Raucher glauben weiter an Genuss & Vorteil
„Hm, na gut, also ich rauche, um diese Andockstellen zu besetzen und mich wieder normal zu fühlen. Aber für einen kurzen Moment fühle ich mich bestimmt besser als ein Nichtraucher.“ Genau. Das ist der zentrale Punkt! Viele Raucher verstehen instinktiv sofort, wie Nikotin das Belohnungszentrum verändert und wie man mit Nikotin die Entzugserscheinungen systematisch wegraucht. Trotzdem glauben sie felsenfest, ohne Nikotin auf etwas zu verzichten. Deswegen können sie nicht aufhören. Raucher glauben fest an die Vorteile, dass Rauchen in bestimmten Situationen beruhigt, den Stress lindert, konzentrierter macht und daran, dass man für kurze Zeit nicht nur das Normalniveau des Nichtrauchers erreicht, sondern darüber liegt. Dieser wichtigsten aller Fragen gehen wir später noch genau nach: Ob Rauchen ein Genussgewinn ist oder ein Nachteil für Ihr Lebensgefühl.
Kurzinfo für Schwangere: Nikotin in der Schwangerschaft
Die vermehrten Andockstellen findet man auch bei Kindern von Müttern, die in der Schwangerschaft geraucht haben. Das Ungeborene raucht immer mit. Es ist also kein Zufall, dass Säuglinge von rauchenden Müttern nach der Geburt häufiger unruhig und verhaltensauffällig sind als die Kinder nichtrauchender Mütter und nach der Geburt erst einmal Entzugserscheinungen haben.
Stellen Sie sich vor, wie sich die Gehirnzellen ihres Ungeborenen Tag für Tag aufbauen, entwickeln, teilen und vermehren. Das unglaubliche Wunder des entstehenden Lebens, der sich aufbauenden Zellen, kann durch Nikotin gestört werden. Nikotin kann zu den falschen Zeitpunkten der Entwicklung des Gehirns Nervenbotenstoffe stimulieren, welche die Zellvermehrung und das Wachstum hemmen. So kann man im Tierexperiment, wenn Nikotin zugeführt wird, nachweisen, wie bestimmte Hirnregionen weniger Nervenzellen haben.[23] Außerdem kommt es zu nachhaltigen Veränderungen an den Andockstellen im Belohnungszentrum des Gehirns, die Sie ja schon von Ihrer eigenen Nikotinsucht kennen, nur dass diese Veränderungen viel nachhaltiger sind, wenn sie während des Aufbaus des Gehirns passieren. Kinder von Müttern, die in der Schwangerschaft geraucht haben, sind später häufiger verhaltensauffällig, haben häufiger ADHS (Aufmerksamkeits- und Hyperaktivitätsstörung) und vermehrt Stimmungsschwankungen und Depressionen.[24] [25] [26] Viel zu wenige Schwangere wissen, wie stark das Rauchen in der Schwangerschaft die spätere Psyche und das Belohnungszentrum des Kindes prägt.
Fazit
Nikotin dockt an die Andockstellen im Belohnungsteil des Gehirns an. Durch das viele Nikotin stumpfen diese aber ab und die Anzahl der Andockstellen verdoppelt sich.
So können körpereigene Stoffe nicht mehr alle Andockstellen besetzen, um genügend Glücksbotenstoffe zu stimulieren.
Dadurch müssen Sie immer weiterrauchen, um sich normal und zufrieden zu fühlen.
Sie rauchen einen durch Nikotin verursachten Botenstoffmangel weg, der Unruhe und Unzufriedenheit schafft, empfinden dies aber als Genuss und Gewinn.
Je niedriger der Nikotinspiegel ist, desto mehr wird das Rauchen als subjektive „Verbesserung“ genossen.
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