Was also ist der höchste Zweck des Lebens? Diese Frage sollten wir uns immer wieder stellen, um uns nicht in Unbedeutendem zu verzetteln. Doch in der Regel stellen wir uns diese Frage nicht. Warum? Weil wir mit tausend anderen Dingen beschäftigt sind? Weil wir keine Zeit dazu haben? Dies sind Ausreden und das wissen wir. Stellen wir uns also die Frage nach dem Sinn unseres Lebens letztendlich deshalb nicht, weil wir zu faul dazu sind und es anstrengend oder gefährlich werden könnte? Richtig, es könnte in der Tat gefährlich werden. Nämlich dann, wenn wir als Antwort auf diese Frage aus unserer Wattebäuschchen-Komfortzone herausgehen, um die Welt und uns selbst zu entdecken. Allerdings ist es genauso richtig, dass dies unsere einzige Chance ist, unser Selbst zu entdecken – mit allen Höhen und Tiefen und allen Persönlichkeitsmerkmalen, die wir besitzen. Und glaube mir, davon haben wir mehr als genug.
Was ist der höchste Zweck des Lebens? Ich denke: sich zu verwirklichen, sich mit allen Facetten zu entdecken, auf der ganzen Klaviatur zu spielen, die uns das Leben und unser Wesen bieten, sich bis in die tiefsten Untiefen des Seins zu ergründen, ohne sich dabei zu verlieren, ohne zu bewerten, zu verurteilen oder zu sezieren. Wir sollten uns annehmen und bedingungslos lieben. Denn die Liebe ist es, die uns führt. Doch diesen Weg gehen wir ungern allein. Am besten holt man sich dazu einen professionellen Coach als Begleiter. Einen Menschen, der motivieren kann, der uns immer wieder aufbauen und führen kann, wenn der Weg zu steinig zu werden droht. Einen großartigen Menschen mit einer wunderbaren Seele – wie Max Finzel.
Harald Glööckler
1. Suche dir eine langfristige #Perspektive!
In den vergangenen Jahren als Personal Trainer, Motivationscoach und Vortragsredner habe ich eine entscheidende Erkenntnis gewonnen. Eine Erkenntnis über jüngere und ältere Menschen, über Menschen im Berufsleben oder im Leistungssport. Eine Erkenntnis über Menschen, die über einen langen Zeitraum an ihren Zielen arbeiten, und Menschen, die nach Rückschlägen schnell aufgeben. Eine Erkenntnis, die es erlaubt, erfolgreiche Athleten von weniger erfolgreichen Sportlern unterscheiden und diejenigen Unternehmer hervorheben zu können, die bedingungslos an ihre Ziele glauben. Diese Erkenntnis lautet: Erfolgreiche Menschen, egal ob im Sport, Beruf oder Privatleben, wissen genau, wohin sie wollen. Diese Menschen haben eine konkrete Richtung, in die sie streben. Sie haben einen Plan, der zunächst vielleicht noch nicht komplett im Detail ausgearbeitet ist, aber der zumindest ein grobes Endziel vorgibt. Diese Menschen sehen einen Sinn in dem, was sie täglich tun, sie sehen eine langfristige Perspektive in dem, was sie in den kommenden Jahren erreichen wollen.
#Perspektive
Wohin willst du langfristig?
Erfolgreiche Menschen denken langfristig. Sie sind bereit, über ihren aktuellen Zustand hinwegzusehen, sich nicht auf die derzeitigen Mängel zu konzentrieren, sondern sich immer wieder zu fragen: »Wo möchte ich in den nächsten Jahren stehen?«
Und weißt du, was dabei richtig toll ist? Dir liegt die Welt zu Füßen! Du hast alle Möglichkeiten, kannst tun und lassen, was du willst. Du kannst jeden Tag nutzen, um das zu tun, was du tun möchtest. Das zu erleben, was du erleben möchtest. Das zu erreichen, was du erreichen möchtest.
Das gilt für dich und das gilt für mich. Ich kann jeden Tag neue Entscheidungen treffen, jeden Tag einen neuen Weg gehen. Und das ist wirklich cool, denn die Möglichkeiten sind unbegrenzt. Die einzige Herausforderung, der wir dabei wahrscheinlich wirklich gegenüberstehen, ist, ein wenig Mut zu fassen, um von dem Leben zu träumen, wie es sein könnte.
