Seewölfe - Piraten der Weltmeere 530. Fred McMason. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Fred McMason
Издательство: Bookwire
Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783954399383
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er lichte Augenblicke, das glaubte er jedenfalls, und dann sah er Joop van Laak überdeutlich im Boot sitzen.

      Sie unterhielten sich im Flüsterton miteinander, doch dann verschwand Joop ganz plötzlich, und er war allein in der kleinen Jolle.

      Meist kehrte Joop dann erst am späten Abend zurück, wenn die Sonne dicht über der Kimm stand und die entsetzliche Hitze nicht mehr so gewaltig war.

      Auf und ab, immer und ewig. Es würde nie enden, so wie diese riesige Wüste aus salzigem Wasser nie enden würde.

      Traum und Wirklichkeit vermischten sich unentwirrbar. Sein Geist löste sich immer mehr aus dieser höllischen Welt und drang in friedliche und paradiesische Sphären vor.

      Manchmal schlief er ein, und wenn er dann wieder erwachte, bestand die Welt nur aus einem gewaltigen Feuerstrahl, der alles mit lodernden Flammen versengte.

      Einmal saß er im Heck der Jolle, dann wieder fand er sich zwischen den Duchten wieder und wunderte sich darüber. Auch sein Kamerad wechselte öfter den Platz, aber meist verschwand er ganz.

      Lächelnd griff er zu dem Wasserfäßchen und dem Holzbecher und wollte trinken. Doch zu seinem Erstaunen war das Faß leer, und der Holzbecher hatte Risse.

      „Vive le geuse!“ rief er laut.

      Natürlich würden sie überleben, gar keine Frage. Sie mußten bald auf Land stoßen, es konnte nicht mehr weit entfernt sein.

      Mit zitternden Händen schenkte er sich den Becher voll. Er sah das Wasser aus dem Fäßchen rinnen und spürte das belebende Naß schon auf seiner Zunge.

      Ein Krächzen kam von seinen Lippen. Wie durch Zauberei war das Wasser plötzlich verschwunden, die kleine Quelle versiegt.

      Das war jedesmal der Moment, da ihm schmerzhaft bewußt wurde, daß alles zu Ende war. Sie hatten verloren, die Flucht war umsonst und vergeblich gewesen.

      Rijk de Rijkers spürte wieder diesen entsetzlichen Schmerz, der in seinen Eingeweiden bohrte, brannte und fraß, der das Atmen zur Qual werden ließ und seinen Blick trübte.

      Er starrte auf das Segel. Vormals hatte es sich im Wind gebläht. Jetzt hingen nur noch ein paar Fetzen dort, seit der Sturm sie heimgesucht hatte. Mit dem Sturm waren auch die Riemen über Bord gegangen.

      Sein Zeitgefühl war verlorengegangen. Er war nicht in der Lage, zwischen Morgen, Mittag oder Abend zu unterscheiden. Manchmal merkte er auch nicht, wenn die Dunkelheit anbrach. Dann lag er nur noch völlig apathisch in dem Boot und versuchte, die Erinnerung heraufzubeschwören. Doch selbst diese Erinnerung verlor sich meist in wallendem Nebel.

      Tage später sah er ein Schiff mit geblähten hellen Segeln. Aber da war er so geschwächt, daß er kaum noch den Arm heben konnte. Er war nicht in der Lage, sich überhaupt zu bewegen.

      Das Schiff verschwand wieder und löste sich vor seinen verschleierten Blicken in Nichts auf.

      Er sah jetzt immer öfter Schiffe mit fröhlich winkenden Leuten an Bord, aber alle segelten sie an ihm vorbei. Sie riefen, lachten und winkten ihm zwar zu, aber als sie fast auf gleicher Höhe mit der Jolle waren, erlosch ihr Interesse, und das Schiff verschwand in einer dunstigen Wolke aus Nebel.

      Er rief und brüllte, sprang auf und tanzte wie besessen in dem Boot, doch niemand beachtete ihn.

      Von da an wußte er, daß er verrückt wurde und seinen Geist nicht mehr unter Kontrolle hatte. Anfangs wehrte er sich verbissen dagegen, dann gab er nach und wurde apathisch. Alles war unwichtig geworden. Er war dazu verdammt, auf ewig mit dem Boot im Meer herumzutreiben wie der unselige Ahasverus, der ewige Wanderer zwischen den Welten, der ebenfalls keinen Frieden mehr finden konnte.

      Von jetzt an hörte er Joop van Laak pausenlos reden. Seine Stimme klang überdeutlich in seinen Ohren, und er gab auch Antwort, oder sie debattierten einfach miteinander. Manchmal riefen sie sich auch lautstark ihren Kampfruf zu und versicherten sich gegenseitig, daß nichts sie umbringen könne.

      Nach weiteren Tagen der Qual tauchte erneut ein Schiff auf. Es war in eine riesige Wolke gehüllt und schwebte dicht über dem Wasser.

      „Siehst du das Schiff?“ fragte Rijk de Rijkers.

      „Natürlich sehe ich es. Es hält genau auf uns zu.“

      Joop stand vorn am Bug und winkte.

      „Unsere Brüder, die Geusen, kommen!“ rief er. „Vive le geuse, sie sind endlich da!“

      Das stolze Geusenschiff mit den unbeugsamen Männern hielt auch weiterhin auf sie zu.

      Rijk wollte etwas sagen, doch Joop war nicht mehr da. Er war von einem Augenblick zum anderen verschwunden.

      Der Blick des Zurückgebliebenen verschleierte sich. Er sah das Schiff sich weiter nähern und war wie gelähmt. Es wurde größer und immer größer, bis es den ganzen Horizont ausfüllte.

      „Hier bin ich“, flüsterte er mit zuckenden Lippen. „Hier bin ich, ganz in eurer Nähe, Brüder.“

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