Drogen und soziale Praxis - Teil 2: Das Drogenthema und wie es in Berufsfeldern der sozialen Arbeit auftaucht. Gundula Barsch. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Gundula Barsch
Издательство: Автор
Серия:
Жанр произведения: Журналы
Год издания: 0
isbn: 9783957442406
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rel="nofollow" href="#u901b57c9-be73-4809-a434-1e4eeacb840c">4.2.3Problematischer elterlicher Konsum und seine Folgen für die Familienmuster

       4.2.4Zusammenschau: Elterliche Abhängigkeit und Konsequenzen für das Familiensystem

       4.3Familien mit abhängigen Kindern: Grundproblem, Handlungsdruck und Handlungsmöglichkeiten für Soziale Arbeit

       4.3.1Große Kinder große Sorgen – vor allem, wenn es um „Drogen“ geht

       4.3.2Die familiäre Katastrophe: „Mein Kind nimmt Drogen“

       4.3.3Was für ein Unglück, wenn es immer so weitergeht

       4.3.4Zusammenschau

       4.4Nachlesenswert

       5Kinder aus abhängigkeitsbelasteten Familien: Grundproblem, Handlungsdruck und Handlungsmöglichkeiten von Sozialer Arbeit

       5.1Die Auswirkungen elterliche Abhängigkeit auf die Kinder

       5.1.1Punkte besonderer Achtsamkeit in Bezug auf die körperliche Entwicklung

       5.1.2Punkte besonderer Achtsamkeit in Bezug auf die psychische Entwicklung

       5.1.3Punkte besonderer Achtsamkeit in Bezug auf die intellektuelle Entwicklung

       5.1.4Punkte besonderer Achtsamkeit in Bezug auf die soziale und moralische Entwicklung

       5.2Ressourcen und Resilienzen: Empowerment-Modelle und deren Bedeutung für die Arbeit mit Kindern aus abhängigkeitsbelasteten Familien

       5.2.1Resilienzen: Die Art, wie man mit seinen Lebensumständen umgeht

       5.2.2Schutzfaktoren für Kinder aus abhängigkeitsbelasteten Familien

       5.3Ziele der Arbeit mit Kindern aus abhängigkeitsbelasteten Familien

       5.4Zusammenschau

       5.5Nachlesenswert

       6Anlage: K.E.I.M. - Prüfbögen

       Endnoten

       Vorwort

      Wenn in der Ausbildung von Sozialarbeitern und Sozialpädagogen das Thema „Soziale Arbeit zu den Themen Drogen und Abhängigkeit“ auf dem Plan steht, scheiden sich die Geister. Die einen finden es spannend und können sich gut vorstellen, in den Arbeitsfeldern von Drogen- und Suchtkrankenhilfe tätig zu werden. Für die anderen ist dieses Thema wenig fassbar – in Anbetracht der kolportiert wenigen Erfolge, die man in diesem Arbeitsbereich erreichen könne, auch ein unattraktives Tätigkeitsfeld. Deshalb erscheint es zunächst uneinsichtig, sich überhaupt damit auseinandersetzen zu müssen. Vor allem für diejenigen, die glauben, dass sich Drogenproblemlagen auf wenige Arbeitsbereiche beschränken, ist dieses Buch gedacht. Es soll dafür sensibilisieren, dass sich Gebrauch, Missbrauch und abhängiger Konsum psychoaktiver Substanzen nicht von anderen Lebensthemen separieren lassen. Sie erscheinen in unterschiedlichen Facetten und fordern in allen Bereichen Sozialer Arbeit zum Handeln auf. Dabei bedürfen diese Problemlagen nicht unbedingt und sofort einer hochspezialisierten Hilfe – Angebote, die oft nicht nur räumlich, sondern für die Betroffenen auch mental kaum erreichbar sind. Oft kann eine Eskalation verhindert werden, wenn Drogenprobleme couragiert angesprochen und mit einem passenden Handwerkzeug angegangen werden. Auch dafür soll mit diesem Buch ermutigt werden.

      Wenn im Weiteren die Rede auf Akteure kommt, die zu Drogenthemen reagieren können und sollen, wird regelmäßig auf den Begriff „Soziale Arbeit“ zurückgegriffen. Damit ist zweifellos zunächst eine Institution angesprochen: „Das Insgesamt von Einrichtungen und Dienstleistungen, welche über die privaten, individuellen Anstrengungen zur Daseinsvorsorge hinaus ein menschenwürdiges Leben sichern und gegen Risiken und Notlagen im Lebenszyklus und Arbeitsprozess schützen sollen“ (C.W. Müller, zit. in Kreft/Mielenz (1996): Wörterbuch Soziale Arbeit, Beltz, S. 510). Es mutet deshalb sehr unpersönlich an, nicht klar diejenigen zu benennen, die zur Mitwirkung aufgefordert sind. Da sich aber kein einzelnes Arbeitsfeld benennen und auch kein spezielles Grundmuster des Umgangs mit diesen Themen ausweisen lässt, blieb keine andere Wahl, als auf diesen sehr abstrakten Begriff zurückzugreifen – dies aber immer in der Hoffnung, dass sich möglichst alle angesprochen fühlen.

      März 2014

      Gundula Barsch

       1.Alkoholfolgeprobleme: Grundproblem, Handlungsdruck und Handlungsmöglichkeiten von Sozialer Arbeit

       1.1Alkoholfolgeprobleme: Weit verbreitet, aber wenig beachtet

      Folgekrankheiten oft übersehen

      Der Konsum von Alkohol durch Erwachsene wird in öffentlichen Debatten in der Regel mit dem Verweis auf die Gefahr einer Suchtentwicklung problematisiert. Das ist für die meisten Menschen eine deutliche Mahnung. Zwar kann das Phänomen „Alkoholabhängigkeit“ von Nicht-Experten selten sachgerecht beschrieben werden. Die über Presse, Funk und Fernsehen vermittelten Informationen haben aber dafür gesorgt, dass regelmäßiger und sehr starker Alkoholkonsum mit einer furchteinflößenden, außer Kontrolle geratenen Entwicklung in Verbindung gebracht wird, die in extremer physischer, psychischer und sozialer Verelendung endet.

      Übersehen wird dabei allerdings, dass die Entwicklung einer Alkoholabhängigkeit eine relativ seltene, wenn auch sehr leidvolle Konsequenz übermäßigen Alkoholkonsums ist. Weit verbreiteter, allerdings im Bewusstsein der Menschen weniger präsent ist, dass ein regelmäßig zu hoher Alkoholkonsum erhebliche Folgen für die physische und psychische Gesundheit hat. Diese können sich schleichend auch dann einstellen, wenn der Konsum sozial völlig unproblematisch ist und so auch von Außenstehenden beurteilt wird.

       Merkenswert: Das Entstehen von Alkoholfolgekrankheiten ist nicht zwangsweise daran gebunden, dass der Betroffene alkoholabhängig ist. Es kann zwar einerseits davon ausgegangen werden, dass Alkoholabhängige in der Regel auch behandlungsbedürftige Folgekrankheiten entwickelt haben. Andererseits können aber auch Menschen, die keineswegs sozial auffällig Alkohol konsumieren, unter Alkoholfolgekrankheiten leiden, wenn der Alkoholkonsum regelmäßig eine empfohlene Menge übersteigt.

       Folgekrankheiten: Risiko eines regelmäßig zu hohen Alkoholkonsums

      Die gesundheitlichen Risiken eines regelmäßig zu hohen Alkoholkonsums