sein Los war ihm bestellt.
Und wenn er nachts zum Mond aufsah
und mit den Sternen sprach,
dann hörte er ihr Echo gleich
und folgte ihnen nach.
Engel in der Nacht
Als die Sonne unterging,
bis der letzte Vogel schwieg …
Als die Nacht ihr Lied ansang,
bis finster Dunkelheit erklang …
Als das Licht im Mond ertrank
und wie ein Schiff im Sturm versank,
sah ich voraus ein Sternenlicht
wie es leuchtend durch die Wolken bricht.
Vielleicht warst Du schon aufgewacht?
Ich habe nie darüber nachgedacht …
Doch als das mit dem Stern geschah,
warst Du mir plötzlich ganz, ganz nah.
Ich fühlte nur, ich dachte nicht.
Mein Sinn verlor schnell an Gewicht,
bis ich mir die Augen rieb
und langsam Deinen Namen schrieb.
Mit dieser Nähe wohl vertraut,
habe ich mich ängstlich umgeschaut.
Ob Du es auch wirklich bist, oder eine Schattenlist.
Mein Herz schlug tief im Nachtgesang,
bis ich mich zur Ruhe zwang,
ganz leise Deinen Namen rief
und glücklich wie im Himmel schlief.
Die ganze Zeit schien festzustehen,
dass wir uns einmal wiedersehen.
Dein Bild ist dort tief eingebrannt,
wo vorher kalte Leere stand.
Im Eis der Zeit, von Furcht befreit,
halte ich mich gern für Dich bereit.
Denn Nacht und Nebelmond vergeht,
bis nur Dein Licht noch vor mir steht.
Beobachtung
Der Tisch glättet
Die Oberfläche ab
Spiegelbilder
Sind das Ergebnis
Abdrücke streifen Abdruckstreifen
Doch keiner
Ähnelt dem anderen
Die Alte im Park
Die Stilmittel ihrer Falten
Schärfen die Wunderwarze am Hexenkinn
Und applaudieren dem Alter
Wie die Mohnfelder ihrer Jugend
Die lebensgegerbte Haut aufrollen
Erhaben den Abspann belächelnd
Voller Güte und Weisheit und ausgemachter Demut
Magisch bemittelt nunmehr
Im Herbstlicht vor dem Winter
Wenn Grau gleich ihrem Haar die Natur bedeckt
Kälte die Glieder beschleicht kühl
Bis sich das Ende offenbaren wird
Aber erst wenn
Das letzte Augenleuchten seinen Abschied nahm
Und ihre Ewigkeit
Den Tod belauert
Pflastersteine
Ins Bett der Straße eingelassen
Und kantigbruchschwer anzusehen,
Wie narbenberändert und grauverwittert
Ihre Leiber gegen die Zeit bestehen.
Mit ausgeschlagenen Splitterecken
Blank streifgelichtert im Morgenglanz,
Tragen sie schimmergrau dem Bordstein dann
Ihre traurig schöne Schwermut an.
So wahr es nichts galt anzusehen:
Der Steine Antlitz spricht …
Steinspur einmal unbesehen,
Pflastersteine nicht.
Sinnkrise
Ich sehe mich, begegne mir
Was ich seh, gehört zu mir
Kann kaum erkennen, wer ich bin
Glaube mein Leben ohne Sinn
Trage Fragen vor mir her
Mein Blick erscheint mir seltsam leer
Weiß nicht, wo ich gerade bin
Ich glaube zu leben ohne Sinn
Vielfach müht mich das Bestehen
Morgen werde ich vergehen
Übermorgen wieder leben
Glaube Leben Sinn zu geben
Errate mich im Widersinn
Schaue auf die Dinge hin
Bin nicht glücklich, aber froh:
Ich glaube, im Leben ist das so
Feststellung
Die Jacke
Alt
Unter der Hutablage
Aufgehängt
Darunter die mahagonifarbene Anrichte
Sinnigerweise sie
Platz für Schuhe bereithält
Ich möchte …
Ich möchte in mir ruhen
Mein Herz lebendig wissen
Und nie wieder
Angst haben
Ich möchte aufrecht gehen
In die Tiefe des Raumes sehen
Nach Ansätzen suchen
Und nie wieder fluchen
Ich möchte Bestehen/Vergehen/Bestehen
Von mir aus die ganze Welt umarmen
Niemals mit großen Gefühlen sparen
Und stets die Hoffnung bewahren
Ich möchte ...
Verweht
Still trachtet mein Schattengewand
Nach dem Quell der Erkenntnis
Wo die Macht der Versuchung