Mona Checinski
1. Teil
Alle Dinge haben im Rücken das Weibliche und vor sich das Männliche.
Wenn Männliches und Weibliches sich verbinden, erlangen alle Dinge Einklang.
Laotse
Mann oder Frau?
Diese Frage stellt sich immer häufiger je „zivilisierter“ sich eine Gesellschaft zeigt. Da werden Männer durch einen emanzipatorischen Prozess zu verweiblichten Testosteronträgern und Frauen zu männlichen Machthabern. Gut, vielleicht etwas übertrieben dargestellt. Aber den Kern trifft es allemal.
Emanzipation – die Wiedergeburt der Trümmerfrau
Wir leben in einer Männergesellschaft sagen viele Frauen voller Bestürzung. Ich sage: zum Glück! Ich will kein Haus bauen müssen, Autos reparieren, Bäume fällen oder mich in der Politik oder Managerebene rumschlagen müssen. Ich will auch keine Sanitäranlagen reparieren, in unterstädtischen Kanälen für Ordnung sorgen, den Müll weg fahren oder Mechaniker werden. Ich bin kein Mann!
Viele Frauen sehen sich in einer Männerwelt und empfinden genau das als falsch.
Sie sehen das so, weil sie ihr eigenes Frauenbild nicht mehr wahrnehmen, nicht mehr ausfüllen wollen und meistens auch nicht mehr können.
Sie sehen eine Welt, in der Männer „herrschen“, eine Männerwelt also. Was einem unlieb erscheint möchte man weg haben. Aber genau damit wollen Frauen Grenzen überschreiten, ein Land besiedeln, das nicht das ihre ist. Sie haben es schon betreten und schimpfen über das Nochvorhandensein seiner ureigensten Bewohner. Ein typisch männliches Verhalten liebe Frauen. Den ersten Anstoß in diese Richtung gab es bereits zur Jahrhundertwende des vergangenen Jahrtausends. Um 1900 wurden ehemals kinderreichen Familien immer weniger. Die Industrialisierung brachte ein weniger beschwerliches Leben mit sich und stellte dadurch u.a. das Thema Kind als Arbeits- und Überlebensfaktor mehr und mehr in Frage. Zunächst in den Städten, später auch auf dem Land setzten sich zunehmend Zweikindfamilien durch. Die damalige Frauenbewegung forderte dabei vor allem Bürgerrechte wie Wahlfreiheit oder auch das Recht auf Bildung ein. Dabei allerdings wurde die traditionelle Rollenverteilung nicht grundsätzlich in Frage gestellt; noch nicht. Der zweite Weltkrieg setzte dieser Bewegung ein Ende.
Die Auswirkungen derselben begünstigten eine erneute Welle der Frauenbewegung, die durch das Buch Betty Friedans („Weiblichkeitswahn“) starken Aufwind erhielt. In den Studentenunruhen der 60er brachten Frauenrechtlerinnen mit Vehemenz hervor, den Belangen von Frauen würde nicht genügend Beachtung geschenkt. Das war seinerzeit sicher nicht von der Hand zu weisen und hat uns Frauen positive Effekte eingebracht, die noch bis in die heutige Zeit wirken. Allerdings setzten die Kämpferinnen seinerzeit auch die Rollenverteilung in Frage und verteufelten grundsätzlich das Patriarchat. Die Folge: Männer wurden und werden verweiblicht und müssen im Extremfall als Hausmütterchen und Geldverdiener gleichzeitig fungieren. Infolge finden sie sich nur noch schlecht in ihrer ureigensten biologischen Rolle zurecht; Unsicherheit ist die Folge. Frauen wurden im Gegenzug zu männlichen Östrogenträgern und befinden sich nun in der Rolle eines Zwitters: Die großen Scheidungsraten, basierend letztlich auf erwähnter Frauenbewegung, ruinierten in den letzten Jahrzehnten das über Jahrhunderte ja Jahrtausende bewährte Gefüge Familie. Ähnlich einem dritten Weltkrieg, nur ohne Kalaschnikows und Säbel. Wieder gibt es Trümmerfrauen. Trümmerfrauen die vor den selbst gestalteten Trümmern ihrer Ehen und Familien stehen. Wieder stehen Frauen ohne Männer da und müssen sich von Sozialhilfe über Doppelbelastung Kind und Heim mit Überlebenstechniken des Geldverdienens über Wasser halten. Sie müssen seelische Trümmer auf dem eigenen Konto sowie das der Kinder irgendwie justieren, was praktisch nie möglich ist. Ruinen, seelische wohin man sieht. Das ist unser Ergebnis fehlgeleiteten modernen Denkens, das ist wenn Frauen zu Männern werden wollen.
