Das Buch
Dieses bisher nicht öffentlich zugängliche Werk aus dem Tamil ist von Ramana Maharshi als Lektüre empfohlen worden. „Alles ist Eins“ stammt vermutlich aus dem 19. Jahrhundert und enthält Richtlinien, wie der wahre Zustand des Menschen, das „Glücklichsein“, erreicht werden kann.
„Deine wahre Natur ist es, glücklich zu sein; es ist daher nicht falsch, nach diesem Zustand zu streben. Falsch ist nur, das Glück außen zu suchen, denn es ist innen!“ Sri Ramana Marharshi
Der Autor
Über den Autor ist nichts bekannt.
Vaiyai R. Subramaniam
ALLES IST EINS
(Ellam Ondre)
Inhaltsverzeichnis
Umschlag
Ramana Maharshi
Der Weise vom Berge Arunachala
Anmerkung zur Übersetzung
Ramana Maharshi, der große Weise vom Berge Arunachala in Südindien lehrte vor allem die stille innere Suche nach dem Absoluten - dem ‘Selbst’ - und dies meist schweigend. Er empfahl aber auch das Studium von Schriften - vor allem aus der Advaita1-Tradition Südindiens - schrieb und übersetzte selbst und regte immer wieder zum Abschreiben und übersetzen an, denn, so der Maharshi: „Abschreiben ist wie 10 mal Lesen” und „übersetzen ist wie 10 mal Abschreiben”. Beides war übrigens zu Zeiten des Maharshi und in Anbetracht der zahlreichen indischen Sprachen auch von durchaus praktischem Nutzen.
Auch wir haben uns - am Fuße des Arunachala - einer derartigen Übung unterzogen und hierfür einen Text ausgewählt, den der Maharshi seinem langjährigen Anhänger und Ashrammitarbeiter Annamailai Swami mit folgenden Worten eindrücklich empfahl: „Wenn du Moksha2 erreichen willst, dann schreibe ‘Ellam Ondre’ ab, studiere es sorgfältig und befolge die darin gegebenen Unterweisungen.”
Leider ist es uns nicht gelungen, etwas über den Autor dieses vermutlich im 19. Jahrhundert in Tamil verfassten Werkes herauszufinden. Unsere Recherchen ergaben lediglich folgendes:
Shri T.N. Venkataraman, Neffe von Ramana Maharshi und ehemaliger Ashrampräsident, erzählt: „Im Jahre 1936 - ich lebte damals aus beruflichen Gründen im Süden Tamil Nadus - las ich in einer Zeitschrift eine Rezension über ‘Ellam Ondre’, in der erwähnt wurde, dass Bhagavan3 dieses Werk sehr schätze. Ich teilte ihm daraufhin mein Interesse am Studium des Textes mit. Als nun die einzelnen Kapitel nach und nach in der Zeitschrift erschienen, schnitt Bhagavan sie jeweils sorgfältig aus und schickte sie mir zu. Später schickte er mir das ganze Büchlein.”
Im Januar 1950 verteilte eine Gruppe von Besuchern aus Sri Lanka zum 71. Geburtstag von Ramana Maharshi kostenlos eine englische Übersetzung von ‘Ellam Ondre’, die in Gegenwart des Maharshi (vielleicht auf seine Anregung hin und vermutlich mit seiner Unterstützung) angefertigt worden war. Hierbei wurde am Anfang und am Ende des Textes je ein Zitat des Meisters hinzugefügt.
Diese englische Übersetzung diente uns als Grundlage für unsere Arbeit. Unklarheiten diskutierten wir mit einer Tamilin. Geringfügige Änderungen ergaben sich nachträglich durch eine 1999 vom Sri Ramanasramam in Tiruvannamalai/Südindien herausgegebene überarbeitete englische Fassung.
Das Tamil-Wort ‘manam’, Sanskrit ‘manas’, Englisch ‘mind’ übersetzten wir, wie meist üblich, mit ‘Geist’. Gemeint sind Denken, Fühlen, Wahrnehmen, Wollen.....; lediglich im Schlusszitat hat das Wort ‘Geist’ seine spirituelle Bedeutung.
Die Tamil-Literatur kennt zahlreiche Stilmittel.
In ‘Ellam Ondre’ endet jeder Abschnitt innerhalb eines Kapitels mit demselben Wort: der Kapitelüberschrift. Wir fanden es der Mühe wert, diese Stilform in die deutsche Fassung zu übernehmen. Die daher bisweilen etwas ungewöhnliche Satzstellung möge dazu anregen, inne zu halten und den jeweiligen Abschnitt zu überdenken.
Om Namo Bhagavate Sri Ramanaya
Die Übersetzerinnen
Vom Glücklichsein
„Glücklich sein zu wollen und dabei das Selbst mit dem Körper zu identifizieren, ist wie der Versuch, den Fluss auf dem Rücken eines Krokodils zu überqueren. Wenn das Ego aufsteigt, trennt sich der Geist von seiner Quelle, dem Selbst, und wird rastlos wie ein in die Luft geworfener Stein oder das Wasser eines Flusses. Erst wenn der Stein oder der Fluss ihren jeweiligen Ursprungsort, nämlich den Boden oder den Ozean wieder erreicht haben, kommen sie zur Ruhe. Ebenso ist es mit dem Geist - er kann erst ruhen und glücklich sein, wenn er zu seiner Quelle zurückgekehrt ist und in ihr verbleibt. So wie es gewiss ist, dass der Stein und der Fluss zu ihrem Ausgangsort zurückkehren, so wird auch zwangsläufig früher oder später der Geist zu seiner Quelle heimkehren“.
„Deine wahre Natur ist es, glücklich zu sein; es ist daher nicht falsch, nach diesem Zustand zu streben. Falsch ist nur, das Glück außen zu suchen, denn es ist innen!“
Sri Ramana Marharshi
Vorwort
So wie alle Lebewesen so wollen auch die Menschen glücklich sein und Elend vermeiden. Dies gilt für die meisten Menschen, aber die höher entwickelten unter ihnen sind auf rechte Lebensführung ausgerichtet und nehmen geduldig hin, was auch immer ihnen daraus erwächst, sei es gut oder schlecht. Der Umgang mit