Bloß zogen die anderen, denen ihre beruflichen Verpflichtungen wichtiger waren als das lustige Hobby, nicht recht mit, und so nahm er, nach einigen Gigs mit der Jazz-Blues-Sessionband The Hickies, im Dezember 1964 das Angebot der sechs- bis achtköpfigen Soultruppe Wainwright’s Gentlemen an, die ihn schon eine Weile angebaggert und einen Plattenvertrag zumindest vage in Aussicht hatten. „Sie hatten ein besseres Management als die Javelins, waren aber nicht so gut“, meint Gillan. Dafür spielten sie öfter – fünf Tage die Woche –, verdienten jedoch nicht genug, um es dem Sänger zu erlauben, seinen Job im Tesco-Supermarkt hinzuwerfen.
Weil ihm beides bald zuviel wurde, war er ganz froh, daß mit Brian Connolly im Mai 1965 schon ein Ersatzmann bereitstand, als er ein Angebot von Episode Six erhielt und sich nun endlich ganz auf die Musik und den erhofften Umweg nach Hollywood konzentrieren konnte. Der erwies sich dann als ein gutes Stück steiniger und verwinkelter als erhofft, und vielleicht hätte Ian Gillan im Frühjahr 1968 doch auf Tony Tacon hören sollen, der ihm erzählte, sein alter Klassenkamerad Nick Simper suche einen Sänger für seine neue Band. Andererseits: Wer weiß, wie ein jüngerer Ian Gillan mit der Erfahrung der plötzlichen Berühmtheit in den USA umgegangen wäre.
Vorläufig immerhin verhindert seine ebenso großherzige wie schwellköpfige Trotteligkeit eine peinliche Abmahnung wegen mangelnder Arbeitsmoral. John Coletta nimmt es sogar hin, daß der Nachwuchsschützling, bei dessen Einstellungsgespräch er selbst gar nicht dabei war, Wünsche äußert: „John, schau uns mal an“, sagt Gillan mit Glover an der Hand. „Wie sollen wir diesen Job machen, wenn wir so aussehen? Leihst du uns ein paar Kröten für neue Klamotten?“
Coletta reagiert wie ein Manager. „Ich weiß ehrlich nicht, was für einen Schalter in seinem Gehirn das umgelegt hat“, meint Gillan, der Colettas weitere Äußerungen auf die Querelen mit Tetragrammaton zurückführt: „Gillan, ich wußte schon, als ich dich das erste Mal sah, daß wir mit dir nur Ärger haben werden. Wenn du nicht Obacht gibst, schmeiße ich dich zurück in den Rinnstein, in dem ich dich gefunden habe.“ Das kann er vorläufig nicht, denn zwischen dem Herrn und seinem Meister steht der neue Buchhalter Bill Reid. Der trägt zwar mit Vorliebe Hawaiihemden und Bermudashorts, weiß aber ansonsten, wie man einen solchen Laden zusammenhält. Zumindest im Geiste.
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