Als Stille eingekehrt war, öffneten Pedro de Andalucia und Francisco Perez nahezu gleichzeitig die Augen. Beide sahen sich staunend an. Das Geschützrohr lag zwischen ihnen, aus der Lafette gehoben wie ein Spielzeug. Sie selbst waren bis zum Oberkörper in Gesteinsschutt und Mörtel begraben.
Und sie sahen, welches höllische Glück sie gehabt hatten. Denn die großen Brocken aus den Quadersteinen waren bis zur anderen Seite der Geschützstellung geflogen. Als sie das zornrote Gesicht des Hafenkommandanten sahen, verstanden sie die Welt nicht mehr.
Don Armando de Zarzuela war ein nur mittelgroßer Mann, der jedoch durch seine überaus breiten Schultern und seinen wuchtigen Körperbau beeindruckte. Sein Oberlippenbart bildete eine im Zorn verkrümmte Linie.
Er trug ein Barett aus schwarzem Samt, ein ebenfalls schwarzes Wams, Kürbishosen und Stulpenstiefel, die bis über die Knie reichten. Sein kantiges Kinn schob sich ruckartig ein Stück vor, als er die beiden Soldaten anschrie.
„Was geht hier vor, verdammt noch mal?“
Perez und de Andalucia konnten ihn nur anstarren und brachten kein Wort heraus.
„Wie, zum Teufel, ist es möglich“, brüllte de Zarzuela, „daß eure Geschützstellung als einzige getroffen wird? Irgendwas geht da nicht mit rechten Dingen zu!“
Bei so viel mangelnder Logik konnte sich Pedro de Andalucia eine bissige Bemerkung nicht verkneifen. „Wahrscheinlich, Señor Comandante, haben wir die Stellung in die Hand genommen und sind damit in die Schußlinie gelaufen.“
Don Armando de Zarzuelas Kinn sackte nach unten. Nun war die Sprachlosigkeit auf seiner Seite. Ruckartig wandte er sich ab und stapfte davon.
„Da habt ihr aber Glück gehabt“, sagte der Wachhabende grinsend. „Du in doppelter Hinsicht, de Andalucia. Er hätte dich für deine Frechheit in den Kerker stecken können.“
„Und wie bewertet man diesen Unsinn, den er als ausgewachsener Hafenkommandant von sich gegeben hat?“
Der Wachhabende grinste nur weiter. „Seid jedenfalls beide froh, daß ihr von dem Treffer nichts abgekriegt habt.“
„Warte ab, bis wir ausgegraben werden“, entgegnete der Andalusier. „Vielleicht sind wir Soldaten ohne Unterleib geworden.“
Francisco sah ihn erschrocken von der Seite an. „Mein Gott, Pedro, mit so etwas macht man doch keine Witze!“
Auch dem Wachhabenden war das Grinsen vergangen.
Pedro de Andalucia zuckte nur mit den Schultern. „Wenn sich ein Hafenkommandant im Ton vergreift, kann ich mir das als einfacher Soldat schon lange erlauben.“
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