Davon abgesehen variieren die Mietpreise für Camper in Australien stark. Nicht nur die Fahrzeuggröße und Ausstattung, sondern weitere naheliegende, aber auch unerwartete Kostenpunkte beeinflussen den endgültigen Preis. Oft lachen dem Interessenten in den Angeboten traumhafte Preise entgegen. Der Tagesmietpreis beginnt mitunter ab einladenden 30 AUD/Tag. Bei diesen „ab-Preisen“ handelt es sich allerdings um den nackten Standardpreis, der besonders werbewirksam ist. Hinzu gesellen sich gegebenenfalls Kosten für die Versicherung, Zusatzequipment, Einweggebühren und Saison- oder Routenzuschläge. Hat der Urlauber also erst einmal seine gewünschten Reisedaten angegeben, steigt der Gesamtpreis recht schnell in die Höhe.
4.1 Zusätzliche Kostenfaktoren
Vermieter: In Australien existieren je nach Zielgruppe diverse Camperkategorien mit verschiedener Preisausrichtung. Sogenannte low cost-Camper sind besonders bei Backpackern beliebt, während Interessenten von luxuriösen Wohnmobilen deutlich mehr Geld für die Miete ausgeben. Steigende Qualität bedeutet höhere Kosten.
Fahrzeuggröße: Je größer das Modell, desto teurer das Gesamtpaket. Die Anzahl der Mitreisenden spielt allerdings eine Rolle, denn der Mietpreis gilt pro Fahrzeug. Je mehr Insassen an Bord sind, desto günstiger wird es für den Einzelnen.
Versicherung: Der Standardpreis beinhaltet nur eine Basisversicherung unter Einbezug einer Selbstbeteiligung sowie Kaution. Wer seine wertvollen Ersparnisse nicht für Lackschäden, geplatzte Reifen und Auffahrunfälle ausgeben möchte, bucht ein zusätzliches Versicherungspaket. Mehr Schutz hat natürlich seinen Preis.
Reisezeit: Zur Hochsaison schellen die Mietpreise aufgrund der enormen Nachfrage in astronomische Höhen. Aber auch an stark besuchten Events wie dem Formel 1 Grand Prix in Melbourne liegen sie über dem Jahresdurchschnitt.
Reisestrecke: Die gewünschte Route beeinflusst ebenfalls den Preis. Wer im Dezember in Cairns auf Tour sein möchte, fährt in der tiefsten Nebensaison und hat dank kräftiger Regengüsse und Schwüle ordentlich gespart. Für Trips von Melbourne nach Sydney hingegen kostet der gleiche Camper für den gleichen Zeitraum ein kleines Vermögen.
Einwegmiete: Für Mieten, die nicht den gleichen Abgabe- wie Abholort haben, verlangt der Vermieter in der Regel eine einmalige Einweggebühr (ab 150 AUD). Diese ist umso höher, je weiter abgelegen und weniger nachgefragt eine der gewählten Niederlassungen ist.
Mietlänge: Mit steigender Mietdauer sinkt der Tagesmietpreis. Grund dafür sind einkalkulierte Langzeitrabatte, die meist ab drei Wochen zum Tragen kommen. Bucht der Reisende zwei Camper desselben Anbieters zu unterschiedlichen Zeiträumen, aber in einer bestimmtem Periode (meist drei Monate), kann er sich über Ermäßigungen für die Mehrfachmiete freuen. Da die meisten Vermieter oft auch Depots in Neuseeland haben, lässt sich eine Miete im Kiwi-Land ebenso anrechnen.
Für jeden weiteren Fahrer fallen i.d.R. Gebühren an
Feiertage: Haben die Niederlassungen an Feiertagen geöffnet, wie am 2. Weihnachtsfeiertag oder an Neujahr, fällt für die Abgabe bzw. Abholung mitunter eine zusätzliche Gebühr an (ca. 100 AUD). Buchungszeitpunkt: Es ist ratsam, das Fahrzeug frühestmöglich zu reservieren. Gerade in stark nachgefragten Reisezeiträumen sind Wohnmobile oft weit im Voraus ausgebucht bzw. steigen im Preis, je näher die Abholung rückt. Wer frühzeitig bucht, jubelt darüber hinaus über mögliche Frühbucherrabatte.
Zusatzequipment: Jeder Camper verfügt über eine Grundausstattung, zu der u. a. Küchenzubehör und Bettzeug gehören. Der Mieter kann außerdem weiteres Equipment hinzu buchen, z. B. Campingstühle, Navigationsgerät, Ventilator oder auch Kindersitze (ab 15 AUD).
