Blick auf den Baldeneysee und die oben thronende Villa Hügel
Papiermühlenschleuse in der Ruhr bei Essen-Werden
Am Nordufer des Baldeneysees Den Radschildern folgend gelangen Sie am Golfplatz entlang zum Baldeneysee. Er ist der größte der sechs Ruhrstauseen und wurde ab 1931 in zwei Jahren angelegt. Restaurants, Strandbars und Wassersportvereine reihen sich an diesem Abschnitt des Sees aneinander. Auch die Regattastrecke verläuft hier. In diesem lebhaften Areal ist der Uferweg leider nur den Fußgängern vorbehalten. Einige Meter hinter dem See, unterhalb des Steilhangs, verläuft der schattige Radweg. Der freie Blick auf das Wasser eröffnet sich den Radfahrern erst nach dem Herrenhaus Baldeney, das dem See seinen Namen gab. Bevor die Ruhr hier aufgestaut wurde und so der See entstand, thronte das Herrenhaus, dessen Kern ins Mittelalter zurückgeht, auf einer Insel im Fluss. Heute ist dies nicht mehr nachvollziehbar. Das heutige aus Ruhrsandstein errichtete Schloss Baldeney steht unter Denkmalschutz und befindet sich in Privatbesitz. Nach Haus Baldeney wird es ruhiger am Seeufer. Sie folgen weiter dem Uferweg und treffen vor Heisingen auf ein weiteres Denkmal: die Zeche Carl Funke, ein Steinkohlebergwerk, dessen Ursprung in den 1770er-Jahren liegt. Nach der Stilllegung 1973 und dem fast vollständigen Abriss in den 1980er-Jahren blieben lediglich das Maschinen- und das Torhaus sowie das Fördergerüst erhalten. Der stählerne Förderturm erhebt sich nahe dem Parkplatz und der Skateboardbahn.
Am Südufer des Sees Sie durchqueren nach der Zeche das hübsche Heisingen am Rand des Vogelschutzgebiets Heisinger Bogen und radeln direkt auf die alte Stahlbrücke zu. Wo früher Dampflokomotiven die Ruhr überquerten, bewegen sich heute Spaziergänger, Wanderer und Radler. Die ehemalige Eisenbahnbrücke wurde bestens auf die neue Bestimmung umgebaut und bietet ein herrliches Panorama auf den See, der hier von bewaldeten Hängen eingerahmt wird. Auf der anderen Seeseite radeln Sie am Südufer zurück Richtung Werden/ Kettwig und passieren dabei den Alten Bahnhof von Kupferdreh, wo Eisenbahnfans sich an alten Schienenfahrzeugen der Hespertalbahn erfreuen können.
Am Südufer verläuft der offizielle Ruhrtalradweg, aber neben Radlern sind hier auch Tagestouristen, Wanderer, Jogger und Skater unterwegs. Auf dem breiten, asphaltierten Weg ist allerdings genug Platz für alle und unterwegs sind auch einige Einkehrmöglichkeiten und Bänke für eine Rast zu finden. Die Route führt fast ständig am Wasser entlang und macht nur einen Bogen ums Haus Scheppen, ein ehemaliger Lehnshof der Werdener Abtei, dessen Geschichte bis ins 13. Jahrhundert reicht. Die Anlage diente in den 1930-Jahren als Unterkunft für Zechenarbeiter und wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt, weshalb nur noch Teile des Hofs erhalten geblieben sind. Heute wird ein Teil der Anlage als Vereinslokal und als Restaurant genutzt. Seit der Aufstauung der Ruhr wird die Anlage von Wassergräben umgeben, die heute als Bootsanlegestelle dienen, und vor dem Tor des Hofs ist der Parkplatz zum beliebten Bikertreff geworden.
