Er zieht mich zum Bett hoch. Hält mich an der Hüfte fest. Küsst mich gierig im ganzen Gesicht. Auf den Hals. Wickelt seine Zunge um meine. Es ist schwierig, das Gleichgewicht zu halten, obwohl ich knie und Jonathan mich am Po festhält. Er zieht die Pobacken auseinander, um von hinten an meine Muschi zu kommen. Leckt meine Klitoris, bis sie hart ist. Ich kann mich nicht mehr zurückhalten. Jonathan kann nicht alles in sich aufnehmen, was aus mir herausströmt. Ich hinterlasse einen nassen Fleck auf dem Laken, ehe ich in Embryonalstellung in mir zusammenfalle.
„Geh noch nicht“, sagt der Mann, als ich nach einer Weile wieder zu mir komme und wir eigentlich weitergehen wollen.
„Wir kommen wieder“, antwortet Jonathan. „Danke, dass wir hergefahren sind. Ich liebe dich“, flüstere ich ihm ins Ohr.
Wir drängeln uns durch einen engen Gang. Es ist nur Platz für je eine Person, aber an den Wänden stehen knutschende Pärchen und strecken ihre lüsternen Hände aus, um den Arm, die Brust oder den Schenkel einer vorbeigehenden Person zu streicheln. Ich atme immer schwerer und bereue es, meinen Rock nach dem ersten Orgasmus wieder zurechtgerückt zu haben. Ich habe Lust, mich auf eins der Betten zu werfen und hier und jetzt mit Jonathan Liebe zu machen, aber er knufft mich weiter, bis wir den Gang verlassen haben. Er lacht über meinen armseligen Widerstand und flüstert:
„Geduld ist eine Tugend.“
„Du hast es nur eilig, in den nächsten Teil zu kommen“, scherze ich. „Das ist schon klar.“
Die Singleabteilung im Le Glamour ist wie ein Zirkeltraining mit verschiedenen Stationen aufgebaut. Die Luft ist so voller Testosteron, dass man sie fast zerschneiden kann. Es ist warm. Die erste Station ist eine schwarze Sperrholzwand mit runden Löchern in verschiedenen Größen. Auf der einen Seite stecken die Typen ihre Schwänze durch, auf der anderen Seite blasen ihnen Frauen einen.
„Willst du das ausprobieren?“, frage ich.
„Wäre das okay?“
„Ja, klar“, antworte ich und öffne seinen Gürtel.
Seine Hose fällt zu Boden. Jonathan streckt seine Hände über den Kopf und greift nach der Holzwand, die ihn von seiner Wohltuerin auf der anderen Seite trennt. Ich streichle seinen Rücken. Er legt die Wange an die Wand und stöhnt. Die ganze Anspannung des Abends fällt von ihm ab und es dauert nur ein paar Sekunden, bis er laut aufstöhnt.
„Das muss ein neuer Rekord sein“, kichere ich.
„Das ist hier alles so wahnsinnig erregend“, stöhnt Jonathan.
„Ich weiß“, seufze ich.
Auf dem Boden an der nächsten Station liegen zwei rote Sitzsäcke, wie man sie in alternativen Geburtshäusern findet. Auf dem einen liegt bäuchlings eine halbnackte Frau. Sie trägt eine Augenbinde und hält die Hand ihres Mannes. Er dirigiert die Männer in der länger werdenden Schlange. Zeigt auf den, der seine Frau von hinten ficken soll. Ich bin fasziniert von der Primitivität der Lust, der spektakulären Umgebung und der kitzelnden Angst, entdeckt zu werden. Als Hure abgestempelt zu werden.
„Willst du das probieren?“, fragt mich Jonathan.
„Das traue ich mich nicht“, antworte ich. „Vielleicht beim nächsten Mal.“ Bis auf weiteres begnüge ich mich mit dem Gangbang im Kopf.
