Shri Babaji verließ seinen Körper am Valentinstag, dem 14. Februar 1984. Zu Anfang seiner Wirkungszeit hatte er einigen wenigen Schülern gesagt, dass er seinen Körper im Jahre 1984 aufgeben würde. Ehe er erschien, hatte er zu Mahendra Baba gesagt, dass er kommen würde, um der Menschheit eine Botschaft zu geben. Er kam, lebte seine Botschaft, sprach sie in Worten aus und ließ sie verkünden. Er ging, als er diese Aufgabe beendet hatte. "Seine Worte und sein Handeln sind eins." (C.P.N. Singh, Gouverneur von Uttar Pradesh).
Heute führt Shri Babaji sein Werk weiter, nicht nur in der unsichtbaren Welt, in den Herzen und im Geist der Menschen, sondern auch auf physischer Ebene in Gestalt und durch die unendliche Liebe von Shri Muniraji Maharaj, den er selbst, als er noch in menschlicher Gestalt war, als gleichermaßen spirituellen Führer bezeichnete und als Anlaufpunkt vor allem für Westliche, indem er ihn lehrte und verehren ließ wie eine göttliche Inkarnation. Einmal, als er die Tatsache kommentierte, dass Shri Muniraji eingeladen war, an einer spirituellen Konferenz in österreich teilzunehmen, an der auch der Dalai Lama teilnehmen würde, sagte Shri Babaji: "Muniraji kann teilnehmen. Der Dalai Lama ist nicht bedeutender als Muniraji. Muniraji ist die Inkarnation von Guru Dattatreya2." Er ist ein Yogi und steht geistig sehr, sehr hoch. Verbreitet diese Botschaft unter den Menschen, wo auch immer. Bald wird sich hier ein Weltmeeting bilden. Das Datum steht noch nicht fest, aber es kommt bald."
Vorwort der Autorin
Ich habe sehr gezögert, bevor ich mich entschloss, dieses Buch zu schreiben, denn es ist sehr schwer, etwas von Babaji in Worten mitzuteilen. Sein Wesen ist subtil, geheimnisvoll und lässt sich nur erfassen, wenn man sich an eine andere Dimension der Wirklichkeit hält, an die Magie des Herzens.
Seine Lehre drückte er oft in Gesten, einem Lächeln, in einer scheinbar unbedeutenden Situation aus. Das, was mich am meisten berührte, als ich ihm begegnete, war seine große Ruhe und seine Kraft, sich durch diese Ruhe zu offenbaren. Babaji ist die Gegenwart, die Existenz dessen, was wir so mühevoll versuchen zu erreichen: die Mystik einer anderen Bewusstseinsstufe.
Seine unglaubliche Liebe ist das, was eine Brücke schlägt zwischen uns und der Wahrheit, zwischen dem Menschlichen und dem Göttlichen. Sein physischer Körper war die Vermählung zwischen dem Himmel und der Erde. Viele sind von seinem Ruf erreicht und für immer berührt worden und ihr Leben konnte nie wieder so sein wie früher.
Das erste Wort, das er sagte, als ich ihn traf, war: "Gott", eine Silbe, die er mit einem Stein in die Erde ritzte. Wenig später hat er ergänzt: "Gott ist Liebe".
Von da an erwachte meine Suche dahingehend, die Bedeutung dieser beiden einfachen Worte zu verwirklichen. Dieses Tagebuch will einfach nur das Zeugnis einer direkt gelebten, persönlichen Erfahrung sein, die dazu dienen kann, dass einiges seiner Botschaft weitergetragen wird.
Gora Devi
Babaji- Haidakhan 1970
Reise nach Indien
Mailand, 5. März 1972. Heute reise ich nach Indien ab und ich bin wirklich aufgeregt. Ich habe die Entscheidung spontan getroffen, als ich erfuhr, dass Piero und Claudio aufbrechen, und dass auch Gianni dort hin will, um Stoffe einzukaufen.
Einige Abende zuvor saßen wir in meinem Zimmer in der Kommune zusammen: Angelo, Tiziana, Serena, Gianni, Zizi und Marco. Die Musik, das große Bett und die gelbe Zeltplane im Mittelpunkt. Angelo fing an, seine ersten erotischen Annäherungen zu machen. Plötzlich hielt ich es für angebracht, ihm bei diesem alten theatralischen Spektakel zu assistieren, zu oft schon wiederholt, wie eine enge Sackgasse, wie eine der bekannten, dunklen Ecken von Brera am Abend, das sich schließlich abnutzt und langweilt. Da ist keine Wahrheit, keine echte Liebe. Der Versuch, durch wiederholten physischen Kontakt mit der Beteiligung von Freunden Zuneigung zu finden, ist pathetisch und ermüdend. Selbst die endlosen Joints tragen meine Gedanken nirgendwo hin, es nebelt sie ein und das war's. Ich habe keinen Frieden. Ich wünsche mir einen Platz, an dem ich allein sein kann, lernen, mich einschließen, um in mich zu gehen. Auch meine Arbeit mit den Kindern kann in dieser Situation nicht funktionieren, ich bin zu verwirrt, zu unruhig, gar nicht reif für eine solche Arbeit.
In Pieros Augen ist ein besonderes Leuchten, und ich spüre, dass ich ihm folgen muss. Piero und Claudio haben mir neulich Fotos von Nepal und von ihren tibetischen Meistern gezeigt. Bilder einer magischen und mystischen Dimension, antik, "déja vu"`. Und so bin ich gestern Abend von Zuhause weggegangen, um mit Gianni zusammen in einer Dachstube zu schlafen, um Abstand zu gewinnen und zu entscheiden. Wie zwei unschuldige Kinder haben wir Arm in Arm geschlafen, und am nächsten Morgen ging ich das Ticket kaufen, den letzten Platz, der übrig war. Heute Abend nehmen wir den Zug nach London, und von dort aus werden wir direkt nach Indien fliegen.
Hilfe! Wer weiß, was mir geschehen wird, man könnte meinen, ich wäre verrückt geworden. Mitten im Jahr gebe ich die Arbeit auf, meine Geschichte mit Angelo, die Kommune und alle Freunde. Ich habe wenig Geld und keine Rückfahrkarte. Aber ich fühle, dass ich genau so abfahren muss, ohne Gepäck, befreit von allem. Ich habe nur meine große Strohtasche und das afghanische Kleid, das mir Gianni geschenkt hat.
"Barfuß in Indien" ist der Titel des Buches, das Gian Paolo mir geschenkt hat. Ich spüre, dass ich mich in dieses Abenteuer stürzen muss, unter allen Umständen, spüre, dass ich den Mut aufbringen muss, mich auf den Weg zu machen, selbst wenn es mich erschreckt. Ich fühle, dass es am anderen Ufer des Flusses, den es zu überqueren gilt, eine Antwort auf den Sinn des Lebens gibt. Und warum anders leben? Ohne Wahrheit? Nichts hat mehr Sinn.
Ich habe das Gefühl, gerufen zu werden von einer Stimme aus der Tiefe und von einer großen magischen Kraft. Die Reise hat schon vor einigen Monaten begonnen, mit der ersten Erfahrung mit LSD auf Formentera. Oder vielleicht mit der noch subtileren Art bei der letztjährigen Reise mit Giuliano in Marokko, als wir am Strand saßen und Perlen aufreihten und die Möwen über dem Meer beobachteten.
Ihr Flug erinnerte mich an eine vergessene und unbekannte Freiheit. Auch jetzt erlebe ich die gleiche Empfindung, die einer Überraschung, unendlicher Freiheit, den Mut eines Sprungs in die Leere und Mystik, um ihn zu ergründen, abzugrenzen und aufzulösen.
Im letzten Sommer auf Formentera, während einer Erfahrung mit dem LSD, hatte ich plötzlich eine Vision von vielen vergangenen Leben und der Wahrnehmung eines einzigen, universalen Bewusstseins. Ich sah ein großes Licht in sieben perfekten Farben und sah, wie meine Seele meinen Körper verließ, im Raum versank und von dort aus sah ich die Flut vieler Leben, die ich schon gelebt hatte, bis zu der Erkenntnis, schon fast alles gewesen zu sein. Eine Stimme rief mich unmissverständlich, alles zurückzulassen und nach Indien aufzubrechen, für ein neues Abenteuer des Bewusstseins. Die Reise hat also dort begonnen und wurde in diesen Wochen in Mailand fortgeführt. Die innere Reise auf der Suche nach einer echten Antwort. Auf der Suche nach einem Meister.
Mailand, 5. März 1972. Heute breche ich nach Indien auf und es erschreckt mich...
Mutter