BLACKBOX
Die Herausgeber fassen zusammen …
•Wie weit Sie es im Leben bringen, hängt davon ab, ob Sie die Chancen nutzen, die Ihnen das Leben gibt.
•Die Zukunft ist niemals die lineare Fortsetzung von Vergangenheit und Gegenwart. Chancen entstehen dort, wo man den Blick weg vom linearen Alltag richtet. Mehr vom Gleichen wird immer mehr vom Gleichen ergeben.
•Wer große Durchbrüche sucht, braucht den Mut, seine eigene Geschichte zu brechen.
•Wir müssen ab und zu die Perspektive wechseln.
•Denken reicht nicht aus. Es muss gemacht werden!
•Glück hat nur, wer sich – ohne zu zögern, ohne Kompromisse – von all dem lähmenden Ballast um ihn herum und in ihm selbst trennt.
1. BLAUPAUSE
»Das Zielfoto meiner Karriere«
VON MICHAEL T. WURSTER
Was wäre, wenn Ihnen heute eine gute Fee erscheint, die Ihnen sagt: »Egal was auch immer Sie beruflich erreichen möchten, egal wie Ihre Träume aussehen, ich kann Ihnen diese erfüllen, erzählen Sie mir einfach davon.«
Was würden Sie antworten?
Schreiben Sie jetzt alles auf!
Sie schwanken zwischen verschiedenen Wegen? Dann halten Sie alle fest! Wenn Ihnen der Platz unten nicht reicht, nehmen Sie sich einfach ein Blatt Papier und machen da weiter.
Sie behaupten, Sie sind nicht kreativ und sind sich selbst eher unsicher? Dann holen Sie einen kreativen Sparringspartner ins Boot (vgl. Scherer 2009)!
1 Bei diesem Kapitel handelt es sich um einen Auszug aus dem Buch »Glückskinder« von Hermann Scherer, erschienen 2011 im Campus Verlag, Frankfurt / M. und New York.
2. KAPITEL
»Engagement«
VON KARL-OTTO KAISER
Engagement ist eine der Säulen unserer Gesellschaft. Insbesondere Politiker wie zum Beispiel Bundespräsident a. D. Roman Herzog betonen dies bei jeder Gelegenheit. Doch es sind nicht nur Spitzenpolitiker, die Engagement erwarten. Unternehmen und Hochschulen erwarten es ebenso. Ja mehr noch, einige von Ihnen fordern es gerade zu. Damit die Chancen auf einen Studienplatz richtig gut sind, reicht ein exzellentes Zeugnis allein schon lange nicht mehr. Das gilt noch mehr für Ausbildungs- und Arbeitsplätze in Topunternehmen. Ob nach dem Abitur oder nach dem Examen an einer Hochschule macht dabei kaum einen Unterschied. Ja, selbst als Unternehmer bedarf es in manchen Branchen vielfältigen Engagements, um bei den Kunden im Gespräch zu bleiben. Ausgeprägte Soft Skills sind deshalb unverzichtbar.
Morgens, halb zehn in Deutschland. Etwas nervös nimmt Julia K. auf dem Stuhl Platz und blickt in die Gesichter der drei Personen ihr gegenüber: eine Professorin, ein Mitarbeiter der Universität und eine Studentin. Die nächsten 30 Minuten werden darüber entscheiden, ob Julia im kommenden Semester einen Studienplatz erhalten wird. Denn es gibt, wie jedes Semester, auch dieses Mal wieder eine große Flut an Bewerbern: weit über 1000 Interessenten und dennoch nur 120 Studienplätze, die zu vergeben sind.
In Stunden wie dieser scheint die Zeit stillzustehen und der Puls rast. Das sind Stunden, in denen vielleicht eine große Karrierelaufbahn beginnt. Das sind Stunden, die irgendwie ein wenig an »Deutschland sucht den Superstar« erinnern – die Jury direkt gegenüber: Die eigene Personality entscheidet, wie es weitergeht. Entweder wird man aufgenommen und erhält den Recall oder man ist aus dem Rennen und darf heimgehen.
Hier ist der Recall, du bist eine Runde weiter!
Ein paar Tage später kommt die Zusage per Post. Julia hat ihren Studienplatz für Betriebswirtschaftslehre bekommen. Sie hat es also geschafft und springt vor Freude auf und ab.
In ein paar Monaten wird Sie zufällig von der Professorin erfahren, was am Ende geholfen hat, ihren Studienplatz zu sichern: Es war ihr Engagement während der Schulzeit. Julia engagierte sich in einer Schülerfirma namens JUKon und die Studienauswahlkommission hat in den Auswahlgesprächen gezielt nach Bewerbern Ausschau gehalten, von denen auszugehen ist, dass diese sich auch im Studium auf dem Campus engagieren werden. Die Vergangenheit von Julia wurde entsprechend interpretiert und brachte ihr Pluspunkte – wertvolle Pluspunkte.
Somit hat sich Julia gegen viele andere Bewerber durchgesetzt, die teilweise sogar bessere Noten vorweisen konnten. Es ist eben immer das Gesamtpaket, das letztlich entscheidet.
Bei Bewerbungen um einen Job sieht es ähnlich aus. Topunternehmen der deutschen Wirtschaft bewerten Bewerber unter anderem nach folgenden Kriterien:
▪Examensnote
▪Studiendauer
▪Auslandserfahrung
▪Sprachkenntnisse
▪Ausbildung / Lehre
▪Promotion
▪MBA
▪außeruniversitäre Aktivitäten
▪soziale Kompetenz
▪Praktika
In der Einstufung zwischen unwichtig und wichtig wird die Examensnote oft unter 100 Prozent bewertet, die beiden Kriterien »außeruniversitäre Aktivitäten« und »soziale Kompetenz« aber immer mit 100 Prozent. So betonen die führenden Personalexperten wie Prof. Dr. Jörg Knoblauch schon lange, dass Menschen wegen ihrer fachlichen Eigenschaften eingestellt werden, dann aber wegen ihrer Persönlichkeit und ihres Charakter wieder entlassen werden müssen. Das ist die Personalfalle. Es macht eben einen spürbaren Unterschied, ob ein Mensch topengagiert arbeitet oder ob er nahezu keinerlei Begeisterung für die Arbeit und das Umfeld zeigt.
Ich kenne einige mittelständischen Unternehmer, die sogar sagen, dass Sie einen Bewerber nur dann einstellen, wenn er parallel zu seinem Studium oder seiner Ausbildung ehrenamtliches Engagement geleistet hat. Sie erkennen daran, ob dieser junge Mensch bereit dazu ist, mehr zu leisten, als gefordert wird. Es sind auch Kriterien wie diese, die es erlauben, einen Menschen zu beurteilen.
Sie werden später im 14. Kapitel »Performance« Ausführliches darüber lesen. Mir geht es jetzt speziell darum, Ihnen aufzuzeigen, wo Sie sich überall engagieren können. Vor allen Dingen möchte ich Ihnen daran zeigen, dass Sie selbst sogar am meisten davon profitieren können.
Engagement auf dem Campus
Das Klima in jeder Hochschule und Universität wird von jenen Studenten geprägt, die sich parallel zum Studium ehrenamtlich engagieren. Plattformen dafür gibt es einige. Sei es in der Fachschaft, in studentischen Initiativen, studentischen Vereinigungen oder anderen ähnlichen Konstellationen.
Das Engagement lohnt sich dabei in mehrerlei Hinsicht und kann von großer Bedeutung für die Zukunft sein. Die folgenden Gründe sprechen