum er raucht.
Wenn Sie auch wissen möchten, was genau hinter dem Griff zur Zigarette steckt und wie man dies mühelos abstellt, wenn Sie Spaß an tiefenpsychologischer Detektivarbeit haben und offen für ungewöhnliche Sichtweisen sind, dann ist dieses Buch für Sie genau das Richtige. Sie werden staunen, was es noch alles zu entdecken gibt bei unserer Suche nach dem wahren Grund für das Rauchen.
Eine neue Suchtdefinition ist überfällig
Eigentlich weiß doch jeder Raucher, dass Nikotin gar nicht süchtig machen kann, denn sonst würde er jede Nacht mit Entzugserscheinungen wach werden, sobald sein Nikotinspiegel abgesunken ist – das ist beispielsweise bei Heroin immer der Fall.
Allerdings müssen wir die bisherigen Definitionen von Sucht, an denen sich die Schulmedizin und auch die klassische Psychologie orientieren, einmal auf ihre Tauglichkeit hin untersuchen. In allen anerkannten Definitionen heißt es sinngemäß:
Eine Sucht könne sich sowohl körperlich als auch psychisch niederschlagen und führe zu einem Zwang, Substanzen zu konsumieren. Den genauen Wortlaut der gängigen Definitionen finden Sie im Anhang dieses Buches.
Ich meine, wir sollten lieber differenzieren und präziser formulieren:
Eine physische (körperliche) Sucht ist eine erworbene Substanzabhängigkeit zur Erhaltung physiologischer Funktionsvorgänge, und eine psychische Sucht ist ein wiederkehrendes Wirkungsverlangen, das inadäquat (unbefriedigend) beantwortet wird.
Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach. Ich behaupte: Der Körper kann nur nach etwas süchtig sein, das er zum Leben braucht. Diese Substanz muss nach Suchterwerb fortan von außen zugeführt werden.
Die Psyche hingegen kann gar nicht süchtig werden, denn sie braucht zur Befriedigung ein bestimmtes Gefühl (eine Information) und keine Substanzen. Wenn die Sucht tatsächlich, wie bislang vermutet, kausal von den Inhaltsstoffen einer Zigarette abhinge, könnte sie folglich mit körperlich wirksamen Methoden (Medikamente, Hilfsstoffe, Ersatzprodukte) bekämpft und aufgelöst werden. Als aufgelöst kann eine Sucht jedoch nur dann gelten, wenn beim Süchtigen nach der Behandlung der gleiche Status wie beim Nichtsüchtigen hergestellt ist.
Dass eine Definition, die jahrzehntelang als „wahr" galt, aufgrund neuer Forschungsergebnisse und Erkenntnisse abgeändert oder gar revidiert werden muss, ist zum Glück nichts Neues. So wurden beispielsweise die WHO-Definitionen von „Krankheit", „Gesundheit" und „Geisteskrankheit" mehrmals umformuliert. Die Definition von „Sucht" erfuhr in den letzten Jahrzehnten ebenfalls einige Modifikationen, so dass sogar Fachleute nicht immer den letzten Stand berücksichtigen. Da sich aufgrund unterschiedlicher Suchtdefinitionen immense Widersprüche, Paradoxien und nicht zu erklärende Ausnahmen ergeben, wird es Zeit, dass wir eine weitere Aktualisierung