Essen& Trinken Sirocco, beliebte Taverne am Strand, Qualität wird gelobt, guter Fisch, aber auch Fleischgerichte. Tel. 2810-811204.
Madé: Bei der Zufahrt nach Ligariá kommt man an der Abzweigung nach Madé vorbei, einer rundum zugebauten Bucht mit kleinem Strand, deren moderne Ferienhäuser sich die Hänge hinaufstaffeln. Unterhalb vom weiträumigen 5-Sterne-Hotel „Athina Palace“ ist eine attraktive Beach Bar auf die Felsen gesetzt.
Von Agía Pelagía nach Balí
Órmos Fódele: Wenn man die New Road weiter in Richtung Réthimnon fährt, kommt man bei einer Tankstelle an einen lang geschwungenen, teilweise verschmutzten Sandstrand. Eine 5-Sterne-All-inclusive-Hotelstadt namens „Fodele Beach“ (www.fodelebeach.gr) dominiert die Bucht, ein bunter und überraschender Fremdkörper in der kargen Landschaft. Am östlichen Strandende gibt es dagegen einige Tavernen mit Liegen und Sonnenschirmen, wo man preiswert verweilen kann. Landeinwärts zweigt die Straße ins 3 km entfernte Fódele ab.
Síses: Das schlichte Dorf liegt zwischen Órmos Fódele und dem Badeort Balí oberhalb der New Road. Die Einheimischen können vom Tourismus kaum profitieren, so bieten sie an improvisierten Straßenstränden für wenig Geld Orangen von den Plantagen der Umgebung an - in letzter Zeit gab es allerdings Probleme mit den Straßenbehörden.
Von Síses führt eine Asphaltstraße durch die Kouloúkonas-Berge über Aloídes zur landeinwärts verlaufenden Old Road. Diese schlängelt sich über Damásta und Márathos wieder zurück in Richtung Iráklion. Bei der Abfahrt am Stroúmboulas überwältigender Blick auf die Bucht von Iráklion.
Die beiden nächsten Orte am Weg nach Réthimnon sind Balí und Pánormo → Link.
Von Astáli zu Síses
Eigentlich hieß Síses früher Astáli. Den heutigen Ortsnamen führt die Legende auf eine Begebenheit während der Belagerung der Festung Cándia (Iráklion) durch die Türken im 17. Jh. zurück. Die Osmanen entdeckten damals, dass die Einwohner von Astáli die Verteidiger mit Proviant versorgten. Sie richteten daraufhin in Astáli ein Blutbad an, das so schrecklich gewesen sein soll, dass dabei die Erde bebte (Erdbeben = sismós). Damit war der neue Ortsname „Síses“ entstanden. Nur zwei Knaben sollen dem Morden entgangen sein. Sie wurden „Rasouli“ und „Mavros“ genannt und bauten als Erwachsene den Ort wieder auf - noch heute heißen die Einwohner von Síses mit Nachnamen entweder Rasoulis oder Mavrakis.
Fódele
Das Dorf erstreckt sich am kräftigen Flüsschen Pantomandris inmitten üppiger Orangenhaine. Es gilt als Geburtsort El Grecos, des berühmtesten Malers Kretas, obwohl die Faktenlage dazu äußerst dürftig ist.
In der Saison erreichen täglich mehrere Touristenbusse den Ort. Für sie hängen überall Webwaren, Spitzen, Decken und Tücher aus. Aber auch für kretische und griechische Familien ist Fódele ein beliebtes Ausflugsziel, denn beim großen Platz am Dorfende ist auf der anderen Seite des Flusses ein Park mit Brunnen, Picknicktischen und Kinderspielgeräten eingerichtet.
Die bildhübsche Panagía-Kirche von Fódele
Die Hauptstraße entlang fährt man an einer lange Reihe von Souvenirläden vorbei bis zum großen Platz am Dorfende, wo man unter dicken, schattigen Platanen gemütlich am Fluss sitzen kann. Vor der Taverne „El Greco“ steht unter einer Platane mit gut 4 m Durchmesser auf Spanisch und Griechisch in Kupfer geritzt: „Die geschichtswissenschaftliche Fakultät der Universität Valladolids - Seele im Herzen von Kastilien - spendet Fódele diesen Stein, gebrochen in Toledo im Gedenken an den unsterblichen Ruhm des Doménicos Theotokópoulos. Juli 1934.“ Der gestiftete „Stein“ allerdings, ein Granitblock, der damals von einer Abordnung der Universität Valladolid überbracht worden war, ist seit langem spurlos verschwunden. An der benachbarten Platia hat eine Büste El Grecos ihren Ehrenplatz vor dem Rathaus gefunden.
