Ihre Hand blieb auf seinem Arm liegen; es sah aus, als führe sie einen Arrestanten. Er fühlte kaum den Druck, aber es rieselte ihm durch Mark und Bein. Ab und zu streifte ihr seidenes Kleid sein Bein; sie gingen im Takt, der elektrische Strom ihrer Nähe trug ihn. Sie waren ganz allein, und es war ganz still; sie hörten ihre eigenen Schritte und das Rascheln des seidenen Kleides. Er hielt den Arm, auf dem ihre Hand lag, ängstlich still, als könne sonst die Hand hinunterfallen und entzweigehen. Das einzige Unvollkommene war — denn etwas Unvollkommenes muß ja immer sein — daß er eine steigende Lust verspürte, die Hand zu nehmen und sie in seinen Arm zu stecken — auf die allgemein übliche Weise; dann konnte er sie drücken. Aber er wagte es nicht.
Sie gingen und gingen. Er sah vor sich hin und entdeckte, daß kein Mondschein war. "Es ist kein Mondschein!" sagte er. — "Sonst wäre es heller", erwiderte sie lächelnd. "Viel heller!" Die Stimmen waren zusammengetroffen, die Klänge hatten sich vermischt und spielten noch lange miteinander wie Vögel in der Luft.
Aber gerade darum war es schwer, weitere folgen zu lassen. Während Ole darüber nachsann, was er das nächste Mal sagen solle, wurde er gerührt und stolz. Er dachte an jenen Samstagabend im schmutzigen Schnee, als sie auf dem Schulhof so schlimm gegen ihn gewesen waren, und er davongelaufen war nach Store-Tuft; er gedachte seines damaligen Elends; aber von diesem Elend schrieb sich seine Erhöhung von heute her, heute, da er von der andern Seite in die Stadt kam und sie am Arm führte.... Nein, doch nicht ganz! Das war das Unvollkommene dabei.
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