Zusatzausrüstung wie Campingstühle erhöhen den Mietpreis
Alter: Bei einigen wenigen Vermietern müssen Reisende zwischen 18 und 21 Jahren mitunter einen höheren Beitrag für die Versicherung zahlen.
Extra-Fahrer: Jeder weitere Fahrer bezahlt eine zusätzliche Gebühr dafür, dass er ebenfalls hinterm Steuer sitzen darf (ab 3 AUD/Tag).
Auf eigene Kosten
Es steht wohl außer Frage, dass Nebenkosten für Kraftstoff und Lebensmittel prinzipiell vom Mieter zu tragen sind. Auch Gebühren für die Übernachtung auf Campingplätzen sowie Mautstraßen oder eventuelle Strafzettel etc. werden nicht übernommen. Selbst ein All-Inclusive-Super-Premium-Paket des Vermieters hat irgendwann seine Grenzen.
4.2 Das Wann und Wo der Miete
(Quelle: autofahren-australien.de)
Je nach persönlicher Ausgangslage kann der Camper sowohl vor Abreise als auch in Australien gebucht werden. Backpacker sowie Langzeitreisende haben viel Zeit im Gepäck und sind damit deutlich flexibler. In ihrem Fall rentiert es sich, das Fahrzeug erst vor Ort zu mieten. Auf diese Weise können sie sich das Wunschmodell zunächst anschauen und sicherstellen, dass die Chemie zwischen ihnen stimmt.
Der klassische „Kurzzeiturlauber“ hingegen sollte das Fahrzeug möglichst schon vor Abflug reservieren. So umgeht er die Gefahr, dass das Wunschmobil nach Ankunft ausgebucht ist bzw. verliert keine wertvolle Reisezeit bei der Suche nach dem passenden Gefährt. Zwar lässt sich der Camper so zuvor nicht „live und in Farbe“ anschauen, aber viele Reiseveranstalter und Vermieter hierzulande verfügen über ein umfangreiches Foto- sowie Videomaterial, womit sich der Interessent einen realistischen Eindruck vom Wohnmobil machen kann.
Auch was den Preis betrifft, kommt der Reisende in der Regel günstiger, wenn er von zu Hause aus bucht. Er profitiert nicht nur von eventuellen Frühbucherrabatten und generell günstigen Preisen, da die Abholung noch in weiter Ferne liegt. Ebenso geben die Vermieter über ihre Partneragenten Vergünstigungen an den Kunden weiter, um durch Vorabbuchungen die Auslastung ihrer Fahrzeugflotte frühzeitig zu optimieren. Last-Minute-Schnäppchen kommen eher selten vor. Wer in der Heimat bucht, sichert sich außerdem in der Regel einen garantierten Reisepreis seitens des Anbieters, sobald die Buchung bestätigt ist. Der Urlauber geht so kein Währungsrisiko aufgrund von Wechselkursschwankungen ein; eine nachträgliche Preisanpassung ist ausgeschlossen.
TIPP: Relocation eines Campers
Entscheidet sich der Reisende für eine kurzfristige Anmietung vor Ort, kann er mit einem sogenannten Relocation-Deal ein wahres Schnäppchen machen. In diesem Fall fährt er ein ganz bestimmtes Fahrzeug für den Vermieter von A nach B. Vorteil: Der Mieter zahlt, wenn überhaupt, nur einen Tiefstpreis. Nachteil: Modell und Fahrroute liegen fest. Hinzu kommt ein sehr enger Zeitrahmen, in welchem das Fahrzeug zu überführen ist. Für Sightseeing bleibt da wenig Zeit.
Und schließlich überzeugt ein ganz simpler Grund, sich den Camper bereits bei einem Reiseveranstalter bzw. Vermittler in der Heimat zu sichern: Der Selbstfahrer kann sich ausführlich auf Deutsch beraten lassen. Gerade bei der kostspieligen Fahrzeugmiete sind viele Fragen oder Unsicherheiten zu klären. Informationsmaterial zu Touren und Fahrtipps gibt es oft gratis dazu. Ein ausgestellter Sicherungsschein sichert die Vorauszahlungen des Mieters im Fall einer Insolvenz des Vermieters. Hat der Kunde während der Reise Probleme am Fahrzeug oder mit dem Vermieter, ist es ihm möglich, sich an seinen Reiseveranstalter zu wenden. Auch wenn diesem durch die Distanz ein Stück weit die Hände gebunden sind, kann er zumindest zwischen Mieter und Vermieter vermitteln. Und sollte es schließlich zu einem Rechtsstreit kommen, unterliegt der Reisende aufgrund des Vertragsrechts der Rechtsprechung seines Heimatlandes. Streitigkeiten müssen so nicht mühselig über die Distanz mit einem australischen