Das vermeintliche Geburtshaus des großen Malers liegt etwa 1 km außerhalb und ist im Rahmen eines Spaziergangs zu erreichen (auch Fahren ist möglich). Man überquert im Ortszentrum von der Hauptstraße aus den Fluss, hält sich danach rechts und kommt durch Orangenhaine bis zu der kleinen byzantinischen Kreuzkuppelkirche Panagía, einem Schmuckstück aus flachen Schieferbruchplatten.
Erhalten sind Freskenreste aus dem frühen 14. Jh., Marmorsäulen von einem Vorgängerbau aus dem 8. Jh. und ein im Boden hinter der Kirche verstecktes Taufbecken. Dann geht es noch ein kurzes Stück zum Geburtshaus El Grecos, das mit Kopien (Leuchtdias) seiner Werke zu einer Art Museum gestaltet wurde, auch sein Arbeitsraum ist dort nachempfunden.
Anfahrt/Verbindungen Keine Busse nach Fódele, nur bis zum Órmos Fódele, dann sind es aber noch 3 km.
Öffnungszeiten Kirche und Geburtshaus, April bis Okt. tägl. 9-19 Uhr, sonst 10-17.30 Uhr, Eintritt ca. 2,50 €, gelegentlich Führungen. Tel. 2810-521500, www.psfodele.gr.
Essen & Trinken To Giasemi, Terrassentaverne gegenüber der Flussbrücke, lecker und alles frisch, Fleisch vom Holzkohlengrill. Tel. 2810-521207.
El Greco Café, Open-Air-Café beim Geburtshaus/Museum von El Greco, Tipp ist der frisch gepresste Orangensaft aus den Früchten der Umgebung. Tel. 694-4084616.
Doménicos Theotokópoulos: kretischer Maler mit Weltruhm
In der Kunstgeschichte besser bekannt unter seinem Pseudonym El Greco (so nannte er sich selber), wurde Doménicos Theotokópoulos 1541 vielleicht in Fódele geboren. Spanische Forscher haben das angeblich herausgefunden (deshalb kam die Abordnung aus Valladolid nach Fódele) - El Greco selbst hat vor der spanischen Inquisition angegeben, dass er in Iráklion geboren sei, wobei unklar ist, ob er die Stadt oder die Provinz meinte. Schon früh wurde er jedenfalls in Iráklion tätig, um dort an der Berg-Sinai-Schule eine Ausbildung als Ikonenmaler zu beginnen. Der große Michaíl Damaskinós soll sein Lehrer gewesen sein (→ Iráklion/Ikonenmuseum).
Mit 25 Jahren verließ er Kreta für immer und ging nach Venedig - anscheinend mit besten Zeugnissen ausgestattet, denn der berühmte Tizian nahm ihn in seine Werkstatt auf. Hier wechselte er von Holz als Malgrund auf Leinwand, verzichtete auf Goldhintergrund und integrierte architektonische Räume in seine Werke. 1577 siedelte er ins spanische Toledo um, wo er bis zu seinem Tode 1614 blieb und sich große Anerkennung als Porträtmaler und Darsteller christlicher Themen verschaffte. Da seinen komplizierten Namen niemand aussprechen konnte, bekam er hier den Rufnamen „Der Grieche“ (El Greco), nannte sich schließlich sogar selbst so. Obwohl das spanische Königshaus ihn ablehnte, erhielt er zahlreiche Aufträge für Gemälde von Kirchen, Klöstern und begüterten Privatleuten aus ganz Spanien.
Heute wird El Greco als der bedeutendste Vertreter des spanischen Barock angesehen. Seine Bilder leben vom Visionären, er brachte eine Dimension des Seelischen in seine Bilder, was im tiefgläubigen Spanien auf fruchtbaren Boden fiel. Er hob einzelne Figuren stark hervor und machte sie so zu bildhaften Ansprechpartnern für die Gläubigen, verwendete außerdem manieristische, expressionistische,