Die dritte Station ist ein schwarzes Zelt. Wir gehen hinein. Ich streiche mit der Hand an der Stoffwand entlang, um nicht zu stolpern oder das Gleichgewicht zu verlieren. Ein Schatten kommt näher. Die Finger von jemandem treffen auf meine. Ich habe keine Angst. Jonathan steht direkt hinter mir. Ich befinde mich in der bestmöglichen Situation: unfassbare Spannung in totaler Sicherheit.
„Okay?“, höre ich einen Mann mit deutlichem italienischen Akzent fragen.
Ich lasse mich von der Dunkelheit und dem Geruch von Carolina Herrera 212 verschlucken. Der Mann legt meine Hand auf seinen Schwanz. Er ist groß. In diesem Moment braucht es nicht mehr viel mehr, damit ich meine Beine spreize. Für wen auch immer. Ich will Schwanz. Wen kümmert es, welcher Typ Müllmann ist und welcher Hirnchirurg wird? Jonathan hebt mich auf das Regal, das an der Wand entlangläuft.
„Er will dich ficken“, flüstert Jonathan, der sich auch nicht mehr mit Formalitäten aufhält.
„Inglese?“
„Yes“, lügt Jonathan, um nicht noch mehr reden zu müssen. Meine Augen gewöhnen sich an die Dunkelheit. Jedenfalls so weit, dass ich die Konturen des älteren, graumelierten Don Giovanni ausmachen kann, der mir mein Top hochzieht und an meinen bereits steinharten Brustwarzen saugt. Jonathan streicht mir über den nackten Rücken. Ich bin mehr als so weit. Ich möchte nicht mehr warten. Ich greife nach den Wangen des Mannes und küsse ihn mit der Zunge. Pfefferminzgeschmack. Sein Dreitagebart kratzt.
Ich suche nach seinem Hosenstall. Jonathan reicht mir ein Kondom, das er in einem Flechtkorb neben uns gefunden hat. Immer bereit. Ich kann es ihm kaum draufrollen, bevor der Italiener mich runterhebt, sich auf einen Stuhl setzt und mir Zeichen macht, dass ich mich auf ihn setzen soll. In diesem Moment gibt es nur uns zwei. Jonathan ist zurück in Stockholm. Mein neuer Liebhaber füllt mich aus. Ich küsse ihn wild. Meine Zunge wirbelt herum. Er kneift mir in die Brustwarzen. Ab und zu klatscht er mir auf den Arsch. Ich spüre, wie es dort heiß wird. Es schmerzt.
Ich erhöhe den Takt. Er hilft mit seinen Händen nach. Mit seinem Schwanz. Seinem ganzen Körper. Er will tiefer rein. Er hebt mich hoch und legt mich auf den Boden, ohne hinauszugleiten.
„What’s your name?“, fragt er.
„Julia.“
„You like to fuck, Julia, don’t you?“
„I love to fuck!“
Es fühlt sich an, als ob er mich zweiteilen will. So tief. So schnell. Genuss und Schmerz so nah beieinander. Es fühlt sich an, als ob es nie aufhören wird. Es muss aufhören. Ich bohre ihm meine Fingernägel in den Rücken und schreie. Er spuckt, als er antwortet:
„Julia!“ Ein paar Minuten später steht er auf. Es zieht. Mein Bauch wird kalt. Ich setze mich auf. Er zieht sich die Hose hoch und nimmt Jonathans Hand. Beugt sich vor und gibt mir ein Küsschen auf die Wange. Schwindelnd stehe ich auf. Fummle an meinen Klamotten rum.
„Ich habe furchtbaren Durst“, flüstere ich Jonathan zu.
„Soll ich dir was zu trinken kaufen?“
„Eine Cola Light wäre lieb“, antworte ich. „Ich komme mit nach oben.“
„Sollen wir mal gucken, ob wir José und Diana finden?“, fragt Jonathan, als er den Vorhang zum nächsten Raum öffnet, dessen Schummerlicht uns fast blendet.
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