Das Fokussierungsverfahren kann in vielen Situationen und für viele Probleme schneller, direkter und stärker wirken, als wenn man versuchte, die richtigen Worte zu finden.
Beispiel: Computer
So hatte ich es einmal mit einer Frau zu tun, die große Widerstände gegen Computer hatte, obwohl sie in ihrem Beruf wie auch privat ständig damit zu tun hatte. Im Laufe der Jahre war es zu vielen Begebenheiten und zu vielen traumatischen Erlebnissen in Zusammenhang mit Computern gekommen; anstatt diese alle aufzuzählen oder auch nur einen zu finden, mit dem sie hätte beginnen können, saß sie einfach nur vor ihrem (ausgeschalteten) Computer und begann, entsprechend dem Fokussierungsverfahren zu klopfen. Nach zwei Klopfsequenzen war sie bereit, den Computer einzuschalten; das fühlte sich bereits anders an als zuvor. Sie klopfte weiter und es kam ihr in den Sinn, ein Textdokument aufzurufen. Als sie damit geklopft hatte, … „veränderte sich alles – alle Angst war verschwunden und ich wollte tatsächlich etwas schreiben!“
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Beispiel: Foto
Ein anderes Beispiel für die Anwendung dieses Verfahrens war eine Frau, deren Ehemann nach 45 gemeinsamen Jahren gestorben war. Da waren so viele Emotionen, Gedanken und Erinnerungen, dass es sehr schwierig war herauszufinden, womit sie beginnen sollte. Daher klopfte die Frau mit einem Foto ihres Mannes, bis sie wahrnahm, dass ihre Trauer ein wenig leichter wurde; später sagte sie dann: „Ich konnte fühlen, wie meine Liebe für ihn zurückkam, und das war eine wunderbare, heilende und ganz erstaunliche Erfahrung.“
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Beispiel: Zettel
Eine andere Frau hatte eine schwere Spinnenphobie. Sie bat ihre Freundin, das Wort „Spinne“ auf einen Zettel zu schreiben und diesen mit der Schrift nach unten am entgegengesetzten Ende des Wohnzimmers zu platzieren, während sie draußen im Flur blieb und mit Ausrichtung ihres Körpers auf den Zettel hin klopfte.
Als sie sich dazu bereit fühlte, trat sie ins Wohnzimmer, klopfte weiter und ein paar Runden später konnte die Freundin den Zettel umdrehen, sodass das Wort „Spinne“ sichtbar wurde. Nach zwei weiteren Klopfsequenzen äußerte die Frau den Wunsch, das Bild einer Spinne zu sehen – das hätte vorher extreme Panikattacken ausgelöst.
Dieses letzte Beispiel ist ein guter Leitfaden dafür, wie sogar negative Reaktionen mit dem Fokussierungsverfahren gelöst werden können.
Beginnen Sie in einer Entfernung, in der Sie sich wohlfühlen, und fangen Sie an zu klopfen. Gehen Sie auf keinen Fall näher heran, als Ihr Gefühl es zulässt. Nehmen Sie sich so viel Zeit wie nötig und absolvieren Sie so viele EFT-Sequenzen wie nötig; hier geht es nicht darum, Angst zu überwinden, sondern darum, den Energiekörper von Stress zu befreien, damit auf ganz natürliche Weise ein stressfreier Pfad bis hin zum anvisierten Objekt gebahnt werden kann.
Für die Frau in unserem Beispiel kam, als sie noch im Flur stand und schon genügend Stress abgebaut hatte, der Moment, dass sie ins Zimmer gehen wollte, in dem der Zettel lag.
Dann kam der Moment, in dem sie noch näher herangehen wollte; und eine weitere Veränderung trat ein, als sie das Wort sehen wollte und darum bat, dass der Zettel umgedreht wurde. Der endgültige Entwicklungsschub in dieser Sitzung trat ein, als sie das Bild einer Spinne sehen wollte. Das war genau die richtige Vorgehensweise.
Etwa eine Woche später ging die Frau mit ihrer Freundin schließlich zu einer Tierhandlung, die lebendige Spinnen führte, und sie tanzte vor Freude auf der Straße, als sie feststellte, dass das Problem verschwunden war.
Energiearbeit ist keine Psychologie; hier bewegen wir uns in einem völlig anderen Medium. Wir lösen einfach immer Energieblockaden im Energiesystem auf und verbessern das Fließen der Energie durch den Energiekörper. Dies führt natürlich zu weniger Stress, zu weniger Angst und schließlich zu dem Wendepunkt hin zu den positiven Emotionen, die die wirkliche Heilung des Problems darstellen.
