TCM für Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit. Prof. TCM Univ. Yunnan Li Wu. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Prof. TCM Univ. Yunnan Li Wu
Издательство: Bookwire
Серия:
Жанр произведения: Сделай Сам
Год издания: 0
isbn: 9783863745974
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Wasser wäre kein Leben möglich. Der Mensch besteht zu 80 Prozent aus Wasser, und mehr als drei Fünftel der Fläche unseres Erdballs bestehen aus diesem Element.

      Wenn kein Wind herrscht, sind Seen ruhige Gewässer. So verhält es sich auch beim Wassermenschen, der stets einen Stimulus benötigt, um aktiv zu werden. Wenn die Gelegenheit günstig ist, beginnt er zu handeln. Es sei denn, das nötige Urvertrauen fehlt. Dann sind wasserbetonte Menschen wie gelähmt und handlungsunfähig.

      In Aufruhr versetzt, kann Wasser Dämme brechen, ganze Landstriche überfluten und Naturkatastrophen verursachen. Die Kraft des Wassers schlägt dann ungebändigt um sich. Wasserbetonte Menschen sind unerschütterlich, bis sie ihr Ziel erreicht haben. Dies passiert, wenn der Urinstinkt des Wassertyps zu ausgeprägt ist. Dabei braucht es nicht immer Verwüstungen, um am Ziel anzukommen. Auch steter Tropfen höhlt bekanntlich den Stein. Diese Beharrlichkeit und ein tiefes Urvertrauen schlummern in Wassertypen.

      Wassertypen sind sehr korrekt und pflichtbewusst. Sie haben eine Schwäche für das Finden von Problemlösungen und gelten als belesen und introvertiert.

      Sie leiden überwiegend an Nieren- und Blasenbeschwerden, Rückenproblemen der Lendenwirbelsäule (meistens chronisch), Schwäche der Beine sowie Beschwerden der Geschlechtsorgane. Darüber hinaus haben sie häufig Probleme mit Knochen und Zähnen. Auch kalte Füße werden in Bezug auf wasserbetonte Menschen in der TCM erwähnt.

      »Wassertypen«

      Typisch für wasserbetonte Menschen sind auffällige Ohren und tief liegende Augen, die häufig von dunklen Augenringen umgeben sind. Ihre Muskulatur ist ebenso massiv wie ihr Knochenbau.

      Zwölf Hauptmeridiane (→ Seite 31 ff.) durchdringen den Organismus. Ein Tag setzt sich aus zweimal zwölf Stunden zusammen. Jede Doppelstunde wird mit einem bestimmten Organ identifiziert. Diese Aufteilung wurzelt in einem alten chinesischen Nummerierungssystem, den zwölf Erdenzweigen. Jede Nummer verkörpert dabei ein Tierkreiszeichen und wird entweder Yin oder Yang zugeordnet. Darüber hinaus stehen die Erdenzweige für die Bezeichnung der Jahre in einem Zwölfer-Zyklus sowie eine bestimmte Himmelsrichtung (bei einer 30-Grad-Einteilung). So haben das Wetter und die klimatischen Prozesse generell eine Auswirkung auf alles Leben auf der Erde. Unterschiedlichen Zeitabschnitten werden spezifische Eigenschaften und Zyklen zugeschrieben, die je nach Geburtszeit die Psyche des Individuums prägen. Demnach basieren die Aufteilung der Organe in einen 24-Stunden-Rhythmus sowie die paarweise Anordnung der Organe und Meridiane auf altchinesischen astrologischen und astronomischen Beobachtungen.

      Die Lebensenergie zirkuliert stetig in unserem Körper. Dabei fließt das Qi im 24-Stunden-Rhythmus für eine Dauer von jeweils zwei Stunden besonders intensiv durch einen bestimmten Meridian und durch das ihm zugeordnete Organ. Die sogenannte Organuhr bildet diese Phänomene ab und besteht entsprechend aus zwölf Doppelstundeneinheiten, die jeweils die Hochphase eines bestimmten Organs sowie die Ruhephase eines anderen spezifischen Organs angeben.

