Dionarah - Das Geheimnis der Kelten. Aileen P. Roberts. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Aileen P. Roberts
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Научная фантастика
Год издания: 0
isbn: 9783941963153
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Bewunderung musterte Ceara die Fiilja. Sie trug einen langen sandfarbenen Rock mit einem schwarzen Oberteil.

      »Das sieht aber sehr hübsch aus«, meinte Ceara ehrlich, die selbst ein dunkelgrünes Kleid an hatte, dessen weite Ärmel mit schwarzen Mustern verziert waren.

      »Du auch«, erwiderte Fio´rah augenzwinkernd. »Aber Männerkleidung finde ich trotzdem praktischer.«

      Dem musste Ceara grinsend zustimmend, doch dann räusperte sich Myrthan und sie besprachen, wie sie weiter vorgehen sollten. Immer wieder wurden Vorschläge gemacht und anschließend verworfen. Alan schlug vor, dass ein Teil sich schon auf die Suche nach der Rune in Fearánn machen sollte, aber Myrthan widersprach. Er war sich sicher, dass sie alle benötigt wurden. Gemeinsam nach Fearánn aufzubrechen und zur Sommersonnenwende zurückzukehren, wäre ohnehin nicht sehr sinnvoll. Die Zeit war hierzu einfach zu knapp.

      Schließlich einigten sie sich darauf zu bleiben. Myrthan wollte sich des Nachts gelegentlich in den Drachen verwandeln, um sich etwas umzusehen. Falls Gefahr drohte, könnten sie rechtzeitig verschwinden. Doch es war ein Risiko, vor allem, da Harakoel im Schloss war und Dämonenreiter und Orks die Gegend absuchten. Aber es blieb wohl keine andere Wahl. Trotz allem beschlossen sie, dass in der Nacht immer zwei von ihnen in die Zwergenstadt gehen sollten, um nach der Rune zu suchen, falls die Tafel doch nicht der richtige Hinweis wäre. Bran und Myrthan erklärten sich bereit, die erste Erkundungstour in dieser Nacht zu machen.

      Prinz Trian kam am späten Nachmittag und war sehr erfreut zu hören, dass sie blieben. »Selbstverständlich werde ich Euch zwei meiner Wachen mitgeben«, bot er sofort an. Plötzlich fiel sein Blick auf Ceara. Er runzelte die Stirn und schrak zusammen. »Ihr … Ihr seid doch die Verlobte des Königs!«

      Bevor Ceara den Mund aufmachen konnte, stellte sich Daron vor sie und sagte bestimmt: »Ihr irrt Euch, sie ist es nicht.«

      Prinz Trian runzelte die Stirn und wollte noch etwas entgegnen. Er war sich vollkommen sicher, sie bei der Verlobungsfeier, auf der auch er und seine Familie gewesen waren, gesehen zu haben.

      »Daron, wir haben doch beschlossen, ihm zu trauen!«, sagte Myrthan streng. Doch Daron setzte ein stures Gesicht auf und hielt Ceara hinter sich fest, die wieder nach vorne kommen wollte.

      Prinz Trian schien sich wieder einigermaßen gefasst zu haben. »Ob sie es nun ist oder nicht ist gleichgültig. Falls ja, dann kann ich verstehen, dass sie geflohen ist.« Damit wandte er sich ab und verließ den Raum. Irgendwie wirkte er ein wenig beleidigt.

      »Lass mich jetzt los!« Ceara löste sich aus Darons Griff, dann baute sie sich vor ihm auf. »Wenn er uns verraten wollte, dann hätte er es ohnehin schon getan. Meinst du, es macht einen Unterschied, ob er weiß wer ich bin oder nicht?«

      Daron machte ein wütendes Gesicht. Offensichtlich wusste er darauf keine Antwort. »Ach, was weiß ich. Es ist besser, wenn es geheim bleibt.«

      Ceara schüttelte den Kopf und stellte sich mit verschränkten Armen ans Fenster. Sie konnte über die felsige Landschaft blicken und im Westen sah man sogar schon die Wälder von Fearánn.

      Die anderen zogen sich in ihre Zimmer zurück. Bran und Alan teilten sich eins, ebenso wie Ceara und Fio´rah. Im dritten konnten Daron und Myrthan schlafen. Daron trat hinter Ceara, die am Fenster stehen geblieben war und legte ihr vorsichtig eine Hand auf die Schulter.

      »Es tut mir leid. Ich will nur nicht, dass dich jemand erkennt und am Ende nach Huellyn zurückbringt.«

      Sie schnaubte. »Aber wenn du den Prinzen verärgerst, hilft es uns auch nicht. Er hat mich ohnehin erkannt.«

      »Ich weiß«, gab er zu und seufzte dann. »Ich werde mich bei ihm entschuldigen.«

      »Gut.« Noch immer wirkte Ceara etwas verstimmt, aber schließlich lächelte sie, irgendwie verstand sie ihn ja.