Die wichtigste Regel für das Fokussierungsverfahren ist, sich voll auf ein Objekt zu fokussieren, das für das Problem steht, und dann Schritt für Schritt voranzugehen, auf keinen Fall schneller, als das eigene Empfinden es gestattet.
So lassen sich selbst emotional stark belastete Begegnungen unter Kontrolle bringen. Wir absolvieren einfach eine Klopfsequenz nach der anderen und bahnen uns so diesen stressfreien Pfad zum Kern des Problems, bis es gelöst ist.
Das Free-Flow-Verfahren
Hier handelt es sich um ein fortgeschrittenes Verfahren zur Verbesserung des Energieflusses; es zeichnet sich dadurch aus, dass wir nicht eine einzige, gleichbleibende Eröffnungsaussage formulieren, sondern dass sich das Set-up von einem Punkt zum nächsten weiterentwickelt.
Dieses Verfahren eignet sich besonders gut zum Untersuchen eines Problems, das nicht klar zu fassen oder zu verstehen ist; wir können damit auch unserem Energiekörper etwas Gutes tun und es zum allgemeinen Stressabbau bei jedem beliebigen Thema einsetzen.
Diese Vorgehensweise vermittelt uns außerdem sehr interessante Erfahrungen, die Geist, Körper und Seele gleichermaßen betreffen und uns vieles über das Fließen der Energie, über Gedanken, Gefühle und körperliche Empfindungen lehren; diese Erfahrungen können auch dazu beitragen, dass wir uns selbst besser verstehen.
Beispiel: Sich aufregen ohne Grund?
Ich lernte einmal eine Frau kennen, der es immer wieder passierte, dass sie sich furchtbar aufregte; sie war sich dessen zwar bewusst, kannte aber den Grund nicht; sie wollte in dieser Sache gerne etwas verändern.
Ihr erstes Set-up in der Herzposition lautete: „Peter regt mich einfach auf!“ Anstatt mit diesem Set-up eine vollständige Sequenz zu klopfen, überlassen wir es bei diesem speziellen Verfahren dem Punkt, den wir gerade klopfen, wie das Set-up genau lauten soll. Das, was uns beim Klopfen dieses Punktes in den Sinn kommt, wird zu der Formulierung, mit der an diesem Punkt weitergeklopft wird.
In unserem Beispiel klopfte die betroffene Person also zuerst am Scheitelpunkt und sagte spontan: „Peter ist so dumm! Er macht mich wahnsinnig!“ Sie klopfte dort weiter und atmete dabei tief ein und aus, bis sie das Gefühl hatte, zum nächsten Punkt gehen zu können.
Sie klopfte den nächsten Punkt und dabei tauchte das nächste Set-up auf, das die Sache weiter voranbrachte, nämlich: „Ich verstehe ihn einfach nicht, er ist mir so fremd.“
Als Nächstes kam der Augenbrauenpunkt an die Reihe; das dabei auftauchende Set-up lautete: „Ich wünschte, ich hätte mehr Geduld … mit ihm …, einfach mehr Geduld …“
Beim Punkt Seitlich des Auges kam: „Ich bin nicht sehr tolerant gegenüber Dummköpfen“, und beim Punkt Jochbein: „Sie sehen einfach nicht, was ich sehe.“
Diesen Punkt klopfte sie recht lange, schließlich seufzte sie tief und ging zum nächsten Punkt, Unterhalb der Nase. Hier äußerte sie: „Ich habe Angst, etwas nicht zu verstehen. Ich habe Angst davor, mich zu irren.“ Dies wurde beim Punkt Unterhalb der Unterlippe zu „Ich habe Angst“ und entwickelte sich beim Schlüsselbeinpunkt schließlich zu „Ich hatte Angst vor meinem Vater.“ Intensive körperliche Empfindungen stellten sich ein, etwa Rumoren des Magens und Hitzewallungen in Kopf und Nacken; sie klopfte den Schlüsselbeinpunkt ziemlich lange, bis sich ein Lächeln auf Ihrem Gesicht ausbreitete und sie mit „Ich brauche keine Angst zu haben“ zum Daumenpunkt weiterging; von da aus entwickelte sich ihr Set-up weiter bis zu „Ich fühle mich voller Kraft“ beim Handkantenpunkt.
Bei der abschließenden Herzposition sagte die Frau: „Nur wer stark ist, kann wirklich lieben. Nun weiß ich, warum ich Peter bisher nicht wirklich lieben konnte. Jetzt kann ich es, ich empfinde eine tiefe Liebe für ihn, er ist ein wunderbarer Mann, wirklich.“
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