Kapitel II Gewinnsteigerungspotenzial auf Kassenseite
Verliert die Praxis Honorar aufgrund des Verteilungsmaßstabs?
Verliert die Praxis Honorar aufgrund von Wirtschaftlichkeitsprüfungen?
Wie das Kassenhonorar optimal ausgeschöpft werden kann
Welche Zuzahlungsleistungen Sie gezielt in ihrer Praxis fördern sollten
Zusammenfassung Kapitel II
Kapitel III Warum ist Mitarbeitermotivation wichtig?
Was ist Motivation?
Wie kommt Motivation zustande?
Warum ist Mitarbeitermotivation so wichtig?
Wichtig zu wissen!
Wie motiviere ich meine Mitarbeiter?
Zusammenfassung Kapitel III
Kapitel IV Der Patient als Kunde
Patientenzufriedenheit ‒ das A und O
Die Relevanz der Arzt-Patienten-Beziehung
Zusammenfassung Kapitel IV
Kapitel V Akquise neuer Patienten
Welche Zielgruppe spreche ich an?
Werbung und Public Relations
Der erste Eindruck zählt!
Zusammenfassung Kapitel V
Schlusswort
Literatur
Teil 3 Anlagen
Anlage 1 Abtretungserklärung für andersartige Versorgung/direkt abgerechnete Mischfälle
Anlage 2 Abtretungserklärung für die private Versicherung oder Zusatzversicherung
Anlage 3 Formular für höheren Rücklauf von Heil- und Kostenplänen
Anlage 4 Zahnersatz Eigenanteil
Was Zahnärzte wirklich verdienen
Die Honorarentwicklung während der letzten Jahre
Das nachfolgende Kapitel verschafft Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, einen Überblick darüber, wie sich die Honorare von Zahnärzten während der vergangenen Jahren entwickelt haben. Sie sollten wissen, woher der größte Teil der Honorare inzwischen stammt. Dieses Wissen ist entscheidend, um die Gewinne zu maximieren. Vorab schon einmal: Der Anteil der Honorare und Gewinne von Privatpatienten ist deutlich gestiegen. Dies soll im nachfolgenden Kapitel ausgeführt und beleuchtet werden.
Der Beruf des Zahnarztes wird im Allgemeinen als sehr lukrativ und zukunftsfähig angesehen. Zahnärzte gelten als die Topverdiener unter den Medizinern. Bei einer Anstellung bekommt ein Zahnarzt anfangs ca. 3 500 Euro brutto pro Monat. Doch mit steigender Berufserfahrung steigt auch das Gehalt beträchtlich. Hinzu kann in manchen Fällen auch eine Umsatzbeteiligung kommen, wenn der Zahnarzt in einer Praxis angestellt ist. Je länger der Zahnarzt in seinem Beruf arbeitet, desto höher ist sein Verdienst, der sich auf über 5 000 Euro brutto pro Monat belaufen kann.1 Selbstständige Zahnärzte verdienen noch mehr als die angestellten. Selbstständige Zahnärzte können 10 000 Euro brutto oder mehr im Monat verdienen. Pro Jahr beläuft sich das durchschnittliche Gehalt von selbstständigen Zahnärzten auf rund 161 000 Euro.1
Zahnärzte arbeiten die ersten zwei Jahre ihrer Tätigkeit als Assistenzzahnärzte. Nach dieser Zeit steigt das Gehalt eines Zahnarztes deutlich an. Die durchschnittliche Arbeitszeit eines Zahnarztes beträgt rund 46 Stunden pro Woche. Sie liegt damit deutlich höher als bei vielen anderen Berufstätigen, aber verglichen mit Humanmedizinern noch unter dem Durchschnitt. Bei anderen Humanmedizinern liegt die Wochenarbeitszeit bei rund 51,5 Stunden. Rund 40 % aller Ärzte arbeiten zwischen 49 und 59 Stunden pro Woche, circa jeder fünfte Arzt sogar zwischen 60 und 80 Stunden pro Woche.1
Tab. 1 Entwicklung der Einnahmen und Kosten von Zahnarztpraxen in Euro.
2003 | 2007 | 2011 | 2015 | |
---|---|---|---|---|
Einnahmen aus selbstständiger Tätigkeit | 457 000 | 462 000 | 531 000 | 594 000 |
Aus Kassenabrechnungen | 265 000 | 240 000 | 256 000 | 289 000 |
Private Abrechnungen undselbstständige zahnärztliche Tätigkeiten | 192 000 | 222 000 | 275 000 | 305 000 |
Kosten und Aufwände | ||||
Sachaufwände | 215 000 | 198 000 | 228 000 | 229 000 |
Personalaufwände | 99 000 | 105 000 | 124 000 | 151 000 |
Reinerlös | ||||
Pro Praxis | 143 000 | 159 000 | 178 000 | 214 000 |
Pro Praxisinhaber | 115 000 | 126 000 | 142 000 | 175 000 |
Zahnarztpraxen nahmen im Durchschnitt 594 000 Euro im Jahr 2015 ein. Mehr als die Hälfte kam aus der Privatabrechnung und auch anderen selbstständigen Tätigkeiten. Davon sind die Praxisausgaben von durchschnittlich 380 000 Euro abzuziehen. Je Praxisinhaber beträgt der Reinertrag demnach durchschnittlich 175 000 Euro pro Jahr. Die Entwicklung der Einnahmen von Zahnarztpraxen zwischen 2003 und 2015 werden in der Tabelle 1 dargestellt. Es wird deutlich, dass die Einnahmen von Zahnärzten aus selbstständiger Tätigkeit zwischen 2003 und 2015 deutlich angestiegen sind. Während die Abrechnungen aus der kassenzahnärztlichen Tätigkeit mehr oder weniger konstant blieben, sind die Einnahmen aus privatzahnärztlichen sowie selbstständigen Tätigkeiten deutlich angestiegen. Das muss man als Praxisinhaber wissen, weil ein Steigerungspotenzial bei den Kassenhonoraren durch die Deckelung mittels Verteilungsmaßstäben kaum vorhanden ist.
Bei den Zahnärzten ist die Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) verpflichtend. Sie gilt für alle deutschen Zahnärzte, „soweit nicht durch das Bundesgesetz etwas anderes bestimmt ist“ (§1 Abs. 1 GOZ). Die Ausnahmeregelungen gelten vor allem für Kassenpatienten, die gemäß dem Bewertungsmaßstab der zahnärztlichen Leistungen (BEMA) abgerechnet werden. Bei Kassenpatienten