      Daron betrachtete sie eine ganze Weile und Ceara wurde irgendwann nervös.

      »Was starrst du mich denn so an?«

      »Entschuldige, aber dieses Kleid passt perfekt zu deinen Augen«, antwortete er und lächelte sie verliebt an.

      »Oh.« Verlegen zupfte sie an ihrem Kleid herum und murmelte: »Ich ziehe sonst nie Kleider an.«

      »Schade! Ich gebe ja zu, dass es zum Reiten und Schwertkämpfen ein wenig unpraktisch sein kann, aber du siehst sehr hübsch aus.«

      Erneut wurde Ceara rot und überlegte, was sie erwidern sollte, doch sie wurde unterbrochen, als es an der Tür klopfte. Ein Diener nannte das Losungswort und wurde mit dem Abendessen eingelassen. Nach dem sehr guten und üppigen Essen verschwanden Ceara, Alan und Fio´rah gleich in ihren Zimmern. Sie waren alle müde. Bran und Myrthan warteten auf den Soldaten, der sie in die Katakomben begleiten sollte. Daron legte noch ein wenig Holz im Kamin nach und wollte ebenfalls schlafen gehen, doch Bran hielt ihn an der Schulter zurück, als der Zauberer kurz im Baderaum verschwunden war.

      »Darf ich dir einen Rat geben, Daron?«, fragte der ältere Mann lächelnd.

      Daron schaute ihn verdutzt an, nickte dann jedoch.

      »Nachdem wir einige Zeit hier bleiben werden, ist es doch für dich und Ceara eine gute Gelegenheit … nun … wie soll ich sagen?« Bran grinste spitzbübisch. »Ein wenig ungestört zu sein.«

      Daron nickte, wusste aber scheinbar nicht, worauf Bran hinaus wollte.

      »Ich habe mit Myrthan geredet. Er hätte nichts dagegen, wenn er in dem dritten Bett schläft, welches im Zimmer von mir und Alan steht.«

      Einen Moment lang starrte Daron Alans Onkel an und wurde dann zu seinem Ärger rot. »Du, äh … du meinst«, stammelte er schließlich verlegen, »sie würde sich nicht in ihrer Ehre gekränkt fühlen, wenn … wenn … wir ein Zimmer teilen würden?«

      Lächelnd schüttelte Bran den Kopf. »Nein, das würde sie nicht. Ich glaube eher, sie wäre beleidigt, wenn du sie nicht fragst. Sieh mal, in unserer Welt sieht man diese Sachen, nun ja, etwas lockerer, wenn du weißt, was ich meine.«

      Daron wirkte überrascht. »Also, es gab in Dìonàrah durchaus einige Völker, bei denen Frauen und Männer miteinander gelebt haben, die nicht verheiratet waren. Aber die meisten Frauen heutzutage würden es wohl als unehrenhaft betrachten.«

      »Ceara nicht«, sagte Bran einfach und schlug ihm auf die Schulter. »Überleg dir´s! So eine Gelegenheit habt ihr wohl nicht so schnell wieder.«

      Beinahe die ganze Nacht lang dachte Daron darüber nach. Am nächsten Tag betrachtete er Ceara die ganze Zeit über, die unter seinen Blicken schon ganz nervös würde. Er brauchte jedoch noch einige Tage, bis er sich schließlich traute, sie anzusprechen.

      Die Suche in den Katakomben war erfolglos geblieben, daher mussten sie weiterhin im Felsenreich bleiben. Myrthan verließ das Schloss wie geplant gelegentlich in der Nacht, doch außer einigen Ork-Patrouillen sah er nichts Beunruhigendes. An sich war es eine recht entspannte Zeit für die Gefährten. Zumindest für diejenigen, die nicht in den Katakomben herumkriechen mussten. Es gab gutes Essen, sie hatten nicht viel zu tun und konnten sich ausruhen. Prinz Trian war allen sympathisch. Er kam vorbei, wann immer er es wagen konnte. Er berichtete, was er von Adamath und Krethmor wusste, aber momentan schien es in Huellyn ruhig zu sein.

      An diesem Abend aßen alle gemeinsam. Alan und Fio´rah wollten später in die Katakomben gehen. Myrthan machte sich bereit, sich in den Drachen zu verwandeln und Prinz Trian entschuldigte sich gleich nach dem Abendessen. Daron, Ceara und Bran saßen am Feuer und tranken etwas von dem guten Rotwein, den der Prinz ihnen spendiert hatte. Irgendwann gähnte Bran laut und verkündete, jetzt ins Bett zu gehen. Er zwinkerte Daron zu und verschwand.

      Ceara und Daron saßen nebeneinander und starrten in die Flammen. Vorsichtig legte Daron einen Arm um sie.

      »Bist du auch müde?«, fragte er und seine Stimme war vor Aufregung ein wenig heiser.

      Sie schüttelte den Kopf und lehnte sich zufrieden an ihn. Eine ganze Weile saßen sie eng zusammengekuschelt und schließlich räusperte