      Sofern Organe eine Störung aufweisen, verstärken sich die Beschwerden während der Maximalzeiten (→ Symptome für Disharmonien der verschiedenen Meridiane bzw. Organe, Seite 32 ff.). Deshalb empfiehlt es sich, therapeutische Maßnahmen während der Hochphase eines Organs durchzuführen. So ist beispielsweise der günstigste Zeitpunkt für eine Akupressur zur Stärkung der Nieren zwischen 15.00 und 17.00 Uhr.

      Während der Ruhephasen fließt das Qi nur schwach durch die jeweilige Leitbahn und das ihr entsprechende Organ. Therapeutische Maßnahmen entfalten deshalb während der Ruhephase eine geringere Heilwirkung.

      *Im Sommer müssen die genannten Zeiten um jeweils eine Stunde angepasst werden.

      Die beiden chinesischen Schriftzeichen Jing Luo, die für die Meridiane stehen, haben im Einzelnen zahlreiche Bedeutungen. Generell lassen sich chinesische Schriftzeichen aufgrund ihrer Komplexität nicht eins zu eins in andere Sprachen übersetzen, weshalb man sich im Westen bereits im 15. Jahrhundert auf die Bezeichnung Meridiane geeinigt hat. Der Begriff wurde scheinbar in Anlehnung an die Geografie gewählt, da es sich bei dem Jing Luo um Energie-Leitbahnen des Körpers handelt, die diesen netzartig durchziehen.

      Durch die unsichtbaren Meridiane (→ abgebildet in den Buchklappen) zirkuliert die Lebensenergie Qi im Idealfall ungehindert. Sofern das nicht der Fall ist, liegt eine Störung vor, die das Qi staut oder blockiert. In der Folge treten Beschwerden auf, und es können Erkrankungen entstehen.

      Die Leitbahnen verlaufen flach unter der Haut im Unterhautzellgewebe. Hier bilden sie eine Einheit mit den inneren Organen und der Körperoberfläche. Auf jedem Meridian sitzen spezifische Akupunkturpunkte, die sogenannten Zugangspunkte (auch Reizpunkte). Mithilfe dieser Punkte kann das gesamte energetische System des Körpers günstig beeinflusst und korrigiert werden.

      Neben den zwölf Hauptmeridianen gibt es weitere Leitbahnsysteme, darunter acht außerordentliche Gefäße (Qi Jing Mai). Auch sie werden zu therapeutischen Zwecken häufig stimuliert.

MERIDIANPAARE
Yin-Meridian Yang-Meridian
Lungenmeridian Dickdarmmeridian
Milz-Pankreas-Meridian Magenmeridian
Herzmeridian Dünndarmmeridian
Nierenmeridian Blasenmeridian
Perikardmeridian Dreifacher-Erwärmer-Meridian
Lebermeridian Gallenblasenmeridian

      Der Lungenmeridian nimmt das Qi aus der Luft auf, wandelt es um und verteilt es. Darüber hinaus reguliert dieser Meridian die Abwehr. Durch Stimulation dieses Meridians können Atemwegsbeschwerden sowie Kopf- und Rückenschmerzen behandelt werden. Der Lungenmeridian hat seinen Anfang im mittleren Teil der Bauchhöhle, wandert abwärts und trifft im Inneren auf den Dickdarm. Dort schwenkt der Meridian um und verläuft aufwärts, dringt in das Zwerchfell ein und durchdringt schließlich die Lungenflügel. Von hier erstreckt sich die Leitbahn bis zur Kehle und stößt unterhalb des Schlüsselbeins an der seitlichen Brustwand an die Körperoberfläche. Dann wandert er an der Innenseite des Oberarmes bis zum Handgelenk, um dort außen an der Wurzel des Daumennagels zu enden. Ein zweiter Zweig des Meridians zweigt sich über dem Handgelenk ab und erstreckt sich an der Handaußenseite bis zur äußeren Seite des Zeigefingers. Dort trifft der Zweig auf die Dickdarmleitbahn.

      Typische Symptome einer Störung

      Atemnot

      Depressionen

      Heiserkeit

      Husten

      Nackenverspannungen