Fettnäpfchenführer Niederlande. Katja Frehland. Читать онлайн. Newlib. NEWLIB.NET

Автор: Katja Frehland
Издательство: Bookwire
Серия: Fettnäpfchenführer
Жанр произведения: Книги о Путешествиях
Год издания: 0
isbn: 9783958892309
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du (het) uur (die) Stunde (die) Uhr vies schmutzig fies wissen löschen, wischen wissen

      Auch diverse kleine Fragewörter, Ortsangaben und Konjunktionen können Probleme oder Missverständnisse verursachen, denn sie haben oft andere Bedeutungen als das ähnlich klingende oder ähnlich geschriebene deutsche Wort oder heißen zusätzlich noch etwas anderes: Das niederländische Wort als heißt z. B. auf Deutsch nicht nur »als«, sondern bei Vergleichen auch »wie« und bei Komparativen »wenn« oder »wann«; daar heißt übersetzt zwar auch »dort«, »da« und »dahin«, aber es kann auch »weil« und »indem« heißen; das kleine Wörtchen wie entspricht überhaupt nicht dem deutschen »wie«, sondern heißt »wer«, »wen« oder »wem«; van wie heißt »von wem« bzw. »wessen« oder »dessen«; waar heißt zwar auch »wahr«, aber eben zusätzlich noch »wo«; und want bedeutet nicht »Wand« oder – wie man vermuten könnte – »wann«, sondern »denn«.

       So ist’s oranje

      Wenn Sie Gast in den Niederlanden sind und die niederländische Sprache (noch) nicht beherrschen, können Sie in Situationen geraten, in denen Sie der Versuchung nicht widerstehen können, sich doch ein bisschen in Niederländisch zu versuchen – schließlich scheint es viele Ähnlichkeiten zwischen dem Niederländischen und dem Deutschen zu geben. Sie sollten die Ähnlichkeiten jedoch nicht überschätzen!

      Neben verschiedenen Substantiven, Adjektiven und Verben bedeuten einige Fragwörter oder Ortsangaben manchmal das genaue Gegenteil des ähnlich erscheinenden deutschen Wortes. Da diese kleinen Wörter sehr häufig gebraucht werden, kann es hilfreich sein, diese Begriffe samt deutscher Bedeutung auswendig zu lernen.

       DIE AUSSPRACHE DES NIEDERLÄNDISCHEN

      Deutsch und Niederländisch sind Schwestersprachen, d. h., sie sind eng miteinander verwandt und haben gemeinsame Wurzeln. Somit sind Grammatik, Satzbau und – neben einigen »falschen Freunden« – auch der überwiegende Teil des Wortschatzes beider Sprachen sehr ähnlich. Unterschiedlich ist v. a. die Aussprache, insbesondere der Diphthonge »eu« (sprich »ö« wie in »Zöpfe«), »oe« (sprich »u« wie in »Blume«) und »ou« (sprich »au« wie in »Haus«), bei den Vokalen und Konsonanten v. a. das »u« (sprich »ü« wie in »drüben«, also wie in langen Silben, oder »ö« wie in »können«, also wie in geschlossenen Silben) und das »g« (sprich »ch« wie in »acht«). Das »n« am Wortende wird übrigens meistens kaum ausgesprochen, mit Ausnahmen einiger Wörter wie z. B. bei »een« (ein/e) oder »en« (und).

Niederländisch Deutsch Aussprache
eu Wat leuk! Wie nett! Wat löök!
oe goed gut chuud
ou Ik hou van je! Ich liebe dich! Ik hau van je!
u dank u danke (Ihnen) dank ü (»ü« lang)
u welterusten gute Nacht welteröste (»ö« kurz)
g goedendag guten Tag chuude dach

      4

       LEKKER!

