2.Schreiben Sie jeden Morgen zehn Minuten lang; keine ernsthaften Texte, nur was Ihnen gerade in den Sinn kommt. Sie müssen nichts Bedeutsames sagen, schreiben Sie einfach eine Seite über irgendetwas. Schreiben Sie mit der Hand, denn Ihre Hand verbindet Ihren Verstand direkt mit dem Papier. Solches Schreiben ist wie lautes Denken, wie Ausprobieren von Gedanken. Diese paar Minuten können Ihren Kopf frei machen für den anstehenden Tag und zu wichtigen Erkenntnissen führen. Kaufen Sie sich ein spezielles Notizbuch. Machen Sie sich das Schreiben zur Gewohnheit und schreiben Sie jeden Tag, mindestens drei Monate lang. Es wird sich tausendfach auszahlen.
3.Schauen Sie sich eine nicht ganz unkomplizierte Liebesgeschichte auf Video an, zum Beispiel den Film Shallow Hal („Schwer verliebt“).
Was macht Ihrer Ansicht nach die Hauptfigur Hal glücklich?
Was macht Gwyneth Paltrow glücklich?
4.Viele glauben, man brauche viel Geld, um „wie ein Millionär“ leben zu können, aber das ist nicht der Fall. Man braucht nicht 20 Exemplare von irgendetwas – eines, das man wirklich mag, genügt. Hier einige Beispiele für herrliches Vergnügen: Schlafen, Essen, Freizeit, Kleidung.
Stellen Sie sicher, dass Sie jeweils das Beste kaufen, was Sie sich leisten können – beispielsweise eine gute Matratze für Ihr Bett. Die muss nicht teuer sein. Gutes Essen muss ebenfalls nicht teuer sein. In teuren Restaurants zahlt man meist für das Ambiente. Suchen Sie sich eine Freizeitbeschäftigung, die Ihnen wirklich Freude macht. Wunderbare und bequeme Kleidung muss nicht teuer sein. Oft zahlen Sie nur für das aufgenähte Firmenlogo. Kaufen Sie sich jeweils das Bestmögliche. Damit fühlen Sie sich wahrscheinlich wohler und sind besser angezogen als viele Millionäre.
5.Denken Sie an ein aktuelles persönliches Problem, für dessen Lösung Sie noch nichts unternehmen. Denken Sie jetzt an ein Problem, an dem Sie bereits aktiv arbeiten. Was ist an diesem Problem wichtig?
Was sagt Ihnen das über die Schwelle, ab wann Sie etwas unternehmen?
6.Fragen Sie sich bei jeder anstehenden Entscheidung: Macht mich das glücklicher oder beeinträchtigt das mein Glück?
Kapitel 2
Coaching im Privat- und Berufsleben
In diesem Kapitel betrachten wir Coaching von außen – wir definieren es und stellen Ihnen die Methoden und die Anwendungsmöglichkeiten vor. Was ist Coaching und wie unterscheidet es sich von anderen Methoden?
Gerade die letzte Frage ist bedeutsam. Coaching wird immer wieder mit Training und insbesondere mit Beratung verwechselt, doch der Unterschied ist gewaltig.
Beim Coaching arbeiten Coachin und Klientin als Partnerinnen gemeinsam an der persönlichen Bestleistung der Klientin, damit sie ihre privaten und beruflichen Ziele erreicht. Die Coachin verfolgt eine ähnliche Absicht wie andere helfende Berufe: Menschen dabei zu unterstützen, sich in die gewünschte Richtung zu verändern und ihr Potenzial vollständig zu entfalten.
Verschiedene Arten von Coaching
Die verschiedenen Arten von Coaching arbeiten alle mit den gleichen Fertigkeiten, setzen sie aber in unterschiedlichen Lebensbereichen ein. Einige Coachs spezialisieren sich zwar, doch überschneiden sich beispielsweise Persönlichkeits- und Business-Coaching häufig. Ein Persönlichkeits-Coach kann den Beruf nicht außer Acht lassen und ein Business-Coach wird dem Klienten nur dann gerecht, wenn dieser ein Gleichgewicht zwischen Privatleben und Beruf findet.
Persönlichkeits-Coaching
Ein Persönlichkeits-Coach widmet sich allen Lebensbereichen – Privat- und Berufsleben, Gesundheit und Beziehungen. Es gibt immer ein vorrangiges Problem, aber das berührt viele Aspekte des Lebens, zum Beispiel Ernährung, Sport, Beziehungen mit Partner oder Partnerin und Kindern, Zufriedenheit am Arbeitsplatz, Karriere, Ruhestand und Lebensbedingungen.
