Wir benutzen hauptsächlich diese drei Wortarten, wenn wir Schlüsselwörter suchen, egal, welche Notier-Technik wir anwenden, da diese uns alle Informationen liefern, die wir benötigen.
Die Substantive sind die wichtigsten. Das bedeutet aber nicht, daß Sie die anderen Wortarten ausschließen sollen. Schlüsselwörter sind einfach nur die Wörter, die Ihnen das beste Ergebnis liefern.
Das »richtige« Wort
Die Fähigkeit, das »richtige« Wort oder Schlüsselwort zu finden, ist entscheidend, wenn Sie die wichtigsten Informationen eines Textes im Gedächtnis behalten wollen. Viele Studenten beklagen sich darüber, daß sie so viel Zeit zum Lernen benötigen und dann, wenn sie am nächsten Tag zur Lehrveranstaltung kommen, alles vergessen haben. Den meisten fehlt es an der Fähigkeit, die richtigen Worte als Schlüsselwörter zu finden, um sie dann als »Brücken« für den Rest der Information zu benutzen.
Allgemein könnte man sagen, daß sich die meisten Menschen in ihren Büchern zu viel notieren und unterstreichen, wenn sie lernen. Etwa 60-90% des Notierten ist überflüssig. Mit so vielen Notizen benötigt man für die Wiederholung des Materials viel Zeit – und es ist noch nicht einmal garantiert, daß Sie Ihr Geschriebenes verstehen werden! Wenn Sie wiederholen, was Sie schon einmal gelernt haben, brauchen Sie nur eine sehr begrenzte Anzahl von Wörtern, vorausgesetzt es sind die richtigen Wörter!
Wie viele Fakten Sie parat haben, wie hart Sie auch studieren, wie viele schöne und unterweisende Bilder Sie auch haben – was zählt ist, wieviel Sie gelernt haben und im Gedächtnis behalten können.
In der nächsten Übung sollen Sie einen langen Text lesen.
Lesen Sie im Kapitel »Das menschliche Gehirn« den ersten Abschnitt. Unterstreichen Sie oder schreiben Sie in Ihrem Notizblock die Wörter auf, die Sie für Schlüsselwörter halten.
Die unterschiedlichen Ebenen in der Sprache
Durch das Einordnen der Schlüsselwörter in Sprachniveaus wird Ihnen bewußt, auf welche Wortarten Sie sich konzentrieren müssen. Wir können eine »Sprachleiter« konstruieren, von der aus wir mit sprachlichen Begriffen anfangen, um dann zu allgemeineren und überlappenden Begriffen zu kommen. Es hat auch damit zu tun, von einem konkreten Niveau zu einem abstrakten zu gelangen. Schauen Sie sich bitte das nachfolgende Beispiel an:
Am unteren Ende der verallgemeinerten Leiter finden Sie alle Begriffe im Text, in diesem Fall durch den Namen eines Hundes symbolisiert. Wenn man sich nun über alle »Waldi«, »Rex«, »Schnurzel« und wie immer sie auch heißen mögen unterhält, ist es besser von »Hunden« zu sprechen. Der nächste Schritt ordnet die Hunde in dieselbe Kategorie einer Gruppe anderer Tiere mit ein und die höchste Sprosse umfaßt alle »Säugetiere«. Auf diesem Niveau ist der Hund nicht länger sichtbar, er wurde zu einem Begriff in einem sehr viel größeren Kontext.
Um Mind Maps zu erstellen, ist es unbedingt notwendig, daß Sie diese Klassifikation im Gedächtnis behalten. In erster Linie sollen diese Schlüsselwörter als »Schlüssel« fungieren, genauso wie das Wort es schon sagt. Sie sollten einen ganzen Kontext entschlüsseln, sogar noch Jahre später. Sie sollten Ihnen direkt die richtige Assoziation vermitteln, wenn Sie die richtigen Schlüsselwörter gewählt haben!
Stellen Sie sich ein Feld von Blumenknospen vor. Mit Ihrer Videokamera machen Sie Aufnahmen dieser Knospen – alle zehn Minuten ein Bild, bis sie sich zu Blüten geöffnet haben. Wenn Sie diesen Film abspielen, zeigt sich dieser Prozeß schneller als in Wirklichkeit. Die Vorstellung dieser aufblühenden Blumenknospen zeigt Ihnen symbolisch, wie die Schlüsselwörter in Ihrem Gehirn arbeiten. Ein Wort, welches zu »einer Blume wird«, ist ein Wort, das viele Assoziationen miteinander verbindet. Einige dieser Wörter können den Inhalt eines ganzen Textes wiedergeben, während andere sich nur auf einen kleinen Ausschnitt beziehen.
Genauso wie eine Blume ihre Blütenblätter wieder zu einer Knospe zusammenzieht, kann ein Wort seine Assoziationen zurücknehmen wie zu einer »Knospe«, und es bleibt so lange in Ihrem Gedächtnis, bis Sie es wieder abrufen. Wenn es eine gutes Schlüsselwort ist, wird es wieder alle seine »Blütenblätter« zeigen. Neue Fakten werden auf allen Ebenen an die bestehenden Assoziationen angehängt. Wenn sie im Gedächtnis bleiben und wieder aktiviert werden können, nennen wir dies lernen.
Sie werden feststellen, daß Sie, während Sie üben, Schlüsselwörter zu finden, mehr Wörter aufschreiben als notwendig ist, »für alle Fälle«. Üben Sie fleißig, die Anzahl der Schlüsselwörter zu reduzieren! Es ist sehr viel sinnvoller, sich auf das Finden von Schlüsselwörter zu konzentrieren, die wie eine Blumenknospe funktionieren.
Dies bedeutet nicht, daß Sie nur Wörter aus der obersten Sprosse, mit den abstrakten und übergeordneten Begriffen, verwenden sollen. Vielleicht sind es gerade die konkreten Begriffe, die Ihnen zu den besten Assoziationen verhelfen. Manchmal ist es ein Beispiel oder eine Geschichte, die Ihnen die richtige Assoziation vermittelt. In einem Mind Map arbeiten Sie auf jedem Sprachniveau und auch nicht-sprachlichen Informationen wie Bilder, Farben, Symbolen usw.
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