Vor lauter Kampf auf Gleichberechtigung und auf sog. Eigenständigkeit haben sich Frauen selbst aus dem sozialen Netz gedrängt. Steht eine junge Mutter heute, aus welchem Grund auch immer, plötzlich alleine da mit Kind und Kegel, bekommt sie die Macht des Staates zu spüren. Sie wird gezwungen, ihr Kind in fremde Obhut zu geben, um selbst außer Haus arbeiten zu gehen. Ergo selbst die Männerrolle zu übernehmen. Ein tragendes familiäres Netz von Großmüttern, Tanten oder anderen Verwandten, die einer Alleinerziehenden unter die Arme greifen könnten, seelisch, materiell oder ideell ist nicht oder kaum mehr vorhanden. Das haben. Wenn vielleicht auch so nicht gewollt, die Feministinnen der 60er eingeleitet. Der Gender Mainstream, der die Gleichschaltung der Geschlechter mit Vehemenz vorantreibt, möchte Frauen in Arbeit und Kinder in staatlichen Einrichtungen wissen. Klingt hart, ist allerdings bereits grauslicher Alltag unserer Gesellschaft.
Das familiäre Netz ist durch die Verteufelung des Patriarchats fast völlig zerstört worden. Männer wissen nicht mehr wer sie sind und suchen vermehrt nach Bestätigung im Außen. Allzu oft leider bei anderen Frauen. In der fehlgeleiteten Hoffnung, dort das Gegenstück des heimischen Pandons zu finden, nämlich eine Frau. Es wird ihnen auch leicht gemacht, fast verführerisch leicht. Genug Medien, die Frau als Ware anpreisen, Singletreffs und Fremdgeh-communities, freizügige bis pornografische Werbung in TV und Internet, halbnackte Berichterstattungen von und mit Frauen.
Ein begründetes Verantwortungsgefühl gegenüber einer Frau und Partnerin, diese nicht im Stich zu lassen, ist nicht mehr notwendig. Frauen beschreien selbst immer und überall ihre Selbständig- und Eigenständigkeit.
Auch familiäre Bindungen, Verbindungen und somit Verantwortungen sind fast nicht mehr vorhanden. Kein Mann, der eine Frau sitzen lässt, womöglich noch mit Kindern, muss sich darüber zweimal Gedanken machen. Es gibt keine soziale und prüfende Strukturen wie Familie, Dorfgemeinschaft oder Ähnliches, die helfen, Fehlleitungen zu überdenken oder auch schwierig zu machen.
Für Frauen gilt übrigens das Gleiche. Schnell trennt man sich mal von einem Mann, da der nächste schon im Internet oder sonstigen Markt zur Verfügung steht. Die Möglichkeit, Kinder in einen Hort zu geben oder notfalls von Vater Staat diesbezüglich Unterstützung zu bekommen, das Fehlen jeglicher sozialen und familiären Repressalien verführt nur allzu leicht zu schwerwiegenden und meist nicht wieder gutzumachenden Schritten. Lebenslange Narbenschritte – für die Kinder, letztlich für alle Beteiligten und langfristig für unsere Gesellschaft.
Frau quo vadis?
Von anderen Kulturen lernen
Amish, fahrendes Volk, islamische Welt
Wir könnten so viel lernen von anderen Lebensgemeinschaften, von anderen Lebenskulturen. Eins zu eins übernehmen ist sicher nicht angebracht. Aber die Kerninhalte der meisten traditionellen Volksgruppen, teilweise auch Glaubensgemeinschaften sind strukturierend, Werte bewahrend und moralisch genauso aktuell damals wie heute. Beispielsweise bei den Zigeunern. Die einfache Regel wie z.B. das Tragen von langen Röcken erleichtert so einiges – für Frau und Mann. Die sexuellen Reize, die durch die moderne Kleidung unserer Gesellschaft, speziell von Frauen, ausgesandt werden, sind nämlich nicht aufwertend, sondern am Ende nur abwertend. Ich gehe näher auf dieses Thema unter dem Kapitel „Kleider machen Frauen“ ein. Eine Zigeunerin wird auch recht zurückhaltend mit Blicken sein. Lange Blickwechsel zwischen Männlein und Weiblein werden vermieden. Außer natürlich, sie ist noch alleine und hat einen Liebsten auserkoren. Bei uns ist das Durch-die-Gegend-flirten bereits Volkssport geworden. Wie wir wissen, für viele Beziehungen mittlerweile nicht ohne negative Folgen.
Eine Zigeunerin wird in einer gemischten Runde weder von ihren Monatsblutungen noch von ihren Männergeschichten erzählen, was unsere Frauen ohne