Historische Eisenbahnbrücke über den Baldeneysee bei Heisingen
Marktplatz von Werden an der Ruhr
Einkehr
Eine der schönsten Einkehrmöglichkeiten am Baldeneysee liegt am Südufer: das Haus am See. Das Restaurant im Fachwerkstil bietet nicht nur gute Küche, sondern hat auch eine schöne Wiese mit gemütlichen Liegestühlen zum Relaxen.
Villa Hügel Entlang der gesamten Radstrecke am Südufer können Sie einen freien Blick auf das gegenüberliegende Ufer genießen mit dem auffälligen Förderturm der Zeche Carl Funke und schönen, im Grün versteckten Villen. Über allen thront die monumentale Villa Hügel der Krupp-Dynastie. Kaum eine andere Familie hat das industrielle Ruhrgebiet mehr geprägt als die Krupps.
Zeichen ihres außergewöhnlichen Wohlstands ist der Stammsitz Am Hügel. Die Ausmaße sind enorm: 8100 Quadratmeter Wohn- und Nutzfläche, verteilt auf 269 Räume, und ein 28 Hektar großer Landschaftspark sind das Erbe des Stammvaters Alfred Krupp, der die überdimensionale Villa hoch über dem Baldeneysee ab 1870 in nur drei Jahren Bauzeit errichten ließ. Auch wenn die ab dem Uferradweg etwa 1,5 Kilometer lange Anfahrt zur Villa ziemlich schweißtreibend ist, sollten Sie es sich nicht entgehen lassen, die Villa Hügel zu besuchen. Zahlreiche historische und mit Holztäfelungen versehene Räume, Säle und Treppenhäuser beeindrucken die Besucher, wie auch das interessante Museum, das die Geschichte des damals zu den größten Industrieunternehmen Europas zählende Unternehmen und seine bahnbrechenden Erfindungen wie etwa den nahtlosen Radreifen zeigt. Die gesamte Villa kann ohne Führung besichtigt werden.
Orte zum Verweilen Geradeaus entlang der Großen Schleuse erreichen Sie schließlich Werden, das Sie weitgehend am Ufer durchqueren. Es lohnt sich aber, hier die Tour zu unterbrechen und sich etwas Zeit für Werden zu nehmen. Nach dem Zwischenstopp überqueren Sie die Ruhr und radeln am Bahnhof vorbei wieder am gleichen Uferweg nach Kettwig zurück. Im Stadtkern befinden sich stimmungsvolle Gassen und Plätze mit Bürgerhäusern im Fachwerkstil und guter Gastronomie, in der Sie sich kulinarisch verwöhnen lassen können.
Blick auf das historische Zentrum von Kettwig
3 An der Ruhr bei Hattingen
Romantischer Flussabschnitt
Die Flusslandschaft nahe Hattingen bezaubert. Diese Tour führt durch einen der schönsten Abschnitte des Ruhrtals, an Wasserfällen und der Hattinger Ruhrschlinge entlang, durch Auenlandschaften, an Wiesen und Badestellen vorbei bis zum Ruhrbogen bei Steele. Radlertreffs am Ufer fehlen nicht und am Ende wartet die historische Altstadt von Hattingen, eine der reizvollsten der Region.
Tourencharakter
Rundtour auf asphaltierten Radwegen, kleine ungeteerte Abschnitte sowie asphaltierte Radwege entlang von Landstraßen
Ausgangs-/Endpunkt
Parkplatz Henrichshütte, Henrichs-Allee, Hattingen
GPS-Daten
51°24'27.7"N 7°11'18.4"O
Anfahrt
Auto: Über die A3, Ausfahrt Witten-Herbede
Bahn: Mit der S-Bahn (S) zum Bahnhof Hattingen-Ruhr oder Hattingen-Mitte. Von hier sind es ca. 800 m bzw. 1,4 km bis zur Ruhrbrücke, wo die Route vorbeikommt.
Karte
ADFC-Regionalkarte radrevier.ruhr West, 1:50 000
Abkürzung
Bei der Eisenbahnbrücke Dahlhausen kann man die Ruhr überqueren und bereits zurückradeln.
Kombinierbar mit