Seewölfe - Piraten der Weltmeere 357. Frank Moorfield. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Frank Moorfield
Издательство: Bookwire
Серия: Seewölfe - Piraten der Weltmeere
Жанр произведения: Языкознание
Год издания: 0
isbn: 9783954397549
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giftete Donegal. „Nicht einmal ich habe es bisher angefaßt!“

      „Das war gewiß ein Fehler von dir“, entgegnete der Kutscher und griff zu. Ein kurzer Ruck, und er hielt das Grünzeug in der Hand. „Das kommt nämlich heute mittag in die Suppe!“

      Old Donegal blickte entsetzt auf die Hand des Kutschers. In seinen Augen hatte der blonde, etwas schmalbrüstige Mann soeben einen furchtbaren Frevel begangen.

      „In die Suppe?“ wiederholte er mit heiserer Stimme. Dann klappte seine Kinnlade nach unten.

      „Natürlich“, sagte der Kutscher ungerührt, „denn da gehört es nämlich hin. Schließlich handelt es sich um das Gewürzkraut, das ich in der Kombüse in frisches Wasser gestellt hatte.“

      „Suppenkraut! Unmöglich!“ Donegal wurde blaß. „Und wie soll das aus meinem Holzbein gewachsen sein, ohne daß überirdische Mächte die Hand im Spiele hatten?“

      „Du solltest dich nicht fragen, wie das Suppenkraut aus deinem Holzbein heraus – sondern wie es hineingekommen ist, Mister O’Flynn. Wie es aussieht, bist du ganz schön geleimt worden, und zwar auf eine höchst irdische Weise. Wenn du genau hinsiehst, bemerkst du ein winziges Löchlein im Holz. Entweder hat das ein Holzwurm hineingefressen, oder aber ein menschliches Wesen hat es heimlich, still und leise hineingebohrt, um dann dein Holzbein entsprechend zu schmücken. Schau her, am Stengel des Grünzeugs klebt noch getrockneter Leim.“

      Für einen Moment herrschte Totenstille. Aber nur für einen Moment. Dann setzte brüllendes Gelächter ein.

      Der alte O’Flynn starrte noch immer ungläubig und entsetzt auf sein Holzbein. Dort war tatsächlich ein kleines Löchlein zu sehen, und es schien verdammt sauber hineingebohrt worden zu sein.

      Die einzigen, die sich nicht am allgemeinen Gelächter beteiligten, waren die Zwillinge. Die beiden Bürschchen hatten vielmehr unschuldsvolle Mienen aufgesetzt und stellten plötzlich fest, daß eine Unmenge von Geschirr auf das Wegräumen wartete.

      Old Donegals Augen richteten sich zornsprühend auf Ferris Tucker.

      „Du bist der einzige, der hier Bohrer hat!“

      „Na und?“ rief der Schiffszimmermann lachend. „Meinst du, ich hätte nachts nichts anderes zu tun, als Löcher in dein Holzbein zu bohren? Im übrigen ist die Zimmermannslast jedem zugänglich, wie du weißt.“

      Da wanderten Donegals Blicke weiter und blieben auf Philip und Hasard junior haften, die gerade mit Töpfen, Schüsseln und Pfannen in der Kombüse verschwanden. Ein schlimmer Verdacht keimte in ihm auf, so daß er mit einer heftigen Bewegung nach seiner Krücke griff und sich von der Taurolle hochstemmte.

      Doch da tönte mitten in das Gelächter hinein ein Ruf Bills aus dem Großmars: „Deck! Backbord voraus treibendes Boot!“

      Augenblicklich kehrte Stille ein.

      Nicht, daß ein treibendes Boot etwas Besonderes für die Arwenacks gewesen wäre, o nein, aber sie waren erfahren genug, um zu wissen, daß eine solche Begegnung vielerlei Ursachen und Bedeutungen haben konnte. Sie hatten längst gelernt, daß Vorsicht „die Mutter der Weisheit“ war, deshalb untersuchten sie seltsame Ereignisse stets sachlich und gründlich. Über Donegals blühendes Holzbein konnten sie sich später noch genug amüsieren, denn schon jetzt stand fest, daß der abergläubische Alte in der nächsten Zeit einiges über sich ergehen lassen mußte.

      Philip Hasard Killigrew, der in das Gelächter mit eingestimmt hatte, zeigte Bill durch eine entsprechende Geste „Verstanden!“ und setzte dann sein Spektiv ans Auge. Schon bald konnte er vom Achterdeck aus den dunklen Punkt ebenfalls als treibendes Boot erkennen. Da die „Isabella“ platt vor dem Wind segelte, näherten sie sich dem Objekt ziemlich rasch.

      Edwin Carberry blickte ungeduldig zum Ausguck hinauf.

      „Was ist los da oben?“ rief er mit Donnerstimme. „Bist du eingeschlafen, oder hast du Nebel vor den Klüsen, was, wie? Ich möchte wissen, was mit dem verdammten Boot ist? Ist es bemannt?“

      „Ich weiß nicht“, rief Bill etwas zögernd zurück. „Es sieht so aus, als sei es beladen!“

      „Beladen?“ Der Profos kratzte sich bedächtig am Hinterkopf. „Was hat denn das schon wieder zu bedeuten?“

      Auch der Seewolf drehte an der Optik seines Kiekers herum. Kurze Zeit später stand fest, daß das Boot tatsächlich nicht leer war. Die „Ladung“ jedoch, die Bill glaubte, gesehen zu haben, bestand aus zwei reglosen und zerlumpten Gestalten, die wie tot über den Duchten lagen.

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