Führungskräfte-Coaching
Coachs für Führungskräfte spezialisieren sich auf diese Personengruppe. Sie arbeiten mit Menschen, die in einem Unternehmen Macht und leitende Funktionen innehaben. Die Coachs sind mit dieser Welt vertraut und können mit ihr umgehen. Oft sind sie selbst Führungskräfte mit einer Coaching-Ausbildung und kennen daher den Druck, dem Führungskräfte ausgesetzt sind, sowie die Entscheidungen, die sie zu treffen haben.
Topmanager sind in ihrer Position einsam. Sie sollen Antworten auf alle Fragen haben; ihre Mitarbeiter erwarten Anweisungen und sie können kaum einmal mit einem kompetenten und einfühlsamen Menschen über ihre Zwänge und Schwierigkeiten am Arbeitsplatz sprechen. Oft können sie sich mit niemandem im Unternehmen über ihre Hoffnungen, Träume, Zweifel und Ängste austauschen. Genau diese Funktion erfüllt ein Führungskräfte-Coach.
Ein effizient arbeitender Chef wirkt sich überaus positiv auf ein Unternehmen aus. Er kann Millionen Euro an zusätzlichem Gewinn bedeuten. Coaching für Führungskräfte kann sich für ein Unternehmen enorm auszahlen.
Business-Coaching
An der Spitze des Business-Coaching arbeiten die Führungskräfte-Coachs. Business-Coachs coachen Klienten bei beruflichen Problemen. Oft arbeiten sie mit Führungskräften auf der mittleren Ebene einer Firma und coachen Teams. Weitere Möglichkeiten sind: Eine Führungskraft hat beispielsweise Schwierigkeiten mit einer anderen und braucht Coaching. Eine Führungskraft auf der mittleren Ebene soll sich der Vision, der Werte, der Mission und Absicht des Unternehmens stärker bewusst werden. Teams brauchen Coaching, um effizienter zu arbeiten.
Coaching konzentriert sich auf Einzelpersonen, nicht auf Unternehmen als Ganzes; doch es beeinflusst und verbessert die Unternehmensergebnisse indirekt.
Business-Coaching ist die beste Nachbereitung für jede Art von Beratung oder Training. Ohne Coaching sind Fortbildungen und Beratungen oft Geldverschwendung, weil die systemimmanente Trägheit zum Status quo tendiert. Widerstand gegen Veränderung ist an sich nicht schlecht, ja geradezu unvermeidlich. Ein Unternehmen hat auch eine gewisse Stabilität, sonst würde es zusammenbrechen. Deshalb widersetzt es sich Änderungen, jeglichen Änderungen, auch denen, die Sie herbeiführen wollen.
Oft wirkt Business-Coaching in das Persönlichkeits-Coaching hinein, weil man die Arbeit nicht von den übrigen Lebensbereichen trennen kann. Häufig erbringen Manager keine guten Leistungen, weil sie im Privatleben Sorgen haben, beispielsweise in ihrer Partnerschaft.
Vorgesetzte als Coachs?
Kann der Vorgesetzte gleichzeitig auch Coach sein? Das ist eine wichtige Frage. Je populärer Coaching wird, desto lieber wollen Firmen beide Funktionen einer Person übertragen, indem sie Führungskräfte zu Coachs ausbilden oder, noch schlimmer, erwarten, dass diese auch ohne jegliche Ausbildung coachen können.
Selbstverständlich kann ein Vorgesetzter informell coachen, doch aus vier Gründen ist es für ihn schwierig, einen ausgebildeten externen Coach zu ersetzen:
1.Der Vorgesetzte sieht seinen „Klienten“ jeden Tag, das erschwert die Objektivität.
2.Der Vorgesetzte hat auch ohne diese Zusatzaufgabe schon genug zu tun.
3.Er ist in erster Linie dem Unternehmen verpflichtet, nicht dem Klienten, deshalb ist Vertraulichkeit in dieser Konstellation ein heikler Punkt.
4.Der Vorgesetzte muss seine Klienten auch beurteilen und das führt zu Problemen. Wie leicht kann der „Klient“ zugeben, dass ihm seine Arbeit nicht gefällt oder dass er seinen Vorgesetzten für ungeeignet hält? Wie auch immer die Wirklichkeit aussieht, der Klient muss wesentliche Gefühle und Erfahrungen (im Hinblick auf seine Arbeit) zurückhalten.
Innerhalb genau definierter Grenzen kann ein Vorgesetzter also sehr wohl coachen, wenn es zum Beispiel darum geht, eine Fertigkeit kurzfristig zu verbessern, doch ein externer Coach erzielt im Allgemeinen