       HAGELKÖRNER IM FRÜHSTÜCKSRAUM

      Am nächsten Morgen wacht Anne schon früh auf. Sie reibt sich die Augen, blinzelt kurz, bis sie sich daran erinnert, wo sie eigentlich ist: im riesigen, weichen Bett in einem ganz und gar mit rosa Stoff ausgekleideten Hotelzimmer in Maastricht. Auf dem Nachttisch liegt ihr Skizzenbuch – sie hat abends im Bett liegend noch versucht, den niederländischen Löwen zu zeichnen. Eigentlich ist sie damit ganz zufrieden. Anne fügt noch ein paar Striche am Löwenkörper hinzu und schreibt dann mit kleinen Buchstaben unter das Bild: »Ankunft in Maastricht – mein erster Tag.« Dann klappt sie mit einem Schwung das Buch zu, hüpft aus dem Bett, öffnet das Fenster und sieht hinunter auf die kleine, gepflasterte Straße, die – wie der größte Teil der Maastrichter Innenstadt – nur von Fußgängern und Fahrrädern passiert werden darf.

      Anne lehnt sich etwas weiter über das Fensterbrett und blickt in die enge Gasse hinab. Kaum jemand ist auf den Beinen, nur ein einzelner Fahrradfahrer ist zu sehen, alle Geschäfte haben an diesem Sonntagmorgen geschlossen. Aber in wenigen Stunden, das ahnt sie, wird es trotz der geschlossenen Läden mit der Ruhe vorbei sein. Die vielen Touristen, die sie gestern bemerkt hat, haben die Stadt ja wohl nicht über Nacht verlassen.

      Anne springt deshalb schnell unter die Dusche, zieht ihr dunkelblaues Kleid von gestern wieder an und eilt die geschwungene Holztreppe zum Frühstücksraum des Hotels hinunter.

      Am gestrigen Abend hat sie nicht mehr viel von Maastricht gesehen. Nach der leckeren Limburger Torte ist sie so satt und müde gewesen, dass sie auf schnellstem Weg in ihr Hotel gelaufen und dann gleich ins Bett gefallen ist. Das möchte sie nach dem Frühstück unbedingt nachholen. Sie hat nur einen knappen Tag Zeit, um Maastricht zu erkunden, denn schon kurz vor 18 Uhr fährt ihr Zug nach Amsterdam ab.

      Im kleinen, sehr gemütlich eingerichteten Frühstücksraum mit rosa Tischdecken sitzt um diese Zeit an einem Sonntagmorgen noch kein Mensch. Doch, dahinten in der Ecke entdeckt Anne einen Gast, der etwas griesgrämig in seiner Zeitung blättert. Er nickt ihr kurz zu und vertieft sich dann wieder in seine Morgenlektüre.

      Direkt an der Eingangstür steht ein großer Behälter mit heißem Tee. Aus einer Kanne daneben duftet es köstlich nach kräftigem schwarzem Kaffee. Anne füllt sich eine Tasse und bringt sie zu einem Tisch am Fenster. Dann steuert sie auf das Buffet zu. In drei Brotkörben findet sie frisches, noch warmes Brot. Es sieht fast wie Toastbrot aus und fühlt sich auch so an – ein Toaster ist aber nirgendwo zu entdecken. Anne nimmt sich drei Scheiben des weichen Brotes, zwei weiße und eine dunklere. In einem Gläschen findet sie Butter, daneben liegen verschiedene Sorten Käse und Wurst. Weiter hinten steht ein Glas mit einer cremigen Paste. Sie riecht daran: pindakaas (Erdnussbutter). Einen anderen süßen Brotaufstrich kann sie allerdings nirgendwo entdecken. Gibt es in den Niederlanden keine Marmelade? Keinen Honig? Oder zumindest Nutella? Nichts. Anne sieht sich ratlos um. Schließlich ist sie eine ausgemachte Süß-Frühstückerin.

      In diesem Moment öffnet sich eine Tür und eine kleine, etwas rundliche Frau mit knallrot gefärbtem Lockenkopf kommt herein und ruft laut: »Goedemorgen!« Nach einem kurzen