Eine langfristige Perspektive ist eine grobe Richtung, in die du gern gehen möchtest. Sie ist aber noch kein klar definiertes Ziel. Eine langfristige Perspektive gibt dir die Motivation, durchzuhalten und auch in Momenten, in denen dein Weg in einer Sackgasse endet, neue Lösungen zu suchen. Eine langfristige Perspektive bildet für dich den roten Faden, den du brauchst, um deine Ziele zu erreichen. Die Beantwortung der Frage, wo du dich in den kommenden Jahren gern sehen möchtest, bildet für dich den ersten Schritt, um langfristig erfolgreich zu werden, egal ob im Sport, Beruf oder Privatleben.
DEINE TRAININGSEINHEIT
Ich stelle dir hier drei Punkte vor, mit deren Hilfe du herausfinden kannst, wie du deine langfristige Perspektive findest. Sei dabei ganz offen und höre gut in dich hinein, denn oft findest du die Antworten bereits in dir. Notiere dir deine Antworten auf einem Blatt Papier oder beispielsweise in einer Smartphone-Notiz.
1. Wie soll dein Leben in fünf, zehn oder 15 Jahren aussehen? Möchtest du eine Karriere als Sportprofi anstreben, dein eigenes Unternehmen leiten oder vielleicht eine sichere Anstellung mit viel Freizeit für Familie und Hobbys haben? Möchtest du in Deutschland leben oder vielleicht auf Reisen sein?
2. Kannst du in dieser langfristigen Perspektive deine persönlichen Stärken und aktuellen Interessen ausleben? Bist du dir derzeit überhaupt über deine besonderen Stärken bewusst?
3. Welche Möglichkeiten würde es geben, in diesem Bereich dein Geld zu verdienen?
Ich komme ursprünglich aus dem Leistungssport. Mit fünf Jahren stand ich das erste Mal in der Turnhalle. Später habe ich bis zu elf Mal in der Woche trainiert, zwischen 25 und 30 Stunden pro Woche. In diesen Jahren habe ich viele Erfahrungen gesammelt. Und vor allem habe ich gelernt, mir immer eine längerfristige Perspektive zu suchen.
Eine neue Übung, ein Salto zum Beispiel, hat nicht von heute auf morgen geklappt. Viele Trainingsstunden zogen ins Land. Es gab Tage, an denen ging es gut voran, und an anderen Tagen hatte ich das Gefühl, dass ich sogar Rückschritte machte.
Eine langfristige Perspektive gibt dir Kraft und Motivation, durchzuhalten, dranzubleiben und auch in schwierigen Momenten nicht aufzugeben. Wenn du ungefähr weißt, wohin es gehen soll, dann wird für dich vieles einfacher! Deine langfristige Perspektive hilft dir dabei, eine Orientierung für deine Zukunft zu finden. Sie zeigt dir mögliche Vor- und Nachteile auf, die entstehen, wenn du dich auf deinen Weg in eine bestimmte Richtung machst.
Auf der anderen Seite hilft dir die Frage nach deiner langfristigen Perspektive auch dabei, wichtige Entscheidungen zu treffen. Als ich beispielsweise kurz vor dem Abitur stand und mich beruflich orientieren musste, konnte ich als Athlet keine Perspektive mehr für mich im Leistungssport erkennen. Die damaligen Chancen, mit dem Leistungssport einmal Geld zu verdienen, erschienen mir nicht besonders hoch. Eine entscheidende Frage konnte also nicht geklärt werden. Ich konzentrierte mich auf meinen Schulabschluss und meine Ausbildung zum Fitness- und Personal-Trainer in Hamburg, reiste für sechs Monate nach Kanada. Im Anschluss war ich nun viele Jahre Personal-Trainer, auch von prominenten Persönlichkeiten, und habe als Nachwuchstrainer und Leiter der Turn-Talentschule Jugendliche auf ihrem Weg zu sportlichen Erfolgen begleitet. Aus meiner Perspektive, als Jugendlicher im Sport Erfolge zu erzielen, wurde eine neue Perspektive, nämlich die, andere Jugendliche auf ihrem Weg zu unterstützen und mein Wissen an sie weiterzugeben.
Heute arbeite ich an anderen neuen Zielen und Perspektiven, um mir einige weitere Träume zu verwirklichen. Ich möchte zum Beispiel als Musikproduzent tätig sein. Noch vor fünf Jahren stand ich beim Thema Musik ganz am Anfang und hatte weder Kenntnisse noch Kontakte noch Equipment. Heute schaue ich schon auf mein erstes Album, zahlreiche Musikvideos, Radioauftritte und die ersten Festival-Shows als DJ.
DEINE TRAININGSEINHEIT
Siehst du in dem, was du zurzeit täglich