Highcliffe Moon - Seelenflüsterer. Susanne Stelzner. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Susanne Stelzner
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Зарубежные детективы
Год издания: 0
isbn: 9783957446015
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um eine Hausecke? Unmöglich vom Fenster aus. Und auch auf der Straße war ich ganz allein. Das unergründliche Phänomen huschte weiter die kleine Gasse hinunter und ich versuchte dranzubleiben, aber hinter der nächsten Ecke war es verschwunden. Verloren blieb ich auf einer kleinen Kreuzung stehen und drehte mich wie ein Brummkreisel um meine eigene Achse. Ich kniff meine Augen zusammen und blickte angestrengt, jeden Winkel absuchend, in vier kleine Gassen. Doch es blieb verschwunden. Als ich mich genervt zum Gehen wenden wollte, merkte ich, dass ich nicht ganz sicher war, aus welcher der kleinen Straßen ich gekommen war. Sie sahen alle ganz ähnlich aus. »Verdammt«, schimpfte ich laut.

      Ich hörte ein gedämpftes, hohles Lachen, das irgendwo aus einem Hauseingang zu kommen schien. Erst jetzt bemerkte ich, dass dies eine ziemlich finstere Gegend war. Ein mulmiges Gefühl riet mir, schnellstens zurückzukehren. Ich drehte mich um und lief in die schwach beleuchtete Gasse, aus der ich glaubte, gekommen zu sein. Ein Hund bellte und ich hörte, wie eine Dose gekickt wurde. Zu spät bemerkte ich, dass ich genau auf einen leicht schwankenden Mann zulief, der das Geräusch verursachte. Wieder trat er gegen die Dose und sie landete fast vor meinen Füßen.

      »Na, Kleine, wo soll’s denn hingehen? Brauchst du Gesellschaft?«

      Mein Kopf begann zu glühen. Ich war allein, ich wusste nicht genau, wo ich war, und der Typ sah nicht besonders freundlich aus. Als er fast vor mir stand und mit lüsternem Gesichtsausdruck meinen Arm packen wollte, erinnerte ich mich an den oft in Filmen gesehenen Tritt in die Kronjuwelen eines Mannes und nahm all meinen Mut zusammen, diese Form der Abwehr beherzt auszuführen.

      Plötzlich erklang dicht neben mir ein dumpfes, grollendes Knurren. Ich erschrak und zuckte zurück, als etwas mein rechtes Bein streifte. Drohend glitt ein großer, graubrauner Hund heran und schob sich an mir vorbei, den Mann fest fixierend. Konzentriert setzte er eine Pfote vor die andere, den Kopf leicht an die Schultern herangezogen, wie zum Sprung bereit. Das Knurren verstärkte sich. Es war eine Promenadenmischung mit strubbeligem Fell. Und der Hund verstand es, seine blitzenden Zähne in wirklich furchteinflößender Weise zu fletschen.

      Der Mann zeigte sich sehr beeindruckt und wirkte schlagartig nüchterner. Er war von mir zurückgewichen, ging rückwärts, ohne den Hund aus den Augen zu lassen, und schnauzte mich jetzt mit angsterfüllten Augen wütend an: »Ist das dein Köter? So was gehört an die Leine. Am besten verpasst du ihm noch einen Maulkorb. Blödes Biest!« Als er sich ein paar Schritte entfernt hatte, drehte er sich um und rannte, sich immer wieder umblickend, davon. Dabei stieß er irgendwelche Flüche aus.

      Ich atmete ein paarmal erleichtert durch. Der Hund folgte dem Mann nicht. Seine Lefzen zuckten nur einige Male, als wollte er seinem Sieg noch einmal Nachdruck verleihen, dann wandte er sich zufrieden um, schaute mich kurz an und verschwand im Schatten eines Hauseinganges.

      Das war skurril. Ganz klar, der Hund hatte mich verteidigt. Mein Körper begann leicht zu zittern, als mir bewusst wurde, wie unangenehm diese Begegnung hätte verlaufen können. Ich sah mich um, aber der vierbeinige Retter blieb verschwunden. »Danke, Hund«, murmelte ich erleichtert und rannte in eine der kleinen Straßen zurück, die mir jetzt bekannt vorkam.

      An der nächsten Ecke war ich unsicher, ob ich richtig abgebogen war, doch wie an einer Schnur gezogen landete ich wieder in der kleinen Sackgasse, wo Charlie mir aufgeregt entgegensah. »Mensch, wo warst du? Ich rede und rede und als ich mich umdrehe, bist du überhaupt nicht da. Ich habe mir schon die wildesten Gedanken gemacht«, stöhnte sie laut auf und bekräftigte ihren Unmut mit einer Geste ihrer beiden Hände, als müsste sie eine Last abwiegen.

      »Ich dachte, ich hätte etwas gesehen.«

      »Was denn, ne schwarze Katze?« Sie schien etwas sauer zu sein. »Du kannst doch nicht einfach abhauen. Ich hab einen Mordsschrecken bekommen, als ich merkte, dass ich mit der Luft quatsche. Du warst auf einmal spurlos verschwunden. Sag nächstens wenigstens Bescheid, wenn du wieder Sherlock Holmes spielst.«

      »Tut mir leid, ich hab nicht nachgedacht. Ich wollte dich nicht erschrecken«, meinte ich einsichtig, »aber da war irgendetwas, etwas Unheimliches.«

      »Was meinst du?« Sie kam mit skeptischem Blick auf mich zu.

      »Es war irgendwie … ein Licht … dreidimensional. Wie ein Objekt oder … eine Gestalt, aber aus flirrender Luft bestehend. Ich weiß auch nicht, wie ich es anders beschreiben soll.«

      »Ein Ufo?« Sie grinste spöttisch.

      »Quatsch.« Ich war aber doch geneigt, selbst das in Erwägung zu ziehen.

      »Das hast du dir doch nur eingebildet, so etwas gibt es nicht.« Sie verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf.

      »Nein, Charlie, ich bin dem Ding um mehrere Ecken gefolgt.«

      Sie runzelte die Stirn. »Du hast doch kein Fieber, oder?«

      Jetzt platzte mir der Kragen. »Wieso denkt ihr eigentlich alle immer, dass ich spinne?«, rief ich aufbrausend. »Was ich gesehen habe, habe ich gesehen. Du könntest mir wirklich mal glauben.«

      Charlie wich mit erhobenen Händen einen Schritt zurück. »Schon gut, war ja nicht so gemeint«, versuchte sie mich zu beschwichtigen. »Wenn du es sagst. Vielleicht war es ja ein Mini-Ufo oder so.«

      Ich konnte ihrem Blick ansehen, dass sie mich für übergeschnappt hielt, und es kränkte mich. War denn niemand außer mir bereit, wenigstens die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass es irgendwelche unerklärlichen Phänomene geben konnte? Vielleicht Ben. Er war zumindest näher an der Materie. Ich beschloss, die Sache nicht mehr zu vertiefen. Da Charlie sich so sehr sperrte, fand ich es müßig, weiter mit ihr darüber zu diskutieren.

      »Okay, wahrscheinlich hat mich jemand mit so einer Art Laser-Projektion verarscht und sich irgendwo halb totgelacht«, sagte ich und versuchte, es nicht allzu beleidigt klingen zu lassen.

      »Genau«, meinte Charlie und schien erleichtert, sich mit dem Thema nicht weiter auseinandersetzen zu müssen. »Komm, steig ein, wir fahren jetzt nach Shoreditch rüber und gehen was essen.«

      Ich erwähnte das Ereignis das ganze Wochenende nicht mehr, obwohl es mich noch eine Weile beschäftigte.

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