Das Wort nachhaltig mag Alfred Platow nicht mehr in den Mund nehmen. Es sei zu beliebig geworden und werde politisch instrumentalisiert, sagt der Vorstandschef der Ökoworld AG. Der „Erfinder“ des ersten grünen Aktienfonds Ökovision mag es lieber konkret. „Wir sind eine ethisch-ökologische Kapitalanlagegesellschaft“, betont er. Die Idee laute, „in eine lebensfreundliche Zukunft für unsere Kinder zu investieren.“ Das macht der gebürtige Düsseldorfer seit 1996, dem Startjahr von Ökovision.
Zuvor war Platow in der Umwelt- und Friedensbewegung aktiv, der „Ökospinnerecke“. Der Protest gegen bestehende Verhältnisse reichte ihm nicht. Er wollte die Welt über die Finanzwirtschaft verbessern. Schließlich entstand der Wunsch, einen eigenen Aktienfonds aufzulegen. Ökovision sollte er heißen, was die Aufsichtsbehörden aufgrund der als unzulässig erachteten Vorsilbe Öko ablehnten. In Luxemburg kannten die Behörden diesen Vorbehalt nicht. So konnte Ökovision dort 1996 an den Start gehen. Mehr als eine Milliarde Euro hat der Klassiker unter den grünen Fonds seither bei Anlegern sammeln können.
Nachhaltig anlegen verändert die Welt
Die Idee ist prima: Finanzströme werden weltweit so umgeleitet, dass nachhaltiges Wirtschaften gefördert und schädliches geächtet wird. Diese Rechnung geht tatsächlich auf.
Die sozialen Herausforderungen sind ebenfalls gewaltig. Die Ungleichheit nimmt weltweit zu. Zugleich wollen viele Menschen in den Industrienationen nicht mehr hinnehmen, dass ihr Konsum anderswo zu Lasten der arbeitenden Menschen und der Umwelt geht. Ihre Ansprüche an die Ethik der Konzerne steigt. Es wird zu einem unternehmerischen Risiko, den diesbezüglichen Wertewandel zu ignorieren.
Beide Entwicklungen deuten schon an, dass es handfeste Gründe für eine nachhaltigere Wirtschaft gibt. Doch leider stoßen sie nicht überall auf offene Ohren. Genau hier kommt die Finanzwelt ins Spiel, im Großen wie im Kleinen. Großinvestoren wie Pensionsfonds, Versicherungen oder Fondsgesellschaften können mit ihren Anlagen Kapital dorthin steuern , wo Nachhaltigkeit praktiziert wird. Auch der Staat spielt hier eine Rolle. Kleinanleger wiederum haben mit der Auswahl ihrer Anlagen die Möglichkeit, auf die Verwendung Einfluss zu nehmen, indem sie auf ethisch-ökologische Angebote setzen. Damit stoßen beide einen Prozess an, der auf vielen Ebenen Veränderungen bewirkt. Es ist keine Revolution, vielmehr eine aus Vernunft resultierende Fortentwicklung.
Die Wirtschaft wird grüner